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Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Blood - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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halten. Und außerdem … der neue Don, Maggione Junior, gehörte nicht gerade zu seinen Fans. Das einzige echte Problem dabei war, dass ihm der Kick fehlte, der Adrenalinstoß, die andauernde Action. Also kam er hierher zum Polizei-Ball!
    Lachend stellte er den Range Rover ein Dutzend Querstraßen vom möglichen Kampfschauplatz entfernt ab. Oh ja, jajaja, das Viertel war ganz schön in Aufruhr. Selbst zu Fuß ging es auf der Kentucky Avenue schon etliche Straßenblocks vor dem Ort des Geschehens nicht mehr weiter. Unterwegs hatte er bereits über zwei Dutzend Busse der Polizei von D.C. auf der Straße parken sehen. Dazu Dutzende von Streifenwagen.
    Dann entdeckte er ein paar blaue FBI-Anoraks, vermutlich die Geiselbefreier aus Quantico. Verdammt! Das waren angeblich Top-Leute, absolute Weltspitze. Genau wie er. Das Ganze gefiel ihm sehr gut, er würde es auf keinen Fall verpassen, auch wenn seine Anwesenheit hier nicht ganz ungefährlich war. Als Nächstes fielen ihm etliche Kommando-Fahrzeuge
auf. Im Mittelpunkt des Geschehens glaubte er, den Einsatzleiter ausfindig gemacht zu haben.
    Dann sah Michael Sullivan etwas, was ihn kurz erstarren und sein Herz schneller schlagen ließ. Ein Typ in Zivilklamotten, der mit einem der FBI-Agenten sprach.
    Sullivan kannte diesen Typen, den in Zivil. Das war Alex Cross, und, nun ja, er und Sullivan hatten so etwas wie eine gemeinsame Geschichte. Dann fiel ihm noch etwas ein − Marianne, Marianne . Einer seiner Lieblingsmorde, eines seiner Lieblingsfotos.
    Die Angelegenheit wurde von Minute zu Minute besser.

24
    Mir war vollkommen klar, wieso Ned Mahoney mich hier haben wollte.
    Eine Heroinfabrik, in der sich über einhundertfünfzig Kilogramm Rauschgift mit einem Straßenverkaufswert von an die sieben Millionen Dollar befinden sollten. Bullen gegen Bullen. Es sah so aus, als könnten alle Beteiligten nur verlieren. Ich hörte Captain Moran sagen: »Am liebsten würde ich sagen: Fahrt zur Hölle, aber ich arbeite hier, und ich will euch nicht jeden Tag sehen.« Das brachte die Dinge irgendwie auf den Punkt.
    Im Inneren des Gebäudes machte niemand Anstalten aufzugeben, weder die Drogenhändler noch die Kerle von der SWAT. Außerdem wollten sie keinen der im Labor Beschäftigten, die im vierten Stock eingeschlossen waren, frei lassen. Von einigen kannten wir den Namen und das ungefähre Alter, überwiegend Frauen zwischen fünfzehn und einundachtzig. Sie wohnten alle in der Gegend und hatten, meist aufgrund sprachlicher Probleme oder unzureichender Schulbildung, keinen anderen Job gefunden.
    Ich hatte auch keine wesentlich bessere Idee als die anderen. Vielleicht entschloss ich mich deshalb so gegen zehn Uhr, einen kleinen Spaziergang außerhalb der Absperrungen zu unternehmen, um meinen Kopf frei zu bekommen. Vielleicht würde mir eine Idee zufliegen, wenn ich mich zumindest körperlich nach draußen begab.
    Mittlerweile waren Hunderte von Schaulustigen einschließlich Dutzender Journalisten und Kamerateams herbeigeströmt. Ich schlenderte ein paar Häuserblocks weit über die M-Street, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben.

    Dann gelangte ich an eine belebte Straßenecke, wo ein Fernsehteam Leute aus der Nachbarschaft interviewte. Ich wollte gerade vorbeigehen, ganz in Gedanken, als ich eine Frau, immer wieder von markerschütterndem Schluchzen unterbrochen, sagen hörte: »Da drin, das is’ mein eigen Fleisch und Blut. Aber das interessiert kein’. Is’ denen allen scheißegal!«
    Ich blieb stehen und hörte zu. Die Frau war höchstens zwanzig und schwanger. So wie sie aussah, konnte es jeden Tag losgehen. Vielleicht schon heute Nacht.
    »Meine Oma is’ fünfundsiebzig. Sie is’ da, weil sie Geld verdienen will, damit meine Kinder auf die katholische Schule geh’n könn’. Sie heißt Rosario.’Ne wunderschöne Frau. Meine Oma darf nich’ sterb’n.«
    Ich hörte mir noch ein paar emotionsgeladene Interviews an. Meist waren es Familienangehörige der Laborarbeiterinnen, aber es waren auch ein paar Frauen und Kinder der Dealer dabei. Einer der im Haus eingeschlossenen Drogenkuriere war gerade mal zwölf Jahre alt.
    Schließlich ging ich zurück hinter die Absperrungen bis in den innersten Abschnitt und suchte nach Ned Mahoney. Ich sah ihn zusammen mit ein paar Verwaltungstypen, Schlipsträgern, und Captain Moran vor einem der Kommando-Fahrzeuge stehen. Sie diskutierten gerade über die Frage, ob der Strom im Gebäude abgeschaltet werden sollte.
    »Ich habe

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