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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Curtis Klause
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leichtfiel. Sie erschauderte und wandte den Blick ab.
    »Es tut mir leid, dass dich das verängstigt hat«, sagte Gabriel, und sie bemerkte, dass er neben ihrem Stuhl stand und sie aufmerksam musterte. Seine Augen waren sanfter als gerade zuvor.
    »Weshalb glaubst du, ich sei verängstigt?«, sagte sie. »Vivian, ich rieche es an dir.« Er streckte die Hand aus und streichelte ihr leicht mit Fingern über die Wange, mit denen er ihr ohne weiteres die Kehle zudrücken konnte. Sie wagte nicht zurückzuweichen. »Es tut mir leid, dass du dein Zuhause in West Virginia verloren hast. Ich werde ein neues für dich finden, und zwar bald, das verspreche ich. Ich bringe dich in Sicherheit.«
    Beinahe wäre sie in Gelächter ausgebrochen.

21
    Vivian lag ausgestreckt auf dem Sofa und ließ die Tränen auf ihrem Gesicht trocknen. In den letzten drei Tagen hatte sie nichts getan, außer im Wohnzimmer herumzugeistern, sich die deprimierendste Musik anzuhören, die sie finden konnte, und sich einzuigeln. Nachts schloss sie sich in ihrem Zimmer ein und tröstete sich mit Schokolade. Sie träumte von der Dunkelheit und Blut.
    Die CD war zu Ende und ließ grimmige Stille zurück, so dass der immer gleiche Gedanke in ihrem Kopf dröhnte. Wie kann er mich nicht lieben? Sie umklammerte das Pentagramm, das sie immer noch um den Hals trug. Niemand hatte sie je zurückgewiesen. Sogar Gabriel wollte sie. Und sie wollte nur einen blassen Menschen mit schlaff herabhängenden Haaren und riesigen dunklen Augen, der sie zurückwies.
    Jetzt wusste sie, dass sie einen großen Fehler begangen hatte – einen dummen, dummen Fehler. Sie hätte sich an ihm erfreuen sollen, solange sie es konnte, und ihn nie wissen lassen, dass sie anders war. Was, wenn er etwas Törichtes tat? Was, wenn wegen ihr etwas Schreckliches geschah?

    Und noch schlimmer, was hatte sie getan, nachdem sie sein Haus verlassen hatte?
    »Was ist los?«, sagte Esmé bei ihrer Rückkehr, als sie Vivian an derselben Stelle wiederfand wie zu dem Zeitpunkt, als sie aus dem Haus gegangen war. »Hat dieser Junge sich von dir getrennt?«
    Vivian drehte sich weg. Sie konnte es nicht leugnen, aber sie wollte auch nicht darüber reden, denn dann müsste sie sich die Mühe machen, sich einen Grund auszudenken. Die Wahrheit konnte sie natürlich nicht sagen.
    »Der hat vielleicht Nerven!«, verkündete Esmé, doch sie klang erleichtert. »Was für ein Idiot! Ist ihm denn nicht klar gewesen, was für ein Glück er hatte? Männer! Alles Schufte. Ganz egal, um welche Gattung es sich handelt. Hat denn niemand für mich angerufen?«, fügte sie besorgt hinzu.
    Vivian schüttelte den Kopf.
    »Oh, Baby, ich weiß, dass du dich beschissen fühlst«, sagte Esmé. »Aber er ist den Kummer nicht wert. Es hätte sowieso nicht von Dauer sein können, das weißt du. Du hast etwas Besseres verdient. Etwas viel Besseres. Du könntest Gabriel haben – jemand, bei dem du du selbst sein kannst. Du hast rebelliert, wie es sich gehört, doch jetzt ist es an der Zeit, im wirklichen Leben anzukommen.«
    Vivian hatte nicht die nötige Energie für einen Streit. Sie hatte geglaubt, bei Aiden sie selbst sein zu können, und jetzt hatte er Angst vor ihr.

    »Ich koche etwas«, sagte Esmé. »Ich wette, du hast noch nichts gegessen. Wie wäre es mit einem Bier?« Sie ging in die Küche.
    Esmé bot ihr nie Bier an. Es war ein Bestechungsversuch.
    Bei Bier musste Vivian an das Tooley’s denken. Der Mord hinter der Bar war das ganze Wochenende in den Nachrichten gewesen. Aiden musste davon ausgehen, dass Vivian dahintersteckte. Und wenn er nun jemandem von ihr erzählte? Sie musste mit ihm reden und ihn überzeugen, dass sie nichts mit dem Mord zu tun hatte. Sie lachte bitter auf. Und vielleicht konnte sie sich dann auch gleich selbst überzeugen. Doch sie verschob den Anruf immer wieder. Sie ertrug den Gedanken daran nicht, was er vielleicht sagen würde.
    Während des Abendessens klingelte es plötzlich. Vivian sog scharf die Luft ein, und Hoffnung regte sich in ihrer Brust, doch bevor sie überhaupt daran denken konnte aufzustehen, sprang Esmé auf und ging an die Tür. Vivian saß da, die Hände um Messer und Gabel verkrampft, unfähig zu essen. Als Esmé mit Tomas, dem Neuankömmling von der Prüfung, zurückkam, hatte Vivian das Gefühl, als habe ihr jemand einen Tritt in den Magen versetzt.
    »Ich gehe aus, Baby«, sagte Esmé. »Kommst du klar?«
    »Sicher«, erwiderte Vivian matt.
    Nachdem Esmé fort war, ging

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