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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
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hatte, waren Funktionsweise und Zweck augenblicklich klar. »Wie sieht’s aus?«
    Jack antwortete nicht gleich, denn als er begriff, wozu der Sattel da war, wurde ihm schlagartig eine andere Tatsache bewusst. Der Sattel befand sich auf der anderen Seite des Zimmers. Gut und gern über drei Meter entfernt.
    Und Angela machte sich daran draufzusteigen.
    »Nein!«, schrie Jack. »Warte!« Er stemmte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Armfesseln; doch sie waren ziemlich stabil.
    Angela nahm die Fernbedienung in die Hand und drückte mit dem Daumen auf den Knopf. Das Summen
hörte auf. Sie wirkte jetzt misstrauisch, ja, ängstlich. Scheiße. Er konnte es sich nicht leisten, dass sie aus dem Zimmer rannte. Das wäre sein Todesurteil. Wenn irgendwann die Besitzer reinkamen, fanden sie hier einen hirntoten weißen Typen vor, straff an die Wand gefesselt. Erklär das mal.
    Erklärt das Donovan Platt.
    Oder Callie, eines Tages.
    Okay, Jack, beruhige dich. Berrrruhige dich. Bitte sie wegen irgendwas um Hilfe. Irgendwas.
    Er hatte eine Idee. Seine Hosen.
    »Ich brauch doch ein bisschen Hilfe«, sagte er, während er mit der freien Hand seine Gürtelschnalle festhielt.
    »Ich kann dich nicht anfassen … Das weißt du, oder? Einer von den Jungs aus deiner Abteilung hat dir das hoffentlich gesagt.«
    »Klar.« Abteilung?
    »Die Leute kommen auf alle möglichen Ideen. Dass ich eine Hure bin, oder so. Aber das bin ich nicht.«
    Angela trat zu ihm und öffnete seinen Gürtel. Sie roch, als hätte sie die ganze Nacht in einer italienischen Küche verbracht. Oben drüber war da der Duft von Parfüm, etwas Warmes, Blumiges und Üppiges, doch darunter lag der Geruch von Knoblauch und Tomaten, ja, und von Zigarettenqualm.
    Sie achtete darauf, dass sie seine Haut nicht berührte, nur das Leder und die Schnalle und den Stoff. Und dann fiel seine Hose zu Boden.
    Denk nach, Jack, denk nach …

    »Wie wär’s, wenn du es etwas näher rückst? Dieses Sattelding?«
    »Den Sybian?«
    Und da ging ihm ein Licht auf. Plötzlich ergaben die Andeutungen des Fahrers wegen des »Sybian Clubs« einen Sinn. Hallo, Telefon für Mr. Jack. Telefon auf der langen Leitung Nummer eins.
    Angela musterte ihn jetzt eingehend. Sie wirkte ziemlich skeptisch. »Das ist aber nicht dein erstes Mal hier, oder? Denn ich hab extra darum gebeten, dass …«
    »Nein, nein … Ich bin so spät nachts nur etwas langsam.«
    Sie warf einen Blick auf den Sybian, dann zu Jack, der immer noch mit Metallbügeln an die Wand gefesselt war.
    »Du scheinst ein netter Kerl zu sein. Aber ich hab grade vorhin ein bisschen Ärger gehabt. Genau genommen war ich nämlich das eiskalte Miststück, das darauf bestanden hat, dass sie das Ding gute drei Meter von der Wand abrücken. Ich steh wirklich auf gemeinsame Masturbation, aber nicht, wenn ich eine heiße Ladung ins Gesicht bekomme.«
    Was sollte Jack darauf sagen? Die Worte gemeinsame Masturbation hallten durch seinen Kopf. Die Situation fing endlich an, einen Sinn zu ergeben. Das hier war kein Bordell oder Strip-Lokal. Es war eine Art Swingerclub, in dem Anfassen verboten war. Angela war keine Angestellte. Sie war Mitglied . Sie kam gerade von der Arbeit, höchstwahrscheinlich von ihrem
Job als Kellnerin. In irgendeinem italienischen Restaurant. Wo sie Cannelloni, Ravioli und Fleischbällchen servierte, während sie es kaum abwarten konnte, Feierabend zu machen, um hier einen elektrischen Sattel mit einem Dildo zu reiten, während ein fremder Typ mit offener Hose sich einen runterholte. Vielleicht wiederholte sie die Prozedur ein paarmal. Konnte der Club auf diese Weise seinen Männer überschuss ausgleichen? Männer waren gut für eine Nummer, vielleicht auch zwei. Frauen konnten immer wieder.
    »Dann geh ich eben hier rüber, okay?« Sie machte einen vorsichtigen Schritt nach hinten.
    »Was, wenn ich« – Jack suchte nach dem passenden Ausdruck – »gar nichts mache? Nur zusehe … mein ich.«
    Dieser Vorschlag war anscheinend genauso schlimm wie die Tatsache, dass er nicht mal einen stinknormalen Sybian erkannt hatte.
    »Und was soll ich tun; dir dabei zusehen, wie du mir zusiehst, wie ich komme?«
    »Dann mach mich los. Ich werd mich benehmen.«
    »Bis du dich entschließt, mich zu vergewaltigen. Nee. Nein, danke.« Sie tätschelte sein Handgelenk. »Pass auf, ich hab einen langen Abend gehabt, und wenn es für dich in Ordnung ist, hüpf ich jetzt auf die Maschine da und vögle mir das Hirn aus dem Leib. Wenn du dir keinen

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