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Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Blood - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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erdrosselt.«
    Giametti hieb mit der Faust auf den Tisch. »Diese durchgeknallte, kleine Schlampe. Paulie lügt, wenn sie das Maul aufmacht. Was habt Ihr mit ihr gemacht? Habt Ihr gedroht, sie zurückzuschicken? Sie nach Polen abzuschieben? Davor hat sie am allermeisten Angst.«
    Sampson schüttelte den Kopf. »Nein, wir haben gesagt, dass wir ihr helfen, in Amerika zu bleiben. Dass wir sie in die Schule schicken. Die beste. Ihr was Gutes tun.«
    »Sie lügt, und sie ist verrückt. Wenn ich’s Ihnen sage, dieses hübsche, kleine Mädchen ist verrückt.«
    Sampson nickte bedächtig. »Sie lügt? Also gut, und was ist mit Roberto Gallo? Lügt er etwa auch? Er hat beobachtet, wie du Alexa umgebracht und sie anschließend in den Kofferraum deines Lincoln gestopft hast. Hat er sich das ausgedacht?«
    »Natürlich hat er sich das ausgedacht. Das ist totaler Blödsinn, absoluter Müll. Sie wissen es. Ich weiß es. Bobby Gallo weiß es. Alexa? Wer, zum Teufel, ist Alexa? Paulies Fantasie-Freundin ?«
    Sampson zuckte die breiten Schultern. »Woher soll ich wissen, ob Gallos Geschichte Blödsinn ist?«
    »Weil sie nie passiert ist, deshalb! Weil Bobby Gallo wahrscheinlich einen Deal mit euch gemacht hat.«
    »Du willst damit sagen, so war es gar nicht? Gallo war gar kein Augenzeuge? Aber Paulina? Willst du etwa das damit sagen?«

    Giametti runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Halten Sie mich für dämlich, Detective Sampson? Ich bin nicht dämlich.«
    Sampson spreizte die Hände und erfasst mit dieser Geste das kleine, sehr hell erleuchtete Verhörzimmer. »Und doch bist du hier.«
    Giametti dachte einen Augenblick lang darüber nach. Dann deutete er auf Handler. »Sagen Sie dem Junior hier, dass er einen schönen, ausgedehnten Spaziergang machen soll. Ich will mit Ihnen sprechen. Nur Sie und ich, ganz unter uns.«
    Sampson warf einen Blick zu Mario Handler. Er zuckte mit den Schultern und verdrehte die Augen. »Mach doch mal Pause, Mario.«
    Das gefiel Handler zwar nicht, aber er stand auf und verließ das Verhörzimmer. Dabei machte er eine Menge Krach, wie ein bockiges Schulkind, dem man gerade Schularrest aufgebrummt hat.
    Nachdem er und Giametti alleine waren, blieb Sampson zunächst stumm. Er beobachtete den Mafioso noch immer, versuchte, das Schwein nervös zu machen. Der Kerl war ein Mörder, so viel war klar. Und ihm musste mittlerweile auch klar sein, dass er bis zur Oberkante Unterlippe in der Scheiße steckte. Paulina Sroka war vierzehn Jahre alt.
    »Der markige, schweigsame Typ?« Giametti zeigte schon wieder sein verschlagenes Lächeln. »Ist das Ihre Nummer, großer Mann?«
    Immer noch kein Wort von Sampson. So ging es noch etliche Minuten weiter.
    Schließlich beugte Giametti sich vor und sagte mit leiser, ernster Stimme: »Hören Sie, Sie wissen doch, dass das alles Blödsinn ist, oder? Keine Mordwaffe. Keine Leiche. Ich habe kein kleines Polackenmädel namens Alexa abgemurkst. Und
Paulie ist verrückt. Das können Sie mir wirklich glauben. Sie mag vielleicht noch jung sein, aber sie ist alles andere als ein kleines Mädchen. In ihrer Heimat ist sie auf den Strich gegangen. Haben Sie das gewusst?«
    Jetzt endlich meldete sich Sampson zu Wort. »Folgendes weiß ich und kann ich beweisen: Du hattest Sex mit einer Vierzehnjährigen, und zwar in deinen eigenen vier Wänden.«
    Giametti schüttelte den Kopf. »Sie ist nicht vierzehn. Sie ist eine kleine Hure . Aber was soll’s, ich habe jedenfalls was für Sie, was für einen kleinen Deal. Es geht um einen Ihrer Freunde − Alex Cross . Hören Sie mir zu, Detective? Hören sie mir genau zu. Ich weiß, wer seine Frau umgebracht hat. Und ich weiß, wo derjenige sich jetzt gerade befindet.«

39
    John Sampson stieg langsam aus seinem Wagen und trottete den wohlbekannten, gepflasterten Pfad entlang, um anschließend die Eingangstreppe zum Haus der Familie Cross in der Fifth Street emporzusteigen.
    Vor der Tür zögerte er noch einmal, versuchte sich zu sammeln, ein bisschen ruhiger zu werden, falls das möglich war. Es würde nicht leicht, niemand wusste das besser als er. Er wusste etwas über den Mord an Maria Cross, etwas, was nicht einmal Alex wusste.
    Schließlich legte er den Finger auf die Klingel.
    Das musste er schon tausendmal im Leben gemacht haben, aber noch nie hatte es sich so angefühlt wie in diesem Augenblick.
    Dieser Besuch würde kein gutes Ende nehmen. Alles andere als ein gutes Ende. Womöglich bedeutete er das Ende einer langjährigen

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