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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
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eintrafen. Kowalski hoffte bloß, dass er nicht schon wieder jemanden enthaupten musste. Die Sporttasche hatte nur eine gewisse Größe, und er bezweifelte, dass es dem armen Ed gefallen würde, seinen persönlichen Bereich mit einem Fremden zu teilen. Erst recht nicht mit dem Trottel im schwarzen T-Shirt und Khakihosen, der mit seiner hübschen kleinen Schnecke abgehauen war, die er schon so gut wie im Bett hatte.
    Was Kowalski zur Frau des Abends brachte. Vorhin am Flughafen hatte sie bloß wie eine weitere von diesen unechten Blondinen gewirkt. Großer Busen, hübsche Augen, nicht viel im Kopf. Ihm fiel immer noch nicht ein, an welche Schauspielerin sie ihn erinnerte.
Aber es war eine, die er erst kürzlich in einem Film gesehen hatte.
    Aus der Nähe jedoch erkannte Kowalski, dass ihre Augen wild entschlossen waren. Sie hatte die Augen einer Jägerin. Oh ja, dachte er, sie hat einiges gesehen. Es wäre eine Beleidigung gewesen, diese Augen als stechend zu bezeichnen; sie waren nur äußerst wachsam. So wie sie ihn jetzt anstarrte, auch wenn sie ziemlich erschöpft wirkte.
    Kowalski wählte die Nummer seiner Verbindungsoffizierin, während er Kelly im Auge behielt. Sie war mit ihren eigenen Handschellen an den Stuhl gefesselt. Die Schlüssel befanden sich in ihrer Tasche. »Lustkästchen, was?«, hatte er gesagt, aber sie hatte ihn bloß angestarrt. Seine Verbindungsoffizierin hob ab.
    »Okay, jetzt kannst du beeindruckt sein.«
    »Sie lebt?«
    »Und ist stinksauer.«
    »Das ist egal. Fahr mit ihr Richtung Washington. Wenn du in Silver City bist, melde dich für weitere Anweisungen.«
    »Ich werd gegen halb fünf in deiner Nähe sein. Wie wär’s mit einem vorgezogenen Frühstück? Nichts Ausgefallenes. Etwas Kaffee und ein paar Eier. Halt. Ich hab erst vor einer Stunde gefrühstückt. Vielleicht können wir mehr was Richtung Mittagessen bestellen. Hamburger und Kartoffelsalat.«
    »Hör bitte zu, das ist jetzt wichtig. Du darfst dich nie weiter als drei Meter von ihr entfernen, aber du
darfst sie auch nicht zu nahe rankommen lassen. Außerdem musst du jeglichen Kontakt mit Körperflüssigkeiten vermeiden. Sie darf dich weder küssen noch beißen, wahrscheinlich nicht mal kratzen. Und sie wird es garantiert versuchen.«
    »Komm schon, N...«, fing er an und hielt sich dann selbst zurück. Fast hätte er ihren Namen gesagt. »Was zierst du dich wie ein kleines Mädchen?«
    »Befolg nur meine Anweisungen.«
    »Hör auf mit dem Scheiß. Hier sind nur wir beide, du und ich, verstehst du?«
    »Du und ich, vergiss es. Es gibt nur dich und deine Auftraggeber. Befolge meine Anweisungen.«
    »Deine Anweisungen sind echt beschissen.«
    Kowalski machte das Handy aus und realisierte erst jetzt, wie kindisch er sich gerade angehört hatte. Egal. Vielleicht konnte er etwas mehr aus Ms. White herausbekommen. Im Moment schien sie etwas wacher zu sein. Sie musterte ihn mit ihren hübschen, grünen, durchdringenden Augen.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Ich wusste es, er hat dich geschickt. Ich hab mich schon gefragt, wie lange es dauert, bis du auftauchst.«
    »Du wusstest, dass ich dich hole?«
    »Ich hab’s gehofft. Seit fast einer Woche. Es wundert mich nur, dass er so lange dafür gebraucht hat.«
    »Wer?«
    Kelly stieß abfällig die Luft aus.
    Das hasste Kowalski am meisten an seinem Job. Manchmal fühlte er sich wie der Insider schlechthin,
der Typ mit dem Finger am Puls des Geschehens, der Mann, der Geschichte schrieb und keine Erklärungen benötigte. Dann wieder fühlte er sich wie irgendein namenloser Typ in einer mit Filz ausgekleideten Arbeitsnische, der Büroklammern auf Papiere steckte, die in einer fremden Sprache getippt waren. Dabei konnte es sich um Dokumente handeln, die von größter Bedeutung für die nationale Sicherheit waren. Oder um Rechnungen für Truthahn-Sandwiches.
    Das hier fühlte sich nach Truthahn-Sandwiches an. Inklusive Zahnstocher und Oliven.
    »Schön, wenn du’s mir nicht sagen willst, auch egal.«
    »Wie lang arbeitest du schon für ihn?«
    »Seit ich bei Wendy’s nicht mehr hinterm Grill stehe. Ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten. Ständig diese quadratischen Burger. Das macht einen ganz verrückt.«
    Kowalski trat hinter sie und behielt die Situation im Auge. Damit sie ihn nicht kratzen oder beißen konnte und um den Kontakt mit Körperflüssigkeiten zu vermeiden. Das war leichter, wenn sie bewusstlos war.
    »Du bist genau wie er. So verdammt witzig. Gehört das zur Ausbildung für

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