Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Titel: Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
so wie man es bei einer Rankpflanze sehen kann, wenn man sie in Zeitraffer aufnimmt.
    Die Tentakel bohrten sich in den Schädel. Aus dem Vampir, der den Körper eines jungen Mannes besaß, wurde ein mumienhaftes Etwas. Er riss noch die Augen auf, versuchte sich noch im letzten Moment gegen diesen Angriff im Schlaf zu wehren. Doch es war zu spät. Der Vampir stöhnte auf, als die kleinen Tentakel sich an verschiedenen Stellen durch seine Schädeldecke hindurchbohrten.
    Die Augen waren weit aufgerissen.
    Einen Augenblick später blieb nur eine
    pergamentartige Mumie zurück.
    Madeleine stieß einen Ausdruck tiefen, hemmungslosen Entzückens aus. Ihn ihrem Gesicht zuckte es. Sie hatte die Gesichtsmuskulatur noch immer nicht so recht unter Kontrolle. Aber das würde sie auch noch in den Griff bekommen. Schließlich war es wichtig, so unauffällig wie möglich zu wirken.
    Madeleine zog ihre Tentakel zurück. Sie wurden wieder zu einer zierlichen Hand. Zurück blieb ein wie mumifiziert wirkender Körper, dessen Gesicht zu einer Maske des Grauens gefroren war.
    Malloy hatte sich inzwischen einen der anderen Vampire vorgenommen. Ein anderer Vampir erwachte, erhob sich stöhnend. Er blinzelte. Nur wenig Licht fiel durch die offen stehende Tür herein. Aber ehe der Vampir sich versah, hatte Madeleine ihm einen mörderischen Faustschlag versetzt. An Kraft war der Komori, der Madeleines Gestalt angenommen hatte, jedem Vampir ebenbürtig. Der Blutsauger sackte zusammen und Madeleine beugte sich über ihn.
    Ganz kurz nur tauchte dabei eine Erinnerung an die Oberfläche.
    Ein Gesicht.
    Ein Name...
    Chase!
    Unwillkürlich griff Madeleine sich an ihren makellosen Hals, bevor sie ihren anderen Arm zu einem Tentakel werden ließ, das sich immer wieder teilte. Als schließlich sich die erste der immer dünner werdenden Verästelungen sich ihren Weg durch die Schläfe ihres Opfers bohrte und sie dessen mentale Energie aufnahm, überkam sie ein angenehmer Schauder.
    *
    "Wir haben jetzt ein klareres Bild", sagte der Fürst, als Chase in der nächsten Nacht, gleich nach Einbruch der Dunkelheit, in seinem Büro erschien. Fürst von Radvanyi saß hinter seinem Schreibtisch. Er bot Chase keinen Platz an. Auf dem Schreibtisch lag eine Mappe.
    Ohne aufzublicken deutete der Fürst darauf und meinte:
    "Ich habe hier ein paar Fakten zusammentragen lassen, die dir nützlich sein werden..." Der Fürst erhob sich.
    "Dukakis sagte uns, dass Komoris vorzugsweise an Friedhöfen gerufen werden... Gestern Nacht ist der Trinity Cemetery geschändet worden. Sieh dir die Fotos in meinem Dossier an, Chase!"
    "Ja, Herr", gehorchte Chase. Er nahm die Mappe, betrachtete die Fotos. "Es sieht aus, als hätte man die Leichen aus der Erde geholt..."
    "...oder als sie wären selbst daraus hervor gekrochen!", ergänzte der Fürst. "Aber die Toten waren noch in der Erde, wie der Polizeibericht feststellt.
    Aber das spricht nur für meinen Verdacht. Schließlich nehmen die Komori ja nur die Gestalt der Toten an..."
    "Verstehe", murmelte Chase.
    "Verhaftet wurde ein sehr interessanter Mann, der inzwischen wieder gegen Kaution auf freiem Fuß ist", fuhr der Fürst fort. "Sein Name ist Moses Jordan."
    "Den Namen habe ich vielleicht schon mal gehört!"
    "Gut möglich! Er lässt Tote auferstehen, um die verdammten Seelen ihre Sünden bekennen zu lassen!"
    "Verstößt er damit nicht gegen jegliche Gesetze zur Regelung des Bestattungswesens?"
    Der Fürst nickte. "Den Behörden gegenüber behauptet er, es handele sich um eine Show-Veranstaltung. Und bislang konnte ihm das Gegenteil nicht nachgewiesen werden. Vielleicht hat auch nur noch niemand genau genug ermittelt."
    Chase blätterte das Dossier durch. Er fand auch einige Bilder von Moses Jordan. Ein Pressefoto zeigte ihn als Mittvierziger. Das Bild, das auf dem zuständigen NYPD-Revier bei der erkennungsdienstlichen Behandlung gemacht worden war, zeigte einen Greis.
    Der Fürst musterte Chase einen Augenblick. Ein dünnes Lächeln stand in seinem bleichen Gesicht.
    "Du wunderst dich über den Alterungsprozess..."
    "Auch ein Indiz, Herr!"
    "Ja, so ist es. Ich bin überzeugt davon, dass du im Umfeld dieses Predigers auf jene Macht stoßen wirst, die hinter diesem Angriff steckt."
    "Ja, Herr."
    Chase verneigte sich leicht.
    "Das war alles", sagte der Fürst. Seine Stimme klirrte wie Eis.
    Chase wandte sich zum Gehen. Nach ein paar Schritten drehte er sich noch einmal um. Fürst von Radvanyi hob die Augenbrauen.
    "Gibt es sonst

Weitere Kostenlose Bücher