Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
Vom Netzwerk:
für eine Nacht. Oben auf der Fünf ist eine Dame umgekippt, sie blutet aus der Nase.«
    Vincent schüttelte den Kopf. »Ich geh jetzt nach
oben und werd diesen Scheißkerl suchen. Verriegeln Sie die Eingangstüren … Himmel, habe ich Ihnen nicht längst gesagt, dass Sie die Eingangstüren verriegeln sollen?«
    »Ich habe noch nie ganz abgeschlossen. Wo sind überhaupt die Schlüssel?«
    »In meinem Büro, oberste Schublade, in der Metallkassette, auf der mit Edding ein großes X geschrieben steht. Der Generalschlüssel ist links. Der, auf dem ›General‹ steht. Gehen Sie erst zur Drehtür, dann zu den zwei Türen an den Seiten.«
    »Geht klar.«
    In diesem Moment begriff Jack, was hier passierte,
    »Halt! Lassen Sie mich nicht allein!«
    »Stimmt. Sie müssen bei ihm bleiben.«
    »Ich gehe doch nur in Ihr Büro.«
    »Er hat …« Charles Lee Vincent setzte zu einer Erklärung an, ließ es dann aber bleiben. »Passen Sie auf, ich mach das. Bleiben Sie bei ihm, okay?«
    Während Vincent fortging, realisierte Jack, dass das Verriegeln der Eingangstüren bedeutete, dass er hier eingesperrt wäre. Und dann würde die Polizei eintreffen, und früher oder später saß er allein in einem Zimmer für ein Verhör. Die Nummer mit der Angststörung würde man ihm nicht abkaufen. Wahrscheinlich würden sie sich sogar alle hinter dem halb durchlässigen Spiegel versammeln und Tüten mit Kartoffelchips rumreichen, während sie darauf warteten, dass er explodierte.
    Und das wäre Jacks Ende.

2:56 Uhr
    Sheraton Hotel, Fünfter Stock
    D er Typ mit der Diät-Cola hielt Kelly in den Armen, er war umringt von anderen Gästen, die aus ihren Zimmern gestürzt waren, um zu sehen, was es mit dem Geschrei auf sich hatte. Er blickte zu Kowalski empor. Auf seinem Gesicht machte sich Enttäuschung breit, als er merkte, dass Kowalski kein Rettungssanitäter war. Und die Enttäuschung schlug in Wut um, als er ihn wiedererkannte.
    »Hey. Was haben Sie mit ihr gemacht ?«
    Kowalski kniete nieder, um sie zu betrachten. Sie atmete noch, war aber bewusstlos. Aus Nase und Ohren lief Blut … und, ja, er konnte sehen, dass sich auch etwas an der Unterseite ihrer Augen gesammelt hatte. Der Typ mit der Diät-Cola hatte was davon an den Händen und an den Lippen.
    »Wie heißen Sie?«
    »Brian.«
    »Brian, haben Sie ihr eine Mund-zu-Mund-Beatmung gegeben?«
    »Sie hat nicht mehr geatmet. Also hab ich ihr geholfen. Und Sie habe ich gefragt, was Sie mit ihr gemacht haben!«
    Kowalski seufzte. »Verschonen Sie mich.«
    Brian versuchte, Kowalski wegzustoßen, was bestimmt nicht seine Wirkung verfehlt hätte, wenn er ihn getroffen hätte. Doch Kowalski packte ihn am
Handgelenk – wobei er darauf achtete, nicht mit dem Blut in Kontakt zu kommen -, dann drehte er ihm den Arm um. Kellys Kopf plumpste auf den Schoß von dem Typen.
    »Au!«
    »Hören Sie zu. Meine Freundin hat Aids. Sie kann damit leben, aber jedes Mal, wenn die Anzahl ihrer T-Zellen absinkt, verliert sie das Bewusstsein. Waschen Sie das ganze Blut ab. Reiben Sie kräftig. Und spülen Sie sich auch den Mund aus. Sie sollten außerdem einen Test machen lassen.«
    Brian wurde blass. Gut, sollte er ruhig Angst haben. Vielleicht rettete ihm das das Leben.
    Die Wahrheit war, egal was Kelly White in sich trug, er hatte sich wahrscheinlich schon bei der Mund-zu-Mund-Beatmung infiziert. Das bekam man heutzutage also für seine Hilfsbereitschaft.
    Kellys Kopf wurde behutsam auf den Teppich im Flur gelegt. Brian stand auf und versuchte, nichts anderes zu berühren, vor allem nicht sich selbst, dann ging er ein paar Schritte rückwärts und drückte mit dem Ellbogen den Aufzugknopf.
    »Na los, gehen Sie sich waschen. Ich hab hier alles im Griff.«
    Kowalski sah sich im Gang um.
    »Ab auf eure Zimmer, Leute. Es geht ihr besser, sobald sie am Tropf hängt.«
    Er musste eine Entscheidung treffen: Sollte er sie jetzt oder später mitnehmen? Er war sich nicht sicher, ob Kelly es ohne medizinische Versorgung wie
geplant bis runter nach Washington schaffen würde. Ihr Atem war ganz flach, und das viele Blut, das sie verlor, war kein gutes Zeichen. Nach den ganzen Notrufen der letzten Minuten würde das Sheraton in Kürze nur so vor Uniformen wimmeln. Nach allem, was passiert war, würde es schwer werden, sie hier rauszutragen. Und gemäß den jüngsten Anweisungen seiner Verbindungsoffizierin sollte er sie lebend abliefern, nicht tot.
    Doch sie hatte nur eine Chance, wenn er sie den Rettungssanitätern

Weitere Kostenlose Bücher