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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
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nach einem weißen Typen durchsuchen, der wahrscheinlich nicht gefunden werden wollte.
    Doch zehn Sekunden nachdem er eingetreten war, entdeckte Kowalski einen Kurzhaarschnitt nach dem anderen über lauter durchtrainierten Körpern, dazu diesen gelangweilten Blick katholischer Schuljungen; und er wusste, dass er nichts zu befürchten hatte.
    Das hier war ein Sexclub für Cops.
    »Hey, Kollege«, sagte er, während er seinen Arm um den nächsten Stiernacken legte. Er zückte seinen Heimatschutz-Ausweis
und sah, wie die Augen des Typen aufleuchteten. Oh ja. Er fixierte die geprägte Oberfläche mit dem Adler-Hologramm.
    Scharfe Sache, was?
    »Ich such nach einem Typen, der vor kurzem hier gewesen sein muss.«
    »Oh, ich weiß, wen Sie meinen«, sagte der Bulle und versuchte vergeblich, ein breites Grinsen zu unterdrücken. »Wollen Sie seine Brieftasche?«

4:52 Uhr
    Pennsylvania Hospital
    Der Sicherheitsmann ging ihm auf die Nerven. Aber ganz gewaltig. »Dieser Ausweis besagt, dass ich ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums bin«, erklärte der Boss. »Ich weiß, Sie hatten wahrscheinlich nur begrenzte Bildungsmöglichkeiten. Wahrscheinlich haben Sie in der Highschool Drogen verkauft, hab ich recht oder hab ich recht? Aber selbst Sie sollten wissen, in irgendeinem Winkel ihres völlig verblödeten Kopfes, dass die Worte Ver-tei-digungs-mi-nis-te-ri-um was Wichtiges zu bedeuten haben, oder? Und dass ein Telefonanruf genügen würde, damit sie noch heute Abend bei der Sozialhilfe
hocken? Machen Sie jetzt diese Scheißtüren auf und lassen Sie mich an einen Krankenhauscomputer, oder ich sorge dafür, dass Sie eine gründliche Lektion darin bekommen, wie die Regierung in diesem Land arbeitet.«
    Ja, er trug dick auf. Alles, was dieser vollkommen beschränkte, starrköpfige Typ fragte, war: »Was für ein Ausweis ist das?« Wahrscheinlich mehr aus Neugier als aus irgendeinem anderen Grund.
    Aber schließlich öffnete er die Türen. Der Boss musterte ihn prüfend, kurz dachte er daran, dem armen Schwein die Dienstmarke abzunehmen, sie ihm direkt vom Ledergürtel seiner Wachmannuniform zu reißen und so weiter, doch er hatte jede Menge zu erledigen.
    Er eilte den Flur hinunter, der dringend einen frischen Anstrich benötigte. Um den Empfangsschalter herum. Dann ein paar Mausklicks, und das Patienten-Suchprogramm ging auf.
    Wahrscheinlich musste er nach einer Unbekannten suchen, oder? Es sei denn, sie benutzte immer noch diesen bescheuerten Decknamen – Kelly White.
    Ja, tatsächlich. Reizend, Vanessa. Wirklich reizend.
    Zimmer 803.

4:55 Uhr
    Spring Garden Station, Hochbahnstrecke Market-Frankford
    A ls Jack sich den Weg in den hinteren Teil des Busses bahnte und dabei die Sekunden zählte – er hatte dank der Mary Kates schon genug Kopfschmerzen gehabt -, stand seine Retterin, Angela, auf und zog an dem schmutzigen weißen Kabel, das oberhalb der Fenster entlanglief. Ein gequältes Klingeln ertönte. Auf der blauen Leuchtanzeige im vorderen Teil des Busses stand WAGEN HÄLT.
    »Kann ich kurz mit dir reden?«
    »Nein«, sagte Angela und schob sich an ihm vorbei.
    »Nur eine Minute.«
    »Verdammter Mist«, sagte sie, aber nicht zu Jack. Sie griff nach der Metallstange neben dem Hinterausgang. Der 43er bewegte sich auf die äußere Spur der Spring Garden Street und unter einer Überführung hindurch. Soweit Jack sehen konnte, gab es hier nur Gehwege und Betonmauern, übersät mit jahrealtem Taubendreck. Warum stieg sie hier aus?
    Der Bus hielt an. Ein erneutes Zischen. Gefolgt von einer kurzen Pause. Dann setzten sich die Doppeltüren zitternd in Bewegung und schwangen zur Seite. Angela eilte die Stufen hinunter, verließ den Bus.
    Jetzt hieß es: Angela oder der Busfahrer. Aber eigentlich waren das keine wirklichen Alternativen. Soviel Jack wusste, war hier das Ende der Linie.

    Er hatte kaum Zeit, darüber nachzudenken, dass er zehn Dollar für eine Busfahrt bezahlt hatte, die ganze zwei Blocks gedauert hatte. Angela betrat eine Art Haltestelle, die in die Stützpfeiler des Highways darüber integriert war. Selbst so früh am Morgen, da die Sonne an der Ostküste noch kaum zu sehen war, konnte Jack das Vibrieren und Brummen der Autos fühlen und hören. Sein Blick fiel auf ein Schild: MARKET-FRANKFORD EL. Alles klar, EL wie in Chicago. Philadelphias eigene kleine Hochbahn.
    Das Ticket erwies sich doch noch als äußerst nützlich. Er kam damit auf den Bahnsteig. Nachdem er sich durchs Drehkreuz geschlängelt hatte,

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