Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO
diejenige, die für diese Dinge ausgebildet ist. Du bist die Jägerin. Ich bin ziemlich hilflos ohne dich...«
Sie wedelt mit der Hand und dreht sich dabei nicht einmal um. »Doch, doch«, sagt sie herablassend. »Ich muss nur noch ein paar Spiele machen. Das ist ein heißer Tisch und ich muss wirklich meine Verluste reinholen, bevor ich aufhöre.«
»Ähm, ich dachte, du hättest gesagt, du seist auf der Gewinnerstraße. Was ist mit den zweihundert Dollar, die du erwähnt hast?«
»Oh, stimmt. Nun, man muss Geld ausgeben, um Geld zu verdienen. Du weißt ja, wie das ist.«
In Wahrheit habe ich keine Ahnung, »wie das ist«, komme aber zu dem Schluss, dass es mich nicht weiterbringt, mit ihr darüber zu streiten. Also gebe ich es auf und gehe, ohne mir die Mühe zu machen, Auf Wiedersehen zu sagen. Ich bezweifle ohnehin, dass sie es bemerkt hätte.
Schweren Herzens verlasse ich das Kasino. Diese Reise läuft so gar nicht, wie ich es mir vorgestellt hatte. Aus irgendeinem dummen Grund dachte ich, meine Schwester würde tatsächlich wenigstens einen roten Heller auf mich geben und mir helfen. Eine Zwillingsanstrengung, wie wir sie in der Vergangenheit hingelegt haben. Aber nein. Rayne mag körperlich hier sein, aber im Geiste ist sie auf einem vollkommen anderen Planeten. Sieht so aus, als sei ich für die nächste Zukunft auf mich allein gestellt.
Ich schaue auf meine Armbanduhr und stelle fest, dass es schon spät ist. Fast Mitternacht. Und im Gegensatz zu einigen anderen bin ich kein Vampir, der einfach die ganze Nacht aufbleiben kann. Ich beschließe, ins Appartement zurückzukehren und ein bisschen zu schlafen. Meine Nachforschungen kann ich morgen fortsetzen. Mir bleiben immer noch zwei Tage bis zu der Beißzeremonie. Und wenn ich jetzt nicht schlafe, bin ich morgen zu nichts zu gebrauchen.
Ich entscheide mich dafür, den Strip zu Fuß hinaufzugehen und mir diesmal das Taxigeld zu sparen. Die Straßen sind hell erleuchtet und voller Menschen, von denen viele extrem laut und betrunken sind. Ich schätze, sie machen keine Witze, wenn sie diese Stadt die Stadt der Sünde nennen. Während ich mich durch das Gedränge schlängle, überdenke ich meinen nächsten Schritt. Meine beste Spur ist bisher dieses Theater. Vielleicht sollte ich noch einmal dorthin gehen. Ein bisschen mit Jayden reden. Er war supernett, vielleicht könnte er mir weitere Informationen über Sasha/Jane geben.
Ich erreiche das Appartementhaus, fahre mit dem Aufzug in sechsundzwanzigsten Stock und nähere mich zögernd der Wohnungstür. Werden schon alle schlafen? Ich hätte mir einen Schlüssel geben lassen sollen. Ich denke einen Moment lang nach, dann klopfe ich leise. Eine Sekunde später kommt meine Stiefmom an die Tür, geschminkt und bekleidet mit einem knallrosafarbenen Juicy-Couture-Jogginganzug. Als sie mich sieht, lächelt sie breit und winkt mich herein. Wo es, wie ich feststelle stark nach köstlichem chinesischem Essen riecht. Mein Magen knurrt in freudiger Erwartung und mir wird klar, dass ich seit dem Flug nichts mehr gegessen habe. (Und mal ehrlich, der mikroskopische Snack mit zwei Erdnüssen und einer Brezel ist nicht direkt sättigend.)
»Ich war mir nicht sicher, wann ihr zurückkommen würdet«, sagt Heather und führt mich zum Esszimmertisch. »Aber ich dachte, ihr habt vielleicht Hunger.« Sie deutet auf den Tisch, auf dem sich Essensbehälter stapeln. »Hast du Lust auf eine vegetarische Reispfanne?«
Mir läuft das Wasser so heftig im Mund zusammen, dass ich mir Sorgen mache, ich könnte zu sabbern anfangen. »Absolut«, rufe ich und setze mich an den Tisch. Heather geht in den Küchenbereich und nimmt einen Teller aus dem Schrank. Sie trägt ihn zu mir herüber. »Vegetarischer gebratener Reis ist mein absolutes Lieblingsgericht«, erkläre ich ihr, während ich den Container öffne und mich über das Essen hermache.
»Ich weiß«, sagt sie und lächelt auf mich herab.
Ich blicke überrascht auf. »Woher?«
»Sie hat Dad ungefähr tausend Stunden deswegen verhört«, erwidert Stormy, die gerade aus dem Flur kommt, wie üblich mit ihrem Nintendo DS in der Hand. Schläft denn niemand in diesem Haus? »Was ihr esst, was ihr anzieht, was ihr gern tut. Ganz zu schweigen davon, dass sie eure Facebook- und My-Space-Seiten professionell ausspioniert hat.«
»Habe ich nicht!«, protestiert Heather und ihr Gesicht wird dunkelrot.
Stormy kichert. »Mmhmm.«
»Okay, vielleicht habe ich ein paar Fragen gestellt. Und ich
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