Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO
erwärmt mich noch mehr. Er liebt mich. Ich weiß, dass er es tut. Und unterm Strich ist das wichtiger als Vampirpolitik und Traditionen, oder?
Wir umarmen uns ein paar Sekunden lang, dann setzen wir uns an den Tisch. Eine hochgewachsene bleiche Vampirkellnerin kommt herbei und ich bestelle einen schwarzen Kaffee, das Einzige in diesem Lokal, das nicht irgendeine Art von Blutzusatz enthält. (Zumindest bin ich mir ziemlich sicher, dass es so ist.) Als sie weggeht, um meine Bestellung zu holen, beugt Magnus sich über den Tisch und greift nach meiner Hand.
»Sunny, mein Baby«, murmelt er, hebt meine Hand an die Lippen und küsst sie sanft. Sein englischer Akzent liebkost meinen Namen auf eine Weise, die mir einen Schauder über den Rücken jagt. So gern ich auch die Unnahbare spiele, es hat mich schwer erwischt, was diesen Vampir betrifft, und es gibt nichts, was ich dagegen tun kann.
Trotzdem, wir haben heute Abend eine Menge zu besprechen, und ich weigere mich, mich vorher von romantischen Gesten mitreißen zu lassen.
»Magnus, warum hast du mir nicht davon erzählt?«, frage ich, während mir die Tränen, die ich geschworen habe, nicht zu weinen, die Kehle zuschnüren. Es ist so unfair, dass ich alle Gene für Empfindlichkeit in der Familie geerbt habe und Rayne die für Coolness. »Ich habe ein Recht, es zu erfahren.«
Mein Freund stößt einen langen Seufzer aus. »Ich weiß«, antwortet er. »Und ich wollte es dir ja auch sagen. Glaub mir, die ganze Sache belastet mich schon seit Wochen. Aber der Rat hat auf absoluter Geheimhaltung bestanden, bis Jane all ihre DNA-Tests absolviert und ihr Zertifikat erhalten hatte; sie wollten nicht, dass ihre Wahl sich herumspricht und ihre Kandidatur von einem rivalisierenden Zirkel gefährdet wird. Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass sie durchfallen würde - dass sie sich der Position irgendwie als unwürdig erweisen und infolgedessen abgelehnt werden würde. Dann hatte ich es dir niemals zu sagen brauchen. Ich wollte dich auf keinen Fall grundlos verletzen.« Er drückt meine Hand. »Ich hatte keine Ahnung, dass sie einfach aus heiterem Himmel auftauchen würde, wie sie es heute Nachmittag getan hat. Das war ein absoluter Verstoß gegen das Protokoll.«
»Nun, sie hat es getan. Protokoll hin, Protokoll her.« Ich schmolle, obwohl ich tief im Herzen weiß, dass ich versuchen sollte, mehr Verständnis für die ganze Situation aufzubringen, aber ich habe einfach nicht die Energie dazu. »Und mich hat das Ganze vollkommen überrumpelt, weil ich keinen blassen Schimmer hatte, dass du auf der Warteliste für eine neue Blutsgefährtin stehst. Eigentlich habe ich Raynes Bemerkungen so verstanden, dass ein Vampir nur einmal im Leben eine Chance auf einen Blutsgefährten erhält, und deine Chance war ich.«
»Nein. Das erzählen sie lediglich den blutigen Anfängern«, sagt Magnus sanft. »Um sie dazu zu bringen, die Beziehung ernst zu nehmen. In Wirklichkeit kann ein Vampir, wenn eine Partnerschaft zerbricht, sich jederzeit einen neuen Gefährten suchen. Es passiert normalerweise nur nicht.«
»Vampire suchen normalerweise keinen neuen Blutsgefährten?«
»Die Partnerschaft geht normalerweise nicht in die Brüche.«
Oh, also läuft es wieder einmal darauf hinaus, dass alles meine Schuld ist. Klasse. Einfach Klasse. Die Kellnerin stellt meinen schwarzen Kaffee vor mich hin, aber ich habe keine Lust mehr, ihn zu trinken.
»Sunny, du musstest dir doch darüber im Klaren sein, dass dies eines Tages geschehen würde«, meint Magnus und macht die Dinge mit seiner Logik keineswegs besser. »Ich bin der Meister des Blutzirkels, eines der größten Vampirkonglomerate der Nation. Das ist eine gewaltige Verantwortung für eine einzige Person und ich könnte wirklich eine Partnerin gebrauchen, die an meiner Seite regiert. Tatsächlich wird es so besser für uns sein. Ich weiß, wie du es hasst, dass ich ständig die ganze Nacht in Sitzungen verbringen muss. Überleg doch nur, auf diese Weise kann Jane ein wenig von der Last schultern und ich habe mehr Zeit, die ich mit dir verbringen kann.«
Bitte. Als ob Jane sich darauf einlassen würde. Im Geiste sehe ich noch einmal ihre besitzergreifenden kleinen Finger, die sich an meinen Freund klammern. Er mag sie nur als Stellvertreterin haben wollen, aber sie hat ganz klar andere Pläne.
»Was ist mit Lucifent?«, frage ich und denke an den früheren Meister des Zirkels. Den, den Raynes Vorgängerin, Bertha, die Vampirjägerin, an
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