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Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Titel: Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Gesicht. "Ja", murmelte er. "Aber ich habe auch einen hohen Preis dafür bezahlt, nicht wahr?"
    Gabriels Blick war eiskalt.
    "Du bist müde, nicht wahr, Mo?"
    "Ja, sehr müde... Warum warst du nicht mehr da, letzte Nacht? Warum hast du zugelassen, dass die Cops mich finden?"
    "Es würde zu weit führen, dir das zu erklären. Du würdest es auch gar nicht verstehen..."
    Gabriel legte die Hand an Moses Jordans Genick.
    Die Hand begann zu leuchten, so als ob sie fluoreszierte.
    Ein zischender Laut entstand. Blitze zuckten aus den Fingerkuppen in den Hals des Predigers. Es wirkte wie ein elektrischer Schlag. Das Gesicht des Predigers verzog sich. Muskeln zuckten unkontrolliert. Dann sackte der Mann leblos vornüber.
    "Hätte das nicht noch Zeit gehabt?", fragte der Anwalt mit skeptischem Gesicht.
    Gabriel schüttelte den Kopf.
    "In diesem Zustand hätten wir ihn unmöglich vor das Publikum gehen lassen können."
    "Und wer soll jetzt seine Rolle übernehmen?"
    Gabriel lächelte.
    "Einer der Komori..."
    "Ich frage mich, ob sie dazu in der Lage sind."
    "Sie lernen schnell. Außerdem braucht der neue Mo Jordan auch nicht unbedingt so viel in seiner Show zu reden, wie es der alte getan hat..."
    *
    Malloy hatte das Kellerfenster eingeschlagen und die Schutzgitter zerbrochen. Das alte Brownstone-Gebäude an der Delancey Street besaß keine Alarmanlage. Jedenfalls nicht für den Keller.
    Es war ziemlich dunkel, aber das machte weder Malloy noch Madeleine etwas aus.
    Ihnen standen andere Orientierungssinne zur Verfügung. Auf Helligkeit waren die beiden daher nicht angewiesen.
    Malloy blieb kurz stehen, fing den feinen Geruch auf, den er in der modrig feuchten Kellerluft wahrzunehmen glaubte. Ja, du spürst ihre Anwesenheit! Die Anwesenheit von Vampiren, den Gestank der Verdammnis!
    Malloy hatte das Gefühl, als ob eine Stimme zu ihm sprach. Eine Stimme, die aus seinem eigenen Bewusstsein zu kommen schien. Er war verwirrt.
    Was war das?
    Du bist ein Komori und du hast die Struktur eines Wesens angenommen, dass sich in einem Zustand befand, den die Bewohner dieser Welt als >tot> definierten!, überlegte er. Er hatte die zerfallende Struktur des Toten nicht nur kopiert, sondern auch weitgehend wiederhergestellt. Bis in jedes Detail. Das galt auch für das Gehirn. Damit hatte der Komori auch Reste von Malloys Bewusstsein rekonstruiert. Gedankensplitter, die ihn verwirrten.
    Malloy, Madeleine...
    Namen.
    Dem Komori war nur zum Teil klar, was ein Name war.
    Aber er lernte schnell. Die Gedankenreste von Malloys Bewusstsein nahm er in sich auf. Den Hass gegen die Vampire konnte er nicht verstehen, nur zur Kenntnis nehmen. Vampire waren für den Komori kein Objekt des Hasses, nur der unersättlichen Gier. Madeleine... Ein Name, der mit dem Ursprung dieses Hasses zu tun hatte.
    Er blieb stehen.
    "Was ist los?", fragte Madeleine.
    "Ich weiß nicht..." Er drehte sich zu ihr um. Seine Augen konnten kaum mehr als einen Schatten erkennen.
    Aber der mentale Spürsinn des Komori nahm wesentlich mehr wahr. "Je länger man eine kopierte Struktur innehat, desto mehr verschmilzt man mit ihr", sagte Malloy. Oder der Komori in ihm. "Ein eigenartiger Effekt..."
    "Ja", sagte sie und fügte dann ein Wort hinzu, mit dem ihr Gegenüber im ersten Moment nichts anzufangen wusste: "Dad."
    "Ich habe Hunger", sagte der Komori, der aussah wie Malloy. Und gleichzeitig drangen Erinnerungen in sein Bewusstsein. Malloys Erinnerungen. Sie waren bruchstückhaft. Er sah sich durch ähnliche Keller stapfen, mit eigenartigen Gerätschaften bewaffnet und Vampire jagend. Er pfählte sie auf ihren Ruhelagern.
    Der eine oder andere mochte erwachen, aber der komatöse Tagesschlaf sorgte dafür, dass sie nichts auszurichten vermochten. Malloy hatte sie getötet. Und der Komori genoss die intensive Empfindung des Hasses, die bei dieser fremden Erinnerung entstand. Es war Malloys Hass.
    Jetzt gehört dieses Gefühl auch mir!, dachte der Komori.
    Madeleine ging jetzt voran. Sie gelangten in einen Raum, der mit mehreren Schlössern gesichert war.
    Für Malloy war es keine Schwierigkeit, die Tür zu öffnen.
    Auf ein paar einfachen Pritschen hatten es sich hier ein paar Vampire gemütlich gemacht.
    "Unsere Sinne haben uns nicht getrogen!", meinte Madeleine.
    Sie war bereits an eine der Liegen herangetreten, hatte die Hand ausgestreckt. Als sie den Körper des Vampirs berührte, verwandelten sich ihre Finger in Tentakel. Diese Arme wuchsen über seinen Körper hinauf zu seinem Kopf,

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