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Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO

Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO

Titel: Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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antritt. Feigling!
    Und jetzt sitze ich allein mit Jane da. Was, wie ich mir zu sagen versuche, nicht zwangsläufig etwas Schlechtes ist, da es mir eine Gelegenheit gibt, meine ganze Internetrecherche zu nutzen.
    »Also, Oxford«, sage ich beiläufig. »Das ist wirklich stark.«
    Jane verdreht die Augen und lässt ihr Kaugummi knallen. »Ja, es ist sehr... stark«, wiederholt sie, wobei sie sich offensichtlich über meine Wortwahl lustig macht. »Total spitze.«
    »Weißt du, ich habe mich über Oxford ganz gut informiert«, lasse ich sie wissen und nippe an meinem Kaffee, der jetzt genau die richtige Temperatur hat. »Weil ich daran denke, im Herbst selbst dorthin zu gehen.«
    Jane wirkt plötzlich ein wenig unbehaglich. Aha! »Ach ja?«, fragt sie. »Wie... schön. Ich hoffe, du wirst angenommen.«
    »Ich auch!«, quieke ich in meiner schönsten Dummes-Highschool-Mädchen-Stimme. »Es ist, hm, so schwer, ich weiß. Aber es wäre cool, in England zu leben. Ich liebe England einfach. Wo liegt Oxford noch mal? Ist es in London?«
    »Oxford ist in Oxford «, antwortet Jane geringschätzig. Verflixt, ich schätze, so leicht kann ich sie doch nicht hinters Licht führen. Aber für Runde zwei wird sie wohl einen Joker brauchen.
    »Ach, klar. Natürlich. Aus London kam Professor Davis, die Koryphäe unter den Lehrern für Politikwissenschaften, nicht wahr? Warst du in Oxford bei Professor Davis, Jane?«
    Jetzt macht Jane ein Gesicht, als hätte sie gerade eine rohe Zwiebel verschluckt. »Ähm, ich bin mir nicht sicher«, sagt sie und spielt an einem ihrer künstlichen Fingernägel herum. »Ich glaube nicht.«
    »Ach«, überlege ich laut. »Das ist wirklich komisch. Ich hab gelesen, dass Professor Davis' Kurs zur Theorie der Politik für jeden Pflicht ist, der dort einen Abschluss in politischer Theorie machen will.«
    »Ach ja, klar. Also, ich schätze, dann hatte ich ihn wohl«, stammelt Jane.
    Ja! » Sie meinst du.« Ich lächle selbstgefällig. »Professor Davis ist eine Frau.«
    »Natürlich.« Sie sieht sich suchend im Raum um, in der verzweifelten Hoffnung, dass Magnus bald zurückkommt. Aber es sieht so aus, als säße ihr Blutsgefährte in einem Gespräch mit einem seiner Gefolgsleute fest. Tut mir leid, Jane. »Das wusste ich.«
    Klar wusste sie es. »Klasse. Dann kannst du mich ja vielleicht aufklären. Ich habe mich immer gefragt, was Dominus illuminatio mea bedeutet. Kannst du mir die Bedeutung mit hundert oder weniger Worten erklären?«
    Jetzt wirkt sie ehrlich verängstigt. »Dominos illuminati... was?«
    »Du weißt schon, das Motto von Oxford«, sage ich in meinem schönsten herablassenden Tonfall. »Es steht, hm, auf all ihren Sachen. Du musst es gesehen haben, während du dort warst, du hast doch dort studiert?«
    »Oh, klar.« Sie hat sich wieder gefangen. »Natürlich habe ich es gesehen. Es ist nur so, dass ich keine Kurse in... Französisch belegt habe...«
    »Du meinst, in Latein?«, frage ich und ziehe skeptisch eine Augenbraue hoch. »Das Motto der Universität ist Latein.«
    »Oh, Latein«, beeilt sie sich, sich zu korrigieren.
    »Ich habe mich bei meinen Studien mehr auf die europäischen Länder konzentriert. Wie Italien und so weiter. Keine... lateinamerikanischen Länder. Mann, ich mag nicht mal Tacos.«
    Oh Himmel. Sie hat sich jetzt so tief in ihre Lügen vergraben, dass sie wahrscheinlich in China rauskommt. Aber bevor ich auf die dreitausend geografischen Fehler hinweisen kann, die dieser angebliche Master in Internationalen Beziehungen gerade innerhalb eines einzigen Atemzugs gemacht hat, kommt Magnus zurück, mitsamt ihrem dampfenden Blutcappuccino. Da hat sie noch mal Glück gehabt.
    Magnus reicht Jane die Tasse, dann setzt er sich. »Habt ihr zwei euch miteinander bekannt gemacht?«, fragt er hoffnungsvoll.
    »Oh ja«, sage ich und bedenke Jane mit einem selbstgefälligen Lächeln. »Ich erfahre so viel über sie.«
    Jane erhebt sich hastig von ihrem Platz und kippt dabei ihren Cappuccino um. Ich rutsche zurück, damit mir nichts von dem blutigen Kaffee auf die Kleider spritzt. »Entschuldigung«, murmelt sie und wirkt vollkommen verwirrt. »Eigentlich habe ich... eine Verabredung... die ich vergessen hatte. Ich muss... dorthin. Also bis morgen.« Und mit diesen Worten entflieht sie.
    Ja! Sie ist mir hundertprozentig auf den Leim gegangen! Ich hätte mir kein besseres Ergebnis für meine Nachforschungen wünschen können. Nennt mich einfach Nancy Drew. Oder mindestens Veronica

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