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Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Blood - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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glaubte sie, er würde sie nicht bemerken, wenn sie nur still genug hielt.
    Er hielt ihr die Fotos unter die Nase, damit sie sie sehen konnte, eines nach dem anderen. »Das sind alles Leute, denen ich zweimal begegnet bin. Du und ich, wir haben uns ja bisher nur einmal gesehen. Ob wir uns wiedersehen oder nicht, das liegt ganz allein an dir. Verstehst du, was ich sagen will? Drücke ich mich verständlich aus?«
    »Ja.«
    Er stand auf und ging um das Bett herum, kam an ihre Seite. So hatte sie ein paar Sekunden Zeit, um seine Worte zu verarbeiten. Sie bedeckte ihre Blöße mit einem Laken. »Hast du mich verstanden, Lisa? Wirklich? Es ist mir klar, dass es dir im Augenblick vielleicht ein bisschen schwerfällt, dich zu konzentrieren. Könnte ich mir jedenfalls vorstellen.«
    »Ich werde… nichts… verraten«, flüsterte sie. »Ich versprech’s.«
    »Gut, ich glaube dir«, sagte er. »Aber das da nehme ich trotzdem mit, nur für den Fall.«
    Er zeigte ihr das Adressbuch. Schlug es beim Buchstaben B auf. »Ach, na so was. Tom und Lois Brandt. Sind das Mom und Dad? Vero Beach, Florida. Soll ja sehr hübsch sein da unten. Die Treasure Coast.«

    »Oh, Gott, bitte«, sagte sie.
    »Hängt voll und ganz von dir ab, Lisa«, meinte er. »Sicherlich, wenn du mich fragst, es wäre wirklich ein Jammer, wenn du nach alledem auch so enden würdest wie die hier auf den Fotos. Du weißt schon − in Stücke zerhackt, zersägt. Wonach es mir eben gerade war.«
    Er hob das Laken an und musterte sie noch einmal von oben bis unten. »Es wären zwar hübsche Stücke in deinem Fall, aber eben trotzdem nur Stücke .«
    Mit diesen Worten überließ er Lisa Brandt den Erinnerungen an ihn.

52
    »Genau darum trage ich keine Krawatten.«
    John Sampson zerrte an dem viel zu engen Knoten um seinen Hals und riss das verdammte Ding einfach ab. Dann warf er es zusammen mit dem Rest seines Kaffees in den Mülleimer, bereute jedoch sofort, den Kaffee weggeworfen zu haben. Er und Billie waren die halbe Nacht auf gewesen, weil die kleine Djakata Grippe hatte. Eine Wagenladung Koffein wäre jetzt eigentlich genau das Richtige.
    Als sein Schreibtischtelefon klingelte, war er nicht in der Stimmung, um mit irgendjemandem über irgendetwas zu sprechen. »Ja, was ist denn?«
    Am anderen Ende der Leitung war eine Frauenstimme zu hören: »Ist das der Anschluss von Detective Sampson?«
    »Hier Sampson. Was denn?«
    »Hier spricht Detective Angela Susan Anton. Ich gehöre zur Einheit für Sexualverbrechen, die dem Zweiten Bezirk angeschlossen ist.«
    »Aha.« Er wartete auf das eine oder andere erklärende Wort.
    »Ich habe es hier mit einem ziemlich beunruhigenden Fall zu tun, Detective, und hoffe auf Ihre Mithilfe. Wir kommen einfach nicht weiter.«
    Sampson durchsuchte seinen Abfalleimer nach dem Kaffeebecher. Sehr gut! Er war stehend gelandet.
    »Worum geht es?«
    »Eine Vergewaltigung, gestern Abend in Georgetown. Die Frau hat sich im Georgetown University Hospital behandeln lassen, hat aber lediglich ausgesagt, dass sie überfallen worden
ist. Sie will den Kerl nicht identifizieren. Will uns keinerlei Beschreibung geben. Ich habe den ganzen Morgen mit ihr verbracht und habe nicht das Geringste erreicht. So etwas habe ich noch nie erlebt, Detective. Die Frau hat eine wahnsinnige Angst.«
    Sampson klemmte sich den Hörer zwischen Schulter und Ohr und kritzelte ein paar Notizen auf einen Schreibblock, der mit »Väterliche Vermerke« überschrieben war − ein Vatertagsgeschenk von Billie. »Bis jetzt hab ich alles verstanden. Aber warum rufen Sie mich an, Detective?«
    Er nahm noch einen Schluck von dem schlechten Kaffee, und plötzlich erschien er ihm gar nicht mehr so schlecht.
    Detective Antons Antwort ließ einen Augenblick auf sich warten. »Wenn ich richtig informiert bin, dann sind Sie ein Freund von Alex Cross.«
    Sampson legte seinen Stift beiseite und ließ sich an die Stuhllehne sinken. »Jetzt verstehe ich.«
    »Ich hatte gehofft, Sie könnten…«
    »Jetzt ist mir alles klar, Detective Anton. Sie wollen, dass ich für Sie den Kontaktmann mache?«
    »Nein«, erwiderte sie wie aus der Pistole geschossen. »Rakeem Powell hat mir gesagt, dass Sie beide bei der Aufklärung von Serienstraftaten ein hervorragendes Tandem bilden. Ich hätte Sie gerne beide mit im Boot. Hey, ich bin bloß ehrlich zu Ihnen.«
    Sampson sagte nichts und wollte sehen, ob sie sich irgendwie aus der Situation herauswinden oder sich noch weiter verstricken würde.
    »Wir

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