Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO
zu klingen, aber seine zittrige Stimme offenbart seine Angst. »Was sind ihre Schwächen? So wie die Dinge in den Filmen? Stimmt irgendetwas davon?«
»Manches«, antworte ich und gehe im Geiste die Möglichkeiten durch »Kreuze, Knoblauch, Weihwasser, all das tut weh. Aber ich denke, wir werden nichts Derartiges hier finden. Ich nehme nicht an, dass du zufällig mit zwei Stöckchen Feuer machen kannst?«
Jayden schüttelt den Kopf. »Ich bin nur ganz kurz bei den Pfadfindern gewesen«, gesteht er. »Zu viel Camping für mich. Gibt es noch etwas anderes?«
»Nur Blut. Sie drehen durch, wenn sie Blut riechen. Obwohl das wohl nicht für mein Blut gilt. Anscheinend hat die ganze Geschichte mit dem Heiligen Gral es für Vampire giftig gemacht.«
Jayden wirft mir einen Blick zu. »Die Geschichte mit dem Heiligen Gral? Diese Geschichte muss ich unbedingt hören, wenn wir hier rauskommen.«
» Falls wir hier rauskommen. Ich meine, ich will hier nicht das Mädchen mit dem halb leeren Glas geben, aber selbst wenn es uns irgendwie gelingt, Cornelius zu besiegen, haben wir es immer noch mit einem ganzen Wohnwagenpark voller Vampire zu tun. Wir können sie nicht alle erledigen.«
Jayden kaut nervös auf seiner Unterlippe. »Und du bist dir sicher, dass dein Handy nicht funktioniert?«
Ich nicke grimmig. »Genauso wenig wie das Telefon im Wohnwagen. Aber selbst wenn die Telefone funktionieren würden, wen sollten wir anrufen? Ein Taxi?«
»Ich würde in diesem Fall wahrscheinlich den Notruf wählen«, sagt Jayden. »Das ist doch ein Notfall, stimmt's? Obwohl es ein wenig schwer werden dürfte, der Vermittlung zu erklären, um was für einen Notfall es sich genau handelt „
Plötzlich dämmert es mir. Oder es schlägt mich auf den Kopf wie ein Blitzschlag. »Oh mein Gott, Jayden!«, rufe ich und in meinem Geist formt sich bereits ein Plan.
Er sieht mich ängstlich an. »Was? Hast du eine Idee?«
»Dein... Alarmding. Du weißt schon, wenn du dich schneidest. Wählt es nicht automatisch den Notruf, ganz gleich, wo du bist?«
Ihm klappt der Unterkiefer herunter. »Oh mein Gott, natürlich!«, ruft er. »Ich kann nicht fassen, dass mir das nicht eingefallen ist. Es ist mit einem Satelliten verbunden, daher werden wir selbst hier draußen Empfang haben.« Er greift in seine Tasche und zieht das Gerät heraus. Es blinkt, ein herrlich grünes Licht, das Freiheit verheißt. »Ich schätze, das hier geht als Notfall durch«, sagt er, bereit, den Knopf zu drücken.
Aber plötzlich wird die Wohnwagentür aufgerissen. Cornelius kracht gegen Jayden und schlägt ihm das Gerät aus der Hand. Es rollt unter das Sofa. Bevor wir hinterherspringen können, hat Cornelius sich wieder vor uns aufgebaut.
»Was macht ihr zwei da?«, fragt er argwöhnisch. »Ihr versucht doch nicht zu fliehen, oder? Ich habe es euch gesagt, es wird euch nichts nützen. Dumme kleine Menschen.« Er setzt sich aufs Sofa und versperrt uns jede Chance, uns vorzubeugen und das Gerät zu packen. Mist. Ich sehe auf meine Armbanduhr. Fünfundvierzig Minuten und die Zeiger schreiten unaufhaltsam voran. Wenn wir ihn doch nur irgendwie ablenken könnten. Wenn wir ihn lange genug vom Sofa bekämen, um mir Zeit zu geben, hinunterzugreifen und das Gerät zu holen...
»He, Dracula! Hier drüben!«
Ich fahre herum und vor Schreck steht mir der Mund offen, als ich sehe, dass Jayden auf den wackeligen Küchentisch geklettert ist. Er hat in der Schublade ein Messer gefunden und fuchtelt wie wild damit herum. Zuerst denke ich, er wird versuchen, Cornelius zu erstechen, was nichts nutzen wird. Ein Messer richtet bei einem Vampir nichts aus. Aber dann sehe ich einen Moment später, dass er etwas viel, viel Gefährlicheres im Sinn hat.
»Jayden, nein!«, rufe ich, als er sich daran macht, das Messer über seine Brust zu ziehen. Ein dunkelroter Blutfleck breitet sich plötzlich auf seinem weißen Hemd aus.
»Komm her und hol's dir, böser Junge!«, knurrt er Cornelius an.
Der Vampir stürzt sich auf ihn, bevor ich recht begreife, dass er sich überhaupt bewegt hat. Sein Mund ist auf Jaydens Brust und er leckt gierig das Blut auf. Es fließt wie verrückt und ich weiß, dass es nicht aufhören wird.
»Hol das Ding!«, ruft Jayden und seine Augen sind wild und sein Gesicht weiß. »Bring dich in Sicherheit!«
Ich blicke zum Sofa hinüber, dann zurück zu ihm und meine Gedanken überschlagen sich vor Verwirrung. Ich kann ihn das nicht einfach tun lassen - sich opfern, um mich
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