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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
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verpasste. Seine Lider flatterten.

    Jack wusste nicht, wem von beiden er die Daumen drücken sollte. Der Typ mit der Sportjacke schien ein sicherer Tipp zu sein. Andererseits bewunderte er den Kampfgeist des Mannes am Boden. Das war ein verdammt guter Tritt gewesen – irgendwas zwischen John Woo und einer Breakdance-Figur.
    Schlagartig hatte sich das Blatt gewendet. Der Typ mit dem teuren Anzug war hochgekommen und hatte seinen Gegner in einer Art Schwitzkasten, der äußerst schmerzhaft wirkte – nicht unbedingt die Art von Griff, die man samstagmorgens in den Wrestling-Shows sieht. Jetzt trat er mit seinem Absatz die Zimmertür zu, und zum ersten Mal wandte er sich Jack und Kelly zu.
    »’n Abend, Kinder.«
    Der andere Typ hatte die Augen geschlossen, aber noch wehrte er sich wie verrückt, als wüsste er, was ihn erwartete. Mit jeder Hirnzelle, der Sauerstoff entzogen wurde, verlor er etwas mehr das Bewusstsein. Seine Lippen bebten.
    »Ich hoffe, ich hab euch bei nichts Wichtigem gestört.«
    Kelly stand jetzt auf, und Jack war klug genug, mit ihr aufzustehen.
    »Ich sehe, ihr wart beschäftigt«, sagte der Typ mit dem teuren Anzug, während er einen flüchtigen Blick auf die Handschellen warf. »Na, ich will auch nicht lange stören. Ich hab nur eine Frage an euch. Wer von euch zwei Schlampen ist Kelly White?«
    Es ging tatsächlich um sie.

    »Wer sind Sie?«
    »Spielt das eine Rolle, Kelly?«
    »Wer zum Teufel hat Sie geschickt ?«
    Jack sagte: »Lassen Sie ihn los.«
    »Mach dir keine Sorgen um Mr. Vincent hier – obwohl das wahnsinnig nett von dir ist. Ich drück ihm bloß die Luft ab, bis er das Bewusstsein verliert, das ist nicht weiter schlimm. Bald geht’s ihm wieder bestens.«
    Das war offensichtlich kein Trost für Mr. Vincent, dessen Körper sich aufbäumte, während sich seine Finger fest in die Unterarme seines Gegners krallten.
    Jack wollte etwas unternehmen, um dem armen Teufel zu helfen, doch Kelly war ihm zwei Schritte voraus. Sie stieß einen Schrei hervor und schleuderte dem Typen im Anzug ihre Faust ins Gesicht. Jack spürte, wie er von den Handschellen nach vorne gerissen wurde. Oh Scheiße.
    Der Typ blockte Kellys Schlag ab, jedoch nicht ihren Tritt, der unglücklicherweise Mr. Vincent am Bein traf. Keine Reaktion. Kelly schlug erneut zu. Diesmal war es ein Volltreffer. Der Typ ließ Mr. Vincent zu Boden fallen und verpasste Kelly mit der flachen Hand einen Schlag seitlich gegen den Kopf. Ihr wurde sofort schwindlig. Die Handschellen zerrten an Jacks Handgelenk. Der Mann im Anzug schlug sie erneut, und Jack hörte sie schreien. » Nein. « Egal, was das hier war, der Typ spielte definitiv fürs falsche Team. Scheiße. In einem Bogen um Kelly herum zielte Jack auf die Hoden des Angreifers. Gleichzeitig
schleuderte Kelly ihre Faust wie einen Hammer in dessen linkes Auge.
    Doch er kam ihnen beiden zuvor. Er drehte sich zur Seite, um dem Tritt in die Leistengegend auszuweichen und duckte sich im selben Moment, so dass Kellys wuchtiger Schlag lediglich seine Haarspitzen streifte.
    Und dann hieb er mit der Hand auf die Kette zwischen ihren Handschellen. Kraftvoll. Und präzise. Die Kette landete auf dem Teppich. Und Jack und Kelly knallten hin.
    Der Typ schlug Kelly erneut und packte sie, fast als wollte er sie wachrütteln, an der Kehle. Und drückte zu. Dann legte er seinen Unterarm um Jacks Hals.
    »Gute Nacht«, flüsterte Kowalski in sein Ohr.

2:25 Uhr
    Sheraton, Zimmer 702
    M eine Güte, dachte Kowalski. Was haben wir denn hier? Zwei bewusstlose Typen auf dem Boden eines Hotelzimmers. Eine zerbrochene Tür. Eine halb bewusstlose Frau, geknebelt und an einen Stuhl gefesselt. Nicht schlecht. Nimm dazu eine große Tube Gleitcreme, eine Autobatterie, ein paar Überbrückungskabel,
und alles ist bereit für einen netten Samstagabend.
    Jetzt aber wieder zum Geschäftlichen.
    Da waren also die beiden bewusstlosen Typen. Erstens: Charles Lee Vincent, der hartgesottene Sicherheitschef des Hotels. Ein würdiger Gegner. Sogar um einiges würdiger als Kowalski angenommen hatte. Verdammt, sein Magen zitterte immer noch ein wenig. Aber Mr. Vincent war noch für etwa zwanzig Minuten außer Gefecht. Und bis dahin war Kowalski nur noch eine schmerzhafte Erinnerung.
    Zweitens: der geheimnisvolle John »Jack« Eisley. Ein weiteres von Kelly Whites möglichen Opfern, keine Frage. War er bereits infiziert? Schwer zu sagen. Man ging besser davon aus, bis neue Anweisungen von der Verbindungsoffizierin

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