Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO
ein, mit grell blinkenden Lichtern und durchdringenden Sirenen, die die Zombie-Vampire dazu zwingen, sich in ihre Wohnwagen zurückzuziehen, um den nächsten Tag noch zu erleben. Gesund und munter, zumindest bis ich sie Slayer Inc. melde.
Aber im Augenblick habe ich wichtigere Dinge im Kopf. Ich rase noch einmal in den Wohnwagen und kann den Ordner mit Beweismaterial gegen Jane retten - wenn auch etwas angekokelt. Fünf Minuten später rasen wir auf dem Weg zum Krankenhaus in Las Vegas die Wüstenstraßen entlang. Ich bin bei Jayden hinten im Krankenwagen und halte seine Hand, während die Sanitäter seine Schnittwunde versorgen. Sie geben ihm irgendein Medikament, um die Blutung zu stoppen, aber er hat bereits literweise Blut verloren und ihre weißen, konzentrierten Gesichter geben mir keinen Hinweis darauf, wie das Ganze für ihn enden wird.
»Jayden, halt durch«, flüstere ich und drücke ihm die Hand. Der Sanitäter scheucht mich weg, um besser arbeiten zu können. Ich setzte mich widerstrebend wieder auf meinen Platz.
Ich sehe auf meine Armbanduhr. Noch zwanzig Minuten. Was soll ich tun? Ich will Jayden nicht allein lassen. Aber ich kann auch nicht gut zulassen, dass Sasha den Blutzirkel zerstört.
Plötzlich öffnet Jayden die Augen. Seine schönen grünen Augen, jetzt umrahmt von purpurnen Verfärbungen. »Sunny«, gurgelt er und seine Stimme klingt fast so, als sei er unter Wasser, wahrscheinlich liegt das an all den Medikamenten, mit denen sie ihn vollgepumpt haben. »Was machst du noch hier? Du musst ins Hotel fahren und die Zeremonie aufhalten.«
»Aber ich will dich nicht allein lassen!«, rufe ich und mir bricht das Herz. So typisch für Jayden. An mich und alle anderen zu denken, bevor er an sich selbst denkt. »Du bist verletzt.«
»Ich komme schon wieder in Ordnung«, beharrt er, tapfer bis zum Schluss. »Und selbst wenn nicht - du musst das hier zu Ende bringen. Du kannst Cornelius nicht gewinnen lassen... nach allem, was du getan hast.«
»Nach allem, was du getan hast«, korrigiere ich ihn. »Ohne dich wäre ich nicht hier.«
Seine Lippen verziehen sich zu einem schiefen Lächeln. »Wie wärs mit ›nach allem, was wir getan haben‹?«, verändert er seine Aussage. »Egal, Sun, du darfst nicht zulassen, dass der Böse gewinnt.« Dann greift er nach meiner Hand, aber sein Griff ist sehr schwach. Er so blass aus, so hilflos und doch so entschlossen. Das Herz droht mir aus der Brust zu fallen und ich muss die Tränen herunterschlucken. Bitte, mach, dass er wieder gesund wird , bete ich zu irgendeiner höheren Macht, die vielleicht gerade zuhört. Er verdient es nicht, dafür zu sterben.
Aber, begreife ich, wenn er tatsächlich sterben muss, sollte er zumindest mit dem Wissen gehen, dass sein Opfer nicht umsonst war. Ich wende mich an den Fahrer. »Halten Sie an«, sage ich. »Ich steige aus.«
18
Natürlich halten sie für mich nicht an. Krankenwagen halten nicht mitten auf dem Weg an, wenn sie einen verletzten Patienten in kritischem Zustand ins Krankenhaus bringen. Aber glücklicherweise stellt sich heraus, dass die Notaufnahme gleich um die Ecke ist. Fünf Minuten später sitze ich in einem Taxi und weise den Fahrer an, so schnell wie menschenmöglich ins Mandalay zu fahren.
Glücklicherweise kennt mein Fahrer einige Nebenstraßen und ist der Herausforderung gewachsen; mit Rekordgeschwindigkeit fädelt er sich aus dem Krankenhausgelände. Er denkt wahrscheinlich, dass ich versuche, rechtzeitig zur Kirche zu kommen, um eine Hochzeit aufzuhalten - um jetzt zu sprechen oder für immer zu schweigen, irgendetwas in der Art. Was, schätze ich, in gewisser Hinsicht der Wahrheit entspricht. Ich sehe auf meine Armbanduhr. Elf Uhr sechsundvierzig. Noch vierzehn Minuten.
Zwölf Minuten später fährt das Taxi vor dem Konferenzzentrum vor. Dankbar werfe ich dem Fahrer eine Handvoll Geld zu und springe aus dem Wagen. Ich rase ins Gebäude, weiche den Touristen aus, laufe immer zwei Stufen gleichzeitig nehmend die Rolltreppe hoch, schiebe jeden zur Seite, der mir im Weg steht, und ignoriere alle wütenden Blicke.
Oben an der Treppe angekommen, spurte ich, so schnell meine Beine mich tragen, den Flur entlang und bete im Kopf die ganze Zeit, dass es noch nicht zu spät ist. Ich schaue auf meine Armbanduhr - elf Uhr neunundfünfzig. Oh bitte, mach, dass die Schicksalskräfte, welche sie auch sein mögen, keine Uhren haben, die vorgehen.
Nach einer Strecke, die mir wie eine Marathondistanz
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