Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO
zu retten. Ich muss etwas unternehmen.
Ich brauche einen Pflock. Aber selbst wenn ich einen hätte, könnte ich es wirklich schaffen, ihn durch sein Herz zu rammen? Ich bin keine Jägerin und ich glaube nicht, dass es wirklich so einfach ist, wie meine Schwester es mir einreden will. Anderenfalls, warum sollte es überhaupt offizielle Jäger geben, eigens dazu geboren und bestimmt und all das? Sie können einfach einen x-beliebigen Typen von der Straße nehmen und ihm einen Pflock in die Hand drücken.
Wenn ich doch nur ein Vampir geblieben wäre. Ich könnte ihn töten und Jaydens Leben retten. Aber nein, ich bin nur ein sterbliches Mädchen. Keine Superkräfte. Keine Superstärke. Keine Möglichkeit, meinen Freund zu retten.
Jaydens Schreie werden jetzt leiser, schwächer, während er versucht, den Vampir abzuwehren und die ganze Zeit Blut verliert. Ich sehe mich verzweifelt im Raum um, nach etwas - irgendetwas! -, das einem unsterblichen Vampir irgendwie Schaden zufügen könnte.
Dann sehe ich den Gasherd. Und mir fällt Cornelius' Geschichte über Tabitha wieder ein. Jayden und meine Bemerkungen über Feuer vor nur wenigen Augenblicken. Und Raynes unmöglichen Vorschlag mit der Lötlampe.
Ich mache einen Hechtsprung auf den Herd zu, meine Händeschließen sich um die Brennerschalter, dann drehe ich sie voll auf. Schon bald tanzen auf dem Herd flackernde Flammen. Und los geht's. Ich mag keine Superkräfte haben, aber ich kann definitiv einen Vampir töten.
»Jayden!«, rufe ich und gehe einen Schritt zurück. »Stoß ihn weg! Jetzt!«
Einen Moment lang denke ich, es sei zu spät. Dass Jayden zu weit hinüber ist, um mich zu hören. Aber dann sehe ich, dass seine Hände Cornelius' Brust berühren - er stößt ihn mit aller Kraft von sich, wobei Adrenalin tatsächliche Stärke ersetzt. Solchermaßen überrascht, verliert der Vampir das Gleichgewicht und taumelt rückwärts, stolpert direkt in das Herdinferno. Wenn ihr nie einen Vampir habt brennen sehen, lasst es euch von mir gesagt sein, das ist, als bestünde er aus reinem Kerosin. Keine Minute nach dem Kontakt rennt er, lichterloh in Flammen, durch den Wohnwagen. Und schreit Zeter und Mordio. Er kommt nicht weit, bevor er zusammenbricht und seine letzten Atemzüge aushaucht.
Wir haben es geschafft. Wir haben ihn getötet.
Jayden, der jetzt überhaupt keine Kraft mehr hat, bricht zusammen er stürzt ohnmächtig zu Boden und das Blut schießt buchstäblich aus seiner klaffenden Wunde. Oh Gott, Cornelius muss ihm die Brust mit den Zähnen aufgerissen haben. Ich habe das Gefühl, als werde ich mich übergeben oder das Bewusstsein verlieren, aber ich zwinge mich, mich zu konzentrieren und unter das Sofa zu schieben, um das Gerät hervorzuholen, das wir brauchen. Einen Moment später drücke ich auf die kostbare Taste und ein Piepen informiert mich darüber, dass Hilfe unterwegs ist. Gott sei Dank.
Aber wir sind noch nicht außer Gefahr; der Wohnwagen hat sich inzwischen in ein feuriges Inferno verwandelt - Cornelius hat es mit seinen wilden Zuckungen geschafft, das ganze Ding in Brand zu stecken. (Hat ihm denn niemand als Kind beigebracht, dass man stehen bleibt, sich fallen lässt und herumwälzt?) Ich huste in dem dichten schwarzen Qualm, lege mich auf den Boden und krieche zu Jayden hinüber, der jetzt vollkommen bewusstlos ist. Dann packe ich ihn an den Schultern und ziehe ihn aus dem brennenden Wohnwagen, wobei ich bete, dass die anderen Vampire uns in Ruhe lassen, bis Hilfe kommt.
Glücklicherweise scheinen die Vampir-Zombies alle eine gesunden Respekt vor Feuer zu haben. Sie rennen umher, heulen und schreien, kommen aber nicht näher. Ich ziehe Jayden weiter, bis wir uns in sicherer Entfernung von dem Raum befinden, und zerreiße meine Bluse, um einen provisorischen Verband zu machen, wobei ich versuche, nach besten Kräften auf die Wunde zu drücken. Aber es ist keine perfekte Lösung, wenn das Blut des Patienten einfach nicht aufhören will zu fließen.
»Bitte, werde wieder gesund«, flehe ich und Tränen strömen mir über die Wangen. »Bitte, halt noch ein Weilchen länger durch.« Ich glaube zu sehen, dass seine Lider für einen Moment flattern, aber das könnte Einbildung sein. Schließlich beuge ich mich vor und küsse ihn sachte auf die Stirn. Selbst so nahe beim Feuer ist seine Haut eiskalt. Kein gutes Zeichen.
Einen Moment später trifft Hilfe ein. Ein Krankenwagen, ein Feuerwehrwagen und zwei Streifenwagen biegen in den Wohnwagenpark
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