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Blonder Kugelfang

Blonder Kugelfang

Titel: Blonder Kugelfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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kommen, weil Sie einen neuen Auftrag für ihn
hätten.«
    »Ich — äh, ich weiß nicht, ob
er um diese Nachtzeit zu Hause ist«, wandte er ein. »Ich...«
    »Anrufen!« knurrte ich. »Oder
wollen Sie eine zweite blaue Wange?«
    »Benny macht es selber«,
meldete sich da Angela mit erstickter Stimme.
    »Bei allen seinen Mädchen. Wenn
du mich fragst, macht ihm das mehr Spaß, als mit ihnen zu schlafen.«
    »Du hirnverbranntes Luder!«
Benny mußte kurz die Augen schließen. »Na gut, ich habe also auch die Pike
tätowiert!«
    »Warum?«
    »Weil sie es wollte.«
    »Wollte?« fragte ich ungläubig.
    »Es stimmt. Art Stillman sagte es mir, aber ich wollte es zuerst nicht
glauben. Er hätte ihr von meinem Warenzeichen erzählt, sagte er, und sie wollte
nur so zum Spaß auch eines haben. Ich hielt es für Ulk, aber dann kam sie
selbst zu mir und bettelte, ich sollte ihr doch auch so ein niedliches Tierchen
verpassen. Als ich merkte, daß es ihr ernst damit war, habe ich zugesagt.«
    »Und diesen Quatsch soll ich
Ihnen glauben?«
    »Es stimmt aber.« Angelas
Stimme klang wegen der Couchpolster immer noch halb erstickt. »Ich habe ihm
dabei geholfen. Ich meine, ich stand dabei, sah zu und tröstete sie, wenn es
weh tat.«
    »Und Ihrer Ansicht nach war das
schon alles?« fragte ich. »Sie wollte nur mal eben aus Übermut tätowiert
werden?«
    »Darf ich mich jetzt wieder
umdrehen?« flehte Angela.
    »Meinetwegen«, antwortete ich
großmütig.
    Sie rollte herum, setzte sich
dann auf. »Was denn sonst?« beantwortete sie meine Frage.
    »Sind Sie derselben Ansicht?«
wandte ich mich an Benny.
    »Es ist mir ein Fest, wirklich
perfekte Kunst zu liefern«, gestand er. »Und wenn mich eine so rassig gebaute
Frau wie die Pike um diesen Gefallen bittet, werde ich doch nicht ablehnen.«
    »Einfach verrückt«,
konstatierte ich. »Es sei denn, sie war bis über die Ohren voll Rauschgift
gepumpt?«
    »Mir schien sie ganz normal zu
sein«, erinnerte er sich. »Solange sie hier war, hat sie vielleicht ein Glas
getrunken.«
    »Und dann ging sie mit Art Stillman ?«
    »Richtig. Er erwähnte nicht,
wohin sie wollten, und ich habe ihn auch nicht danach gefragt.«
    »Sie lassen also diese Mädchen
für sich anschaffen«, faßte ich zusammen. »Sie sind bei den Gebrüdern Perini beteiligt und hatten auch ein Stück von Art Stillmans Kuchen.«
    »Na und?«
    »Und hat Victor Bonetto wohl seinerseits ein Stück von Ihnen?« fragte ich
mich laut. »Oder gehört ihm gleich der ganze Kerl?«
    »Sie haben den Verstand
verloren«, zischte er.
    »Vergessen Sie nicht, Victor
von meinem Besuch zu erzählen«, sagte ich. »Und vielen Dank für den Plausch.«
Ich sah den großäugigen Rotschopf auf der Couch an. »Entschuldige die Störung,
Kleine, aber du kannst ja jetzt dort weitermachen, wo ihr aufgehört habt.«
    »Rick?« Sie holte tief Atem.
»Rick, kann ich mitkommen?«
    »Weshalb, um alles in der
Welt?«
    Ich drehte mich um und ging.
Als ich die Diele betrat, hatte Tino sich so weit erholt, daß er sitzend an der
Wand lehnte und mir einen Blick voll weißglühendem Haß zuwarf, als ich
vorbeiging. Draußen stieg ich ins Auto und fuhr wieder zu dem Haus in Bel Air.
Als ich ins Wohnzimmer trat, lag Tracy Nash in tiefem Schlaf auf der Couch und
schnarchte mit offenem Mund. Die Whiskyflasche war vielleicht noch zu einem
Viertel gefüllt.
    Ich stieg zu Samantha Pikes Schlafzimmer hinauf und begann es gründlich zu
durchsuchen. Es war eine Art systematisches Vernichtungswerk: herausgezogene
und umgekippte Schubladen, demontiertes Bett mit genau untersuchter Matratze,
auseinandergenommener Schrankinhalt und zuletzt die etwa tausend Cremetöpfchen
und Tonicfläschchen im Badezimmer. Unten in einem
Fach entdeckte ich eine Schachtel, die einmal Papiertaschentücher enthalten
hatte, jetzt jedoch laut klapperte, als ich sie schüttelte. Also riß ich sie
auf, und da lagen sie: die Spritze und die kleine Ampulle, die einmal das
Heroin enthalten hatte. Das Leck
mich, Tracy Nash fiel mir wieder ein; ja, Tracy und alle, die sich
zwischen Samantha und ihre Sucht stellen wollten. Ich kehrte ins Wohnzimmer
zurück, mixte mir einen Schlaftrunk, ohne die schnarchende Hausherrin zu
wecken, und nahm ihn mit auf mein Zimmer hinauf.
     
     
     

9
     
    Als ich erwachte, schien die
Sonne voll ins Zimmer. Ich duschte und rasierte mich, kleidete mich an und
stieg in die Küche hinab.
    »Hier ist frischgebrühter
Kaffee«, begrüßte mich Tracy.
    In einem blauseidenen

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