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Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Blood - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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neunundzwanzig betrug.
    »Ich muss Ihnen wohl nicht sagen, dass Lisa die Hölle durchgemacht hat«, sagte sie im Flüsterton, der hier auf der Eingangsterrasse mit Sicherheit nicht notwendig gewesen wäre. »Also könnten Sie dieses Gespräch bitte so kurz wie irgend möglich halten? Mir wäre es am liebsten, Sie würden einfach wieder gehen. Ich kann nicht verstehen, wieso sie überhaupt noch einmal vernommen werden soll. Kann mir das vielleicht jemand erklären?«
    Lisas Freundin verschränkte die Arme vor der Brust, sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut, wollte aber gleichzeitig die Interessen ihrer Freundin wahren. Sampson und ich respektierten das, aber wir hatten noch andere Aspekte zu berücksichtigen.
    »Wir machen es so kurz wie möglich«, sagte er. »Aber dieser Vergewaltiger ist immer noch auf freiem Fuß.«

    »Wagen Sie nicht, ihr ein schlechtes Gewissen zu machen. Wagen Sie es ja nicht.«
    Wir betraten hinter Mrs Goodes einen mit Marmor gefliesten Flur. Eine ausladende Treppe zu unserer Rechten spiegelte den Schwung des Kronleuchters wider, der über unseren Köpfen schwebte. Das Kindergeschrei, das irgendwo zur Linken ertönte, schien nicht zu der Förmlichkeit zu passen, die das Haus ausstrahlte. Ich fragte mich langsam, wo diese Leute eigentlich ihre unordentlichen Ecken hatten.
    Mrs Goodes seufzte und brachte uns dann in ein etwas abseits gelegenes Zimmer. Dort saß Lisa Brandt. Sie war sehr klein, aber hübsch, selbst jetzt, unter diesen Umständen. Ich hatte das Gefühl, dass ihre Kleidung − eine Jeans und ein gestreiftes Oxford-Hemd − Normalität signalisieren sollte, aber ihre gekrümmte Haltung und ihre Augen sprachen eine eindeutige Sprache. Sie hatte offensichtlich keine Ahnung, ob der Schmerz, den sie empfand, jemals wieder vergehen würde.
    Sampson und ich stellten uns vor und bekamen einen Platz angeboten. Lisa zwang sich sogar zu einem höflichen Lächeln, bevor sie den Blick wieder abwandte.
    »Die sind ja wunderschön«, sagte ich und deutete auf eine Vase mit frischen Rhododendronzweigen auf dem Kaffeetischchen, das zwischen uns stand. Das war leicht gesagt, weil es der Wahrheit entsprach, ich wusste ehrlich gesagt beim besten Willen nicht, was ich sonst sagen sollte.
    »Oh.« Sie warf einen abwesenden Blick darauf. »Nancy macht das alles großartig. Sie ist jetzt ein richtiges Mädchen vom Land, eine Mom. Sie wollte immer schon nichts anderes als Mutter werden.«
    Sampson fing behutsam an. »Lisa, ich möchte Ihnen versichern, dass uns das, was Ihnen zugestoßen ist, sehr, sehr leidtut.
Ich weiß, dass Sie schon mit vielen Leuten darüber geredet haben. Wir werden versuchen, die ganzen Hintergrundinformationen nach Möglichkeit nicht noch einmal abzufragen. Einverstanden?«
    Lisa hielt den Blick starr auf eine Ecke des Zimmers gerichtet. »Ja. Danke.«
    »Gut. Soweit wir wissen, haben Sie die notwendigen prophylaktischen Untersuchungen erhalten, wollten aber bei Ihrer Untersuchung im Krankenhaus keinerlei physische Indizien zur Verfügung stellen. Außerdem haben Sie bislang darauf verzichtet, eine Beschreibung des Mannes zu geben, der Ihnen dieses Verbrechen angetan hat. Ist das richtig so?«
    »Bislang nicht und nicht in alle Ewigkeit «, sagte sie. Sie schüttelte mit schwachen Bewegungen den Kopf, wie ein leises, immer und immer wieder wiederholtes Nein .
    »Sie sind in keiner Weise verpflichtet, darüber zu sprechen«, versicherte ich ihr. »Und wir sind nicht hier, um Ihnen irgendwelche Informationen zu entlocken, die Sie nicht preisgeben wollen.«
    »Unter Berücksichtigung des bisher Gesagten«, fuhr Sampson fort, »haben wir einige Arbeitshypothesen erstellt. Zunächst einmal glauben wir, dass der Angreifer nicht aus Ihrem Bekanntenkreis stammt. Wir nehmen an, dass er Sie irgendwie bedroht hat, damit Sie ihn auf keinen Fall identifizieren oder über ihn sprechen. Lisa, wäre es Ihnen möglich, uns zu sagen, ob das zutreffend ist?«
    Sie verharrte regungslos. Ich versuchte, ihre Mimik und ihre Körperhaltung zu deuten, was mir aber nicht gelang. Sie reagierte nicht auf Sampsons Frage, also versuchte ich es mit einem anderen Ansatz.
    »Ist Ihnen vielleicht seit dem letzten Gespräch mit der Kriminalpolizei
noch etwas eingefallen? Irgendetwas, was Sie uns noch sagen möchten?«
    »Selbst das kleinste Detail könnte uns bei unseren Ermittlungen gegen diesen Vergewaltiger weiterhelfen«, sagte Sampson.
    »Ich will aber gar nicht, dass Sie irgendwelche Ermittlungen

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