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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
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einfach nur nach unten. Lassen Sie mich neben dem Typen am Empfang sitzen, und Sie können tun, was Sie tun müssen.«
    Das war seine einzige Chance. Und von dort aus musste er sich zu einem Ort mit vielen Menschen begeben. Eine überfüllte Bar. Moment – es war kurz vor drei Uhr morgens. Die Bars waren geschlossen. Genauso wie die Coffee Shops, die Einkaufszentren und Postämter, wie die Restaurants und Imbisse … Jesus. Er befand sich in Philadelphia, und es war mitten in der Nacht. Eine Stadt, in der nach 18.00 Uhr bekanntermaßen die Bürgersteige hochgeklappt wurden.
    »Okay, das geht. Kommen Sie. Lassen Sie uns runtergehen. Dieser Scheißkerl hat mir mein Handy abgenommen – warten Sie. Lassen Sie mich einen Moment das Zimmertelefon benutzen, okay?«
    Jack nickte, aber dann registrierte er, was er tat. Der Nachttisch mit dem Telefon befand sich in der anderen Ecke des Zimmers. Scheiße. Waren das mehr als drei Meter?

2:53 Uhr
    Die letzte Stunde hatte für Charles Lee Vincent nicht den geringsten Sinn ergeben. Angefangen bei Tokyopop und Comics, die rückwärts gelesen wurden, über hartgesottene Burschen, die Spaß daran hatten, andere Leute zu würgen, bis zu diesem Typen hier … der ihm durchs Zimmer folgte und sich neben ihn setzte. Eine extreme Angststörung, was? Ja klar, eine extreme Angst , deine Frau könnte rausfinden, dass du eine scharfe blonde Nutte bei dir auf dem Zimmer hattest. Tja, dumm gelaufen . Aber das war nicht Charlies Problem. Dieser Typ hatte das Pech, zur falschen Zeit im falschen Zimmer zu sein. Das war alles.
    Charlie informierte die Leute im Empfang, ratterte eine knappe Beschreibung herunter und wies sie an, die Eingangstüren zu verriegeln, bis er unten war. Er würde die Polizei alarmieren und, wenn nötig, jedes einzelne Zimmer mit ihnen durchsuchen. Bis sie den Typen fanden, dem es Spaß machte, anderen Leuten die Luft abzuschnüren. Charlie hoffte, dass er mit einem Ex-Kollegen von der Polizei unterwegs war, wenn sie den Typen fanden. Der würde ihn sicher für ein paar Minuten mit dem Wichser alleine im Zimmer lassen. Damit der am eigenen Leib spürte, wie es ist, wenn man keine Luft mehr bekommt.
    Außerdem holte er Informationen über den Bewohner dieses Zimmers ein. Natürlich, wie er gedacht
hatte. Er war verheiratet. Verheiratet, und kurz davor, sich hier im Bett auf seinen Schoß zu setzen. Hallo, Mister? Schon mal was von persönlichem Freiraum gehört?
    »Also, wenn Sie mit nach unten kommen würden, Mr. Eisley? Unten sind eine Menge Leute, die Ihnen Gesellschaft leisten.«

2:55 Uhr
    Aufzüge des Sheraton, rechter Hand, Südseite
    A uf dem Weg nach unten legte Jack sich einen Plan zurecht. Mehr oder weniger. Sobald sie den Empfang erreichten, wollte er eine Angstattacke vortäuschen, damit sich jemand zu ihm setzte. Dann würde er sich sein weiteres Vorgehen überlegen. Er musste ja im Grunde nur beweisen, dass Kelly Whites verrückte Geschichte stimmte. Die Tatsache, dass jemand vom Sicherheitsdienst beobachtet hatte, wie ein Typ im Anzug aufgekreuzt war, um sie zu entführen, reichte nicht aus. Er brauchte einen richtigen Beweis.
    Um genau zu sein, er brauchte diese Unterlagen in San Diego. Er musste ein Taxi nehmen, ein Flugzeug nach San Diego besteigen, zum Westin Horton Plaza
fahren, sich die Unterlagen schnappen und dann die Polizei verständigen, das FBI, die CIA, den Heimatschutz, und alle anderen, die ihm Gehör schenken würden.
    Abgesehen davon, dass er um 8.00 Uhr tot war.
    Das Gift.
    Das fluoreszierende Toxin .
    Höchstwahrscheinlich war er der einzige Typ in Philadelphia, durch dessen Blutbahn gleich zwei tödliche Stoffe jagten – die Mary Kates und das fluoreszierende Toxin. Außer man zählte Aids-infizierte Crack-Huren mit dazu. Aber nicht mal diese beklagenswerten Geschöpfe hatten ein Limit von fünf Stunden.
    Denk nach, Jack, denk nach.
    Wie sollte er es je rechtzeitig in ein Flugzeug und nach San Diego schaffen? Und selbst wenn er es schaffte, wer garantierte ihm, dass sich die ganze Reise über jemand innerhalb des kritischen Radius bei ihm befand?
    Was, wenn er auf Toilette musste?
    Während ihm das alles durch den Kopf ging, merkte er kaum, wie sich die Aufzugtüren öffneten. Charles Lee Vincent führte ihn am Arm durch die Empfangshalle und sagte zu dem Mitarbeiter hinter der Rezeption: »Es muss immer jemand in seiner Nähe sein.«
    Und der Angestellte hinterm Empfang erwiderte, dass die Polizei bereits unterwegs war. »Himmel, was

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