Blood Coven Vampire 03 - Nur ein kleines Bisschen-iO
nicht, was über mich gekommen ist. Ich war in letzter Zeit einfach so wütend. Es ist irgendwie beängstigend. Wenn dieser Zorn in mir aufsteigt, ist es so, als könne ich weder länger kontrollieren, was ich tue, noch was ich sage.«
Er küsst mich auf den Kopf. »Du hast binnen kurzer Zeit schrecklich viele Veränderungen durchgemacht. Der Druck, der jetzt auf dir lastet, ist ungeheuerlich. Das würde reichen, um jeden aus der Fassung zu bringen.«
»Es ist nur… und es klingt lächerlich, wenn ich es laut ausspreche… ich dachte nur, wenn ich ein Vampir werde, würden all meine Probleme… ich weiß nicht, weggehen.« Ich ziehe die Schultern hoch. »Dumm, wie?«
»Oh, Kleine, du hast noch so viel zu lernen«, antwortet Jareth. »Aber ich verspreche dir, bei jedem deiner Schritte bei dir zu sein.«
»Wirklich? Du wirst mich nicht verlassen?«, frage ich. »Ganz gleich, was geschieht?«
»Wir sind Blutsgefährten. Ich gehöre dir für die ganze Ewigkeit« versichert er mir und dreht sich auf seinem Sitz um, so dass wir einander ansehen. Er umfasst mein Kinn und sieht mich mit seinen strahlend grünen Augen an. »Ich liebe dich, Rayne McDonald.«
Ich senke den Blick, außerstande, ihn anzuschauen. Ich fühle mich so unwürdig. Seine Liebe ist so stark und ich bin so schwach und jämmerlich. Er hat alles für mich aufgegeben und ich behandle ihn wie Dreck. »Ich verdiene es nicht, dass du mich liebst«, flüstere ich.
»Was war das?«, fragt er; er hat meine Worte offensichtlich nicht verstanden.
»Ähm, nichts. Vergiss es.« Ich blicke wieder zu ihm auf und zwinge mich zu einem Lächeln. »Ich liebe dich auch, Jareth. Für immer und ewig.«
Er lächelt und beugt sich zu mir herunter, um seine Lippen auf meine zu drücken. Langsam liebkost er meinen Mund und verleitet mich dazu, ihn zu öffnen. Elektrizität kribbelt durch meine Finger und Zehen, während wir uns küssen, uns ineinander verlieren und zulassen, dass all der Stress und die Probleme verblassen. In diesem Augenblick gibt es keine Werwölfe oder lebensverändernden Ereignisse, die ich aufhalten muss, bevor es zu spät ist. In diesem Augenblick gibt es nur mich und meinen Blutsgefährten; wir geben und nehmen, wir trösten und lieben einander.
Es kommt mir so vor, als würden wir uns stundenlang küssen und neue Tiefen des Gefühls und der Wonne entdecken. Und als die Limousine an den Straßenrand fährt und langsam stehen bleibt, ist es für mich viel zu früh, um mich von ihm zu trennen. Wir hören widerstrebend auf, uns zu küssen, und lösen uns langsam voneinander, als hätten industriestarke Magneten etwas dagegen, dass wir voneinander ablassen. Jareth wirkt leicht benommen und sehr erfreut. Ich bin davon überzeugt, dass für mich das Gleiche gilt.
»Bist du bereit, die Vampire kennenzulernen, meine Liebe?«, fragt er.
»Oh ja!«, antworte ich und ich spüre die Aufregung im ganzen Körper. »So was von bereit!«
Ich springe aus der Limousine. Wir haben auf der kreisförmigen Auffahrt der größten Villa geparkt, die mir je unter die Augen gekommen ist. Sie sieht genauso aus wie das Haus, in dem man sich vielleicht Madonna und Guy Ritchie vorstellen würde. Ein riesiger englischer Grundbesitz mit Meilen und Meilen Rasenflächen. Ich wette, sie haben hier sogar Ställe voller Pferde. Natürlich können sie nur nachts ausreiten...
Jareth greift nach meiner Hand und wir gehen zur Eingangstür hinauf, die von zwei Säulen umrahmt wird. Er hebt den großen Messingklopfer (in Gestalt eines Drachens) und lässt ihn fallen. Der durchdringende Knall ist laut genug, um Tote zu wecken, was, wie ich vermute, im Wesentlichen genau das, was wir tun.
Ich zapple vor Aufregung, hüpfe von einem Fuß auf den anderen und brenne darauf zu sehen, wie die englischen Vampire so sind. Ich meine, das sind meine Leute. Meine Blutsverwandten. Diejenigen, die mein wahres Ich wirklich verstehen werden. Die mich aufgrund dessen beurteilen werden, wie ich aussehe oder wer ich bin. Wir werden lange Gespräche führen und gemeinsam über jämmerliche Sterbliche und ihre törichten Gewohnheiten lachen und vielleicht werden sie mir sogar einige ihrer Kleider leihen. Ich wette, sie haben wunderbare...
Oh mein Gott.
Die Tür ist aufgeschwungen und auf der anderen Seite steht Reese Witherspoon. Okay, nicht wirklich Reese Witherspoon, aber jemand, der Miss Natürlich blond verdammt ähnlich sieht. Sie sieht aus wie ungefähr achtzehn und ist gekleidet, als sei sie
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