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Blonder Kugelfang

Blonder Kugelfang

Titel: Blonder Kugelfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Das hab’
ich auch getan, und sie unterschrieb.«
    »Bestand ein besonderer Anlaß
zu der Party?« erkundigte ich mich.
    »Bloß Routine«, antwortete Heiskell . »Benny veranstaltet jeden Monat eine, als
Treffpunkt für Leute mit gleichen Interessen, verstehen Sie?«
    »War Bonetto da?«
    »Mr. Bonetto traf mit Art ungefähr eine halbe Stunde nach unserer Ankunft ein.«
    »Die Gebrüder Perini ?«
    Er schüttelte den Kopf. »An dem
Abend nicht.«
    »Angela Broughton ?«
    »Klar war sie da.«
    »Und an dem Wochenende haben
Sie weder Samantha Pike noch Art Stillman wiedergesehen?«
    »Nein. Sonntag nahm ich frei,
wie immer. Vera betrank sich wieder bis zur Bewußtlosigkeit ...«
    »Sie muß eine Natur haben wie
ein Pferd«, überlegte ich. »So viel Alkohol, und Heroin dazu?«
    »Ha«, er zog eine Grimasse, »da
habe ich Sie wohl beschwindelt. Veras Problem ist Schnaps, nicht H.«
    »Mal angenommen, Ihre Frau
handelt damit?« sinnierte ich. »Weiter angenommen, daß Art Stillman sie durch Sie mit Stoff versorgte? An wen würden Sie sich wohl jetzt um
Nachschub wenden?«
    »Gehen Sie mal kurz in der City
spazieren«, grunzte er. »Wenn Sie sich ein bißchen umschauen, finden Sie leicht
einen neuen Lieferanten.«
    »Aber wenn Sie ganz auf Nummer
Sicher gehen wollten?« beharrte ich. »Schließlich kannten Sie Art und konnten
ihm trauen.«
    »Blöde Frage«, sagte er
ärgerlich. »Also gut, ich würde Benny Langan anrufen
und ihn danach fragen.«
    »Aber Bennys Spezialität sind
doch Mädchen«, gab ich zu bedenken. »Auf der Drogenszene ist er Außenseiter.«
    »Aber er könnte sich
informieren«, knurrte Heiskell . »Mit einem einzigen
Anruf.«
    »Bei Victor Bonetto ?«
    Wortlos funkelte er mich an,
doch sein Blick gab mir recht.
    »Art Stillman arbeitete also für Bonetto und wurde ermordet«, faßte
ich zusammen. »Trotzdem will Bonetto nicht, daß ich
seinen Mörder aufspüre. Kommt Ihnen das nicht ein wenig seltsam vor, Sam?«
    Heiskell schien restlos von seiner
Schreibtischplatte absorbiert zu sein. »Kann ich nicht beurteilen«, meinte er
schließlich. »Vielleicht beabsichtigt Mr. Bonetto ,
die Sache selbst zu erledigen?«
    »An jenem Samstag war Art Stillman bienenfleißig, den Sonntag jedoch erlebte er nicht
mehr«, überlegte ich. »Aber auch nach seinem Tod tanzte noch jeder nach seiner
Pfeife.«
    »Sie sprechen in Rätseln«,
murmelte Heiskell .
    »War Stillman auch Selbstversorger?«
    »Ich weiß, die meisten
Drogenhändler sind selbst süchtig, aber Art machte mir nie diesen Eindruck«,
sagte Heiskell . »Trotzdem — man kann nie wissen.«
    »Allmählich verstärkt sich bei
mir der Eindruck, daß Sie mir eine größere Hilfe waren, als Sie mich noch
anlogen.«
    »Ich habe Ihnen alles gesagt,
was ich weiß«, grollte er. »Soll ich Ihnen Märchen erzählen, damit Sie endlich
Ruhe geben?«
    Gute Frage. Deshalb steckte ich
den Revolver weg und erhob mich, von Heiskells rotgeäderten Augen hoffnungsvoll beobachtet.
    »Diesmal würde ich Bonetto an Ihrer Stelle nichts von meinem Besuch erzählen«,
sagte ich. »Andernfalls müßte ich ihm nämlich berichten, wie gründlich Sie mich
informiert haben, stimmt’s?«
    »Stimmt«, sagte er säuerlich.
    Draußen musterte mich das
bebrillte Monster aufmerksam, bis ich fast die Tür erreicht hatte. Dann sagte
Vera Heiskell : »Art Stillman war immer gefährlich.«
    Ich drehte mich um. »Haben Sie
etwa am Schlüsselloch gelauscht?«
    »Und Sie sind das auch. Sam ist
alt, dick und ein verkommener Nichtsnutz, aber ich habe nichts Besseres und
werde jetzt auch keinen Besseren mehr kriegen. Deshalb möchte ich nicht, daß
Sie ihm schaden.«
    »Na und?«
    »Art hatte noch einen Freund«,
erzählte sie. »Einen Kollegen von derselben Fakultät. Sam fürchtete sich, Ihnen
von ihm zu berichten, weil er nicht mit hineingezogen werden möchte.«
    »Aber Sie werden mir von
ihm erzählen?«
    »Und zwar aus dem gleichen
Grund. Sam wird allmählich zu alt fürs Geschäft. Der Mann heißt Bernie Reese
und wohnt in West-Hollywood. Ich habe die Adresse für Sie aufgeschrieben.« Sie
hielt mir einen Zettel hin.
    »Danke.«
    »Sie sind wahnsinnig«,
antwortete sie. »Wissen Sie das wenigstens?«
    »Warum?«
    »Weil Sie sich immer noch mit Bonetto anlegen wollen, obwohl er Ihr Gesicht so schlimm
zurichten ließ.« Sie gluckste in sich hinein, daß ihr riesiger Busen wackelte.
    »Haben Sie mir sonst was zu
sagen, Vera?« fragte ich.
    »Nur, daß ich hoffe, Sie werden
umgelegt. Sie

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