Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)
Vergnügen sein, mit anzusehen, wie ich diesen petit Quälgeist mit meinem Degen in Scheiben schneide!"
"Petra!", zischte Chase. "Also doch..."
Über Leroques Gesicht huschte ein überhebliches, siegesgewisses Lächeln.
"Ja, deine besondere Freundin Petra war mir eine große Hilfe..."
"Verräterin!", zischte Chase.
Petra wollte etwas erwidern. Aber sie schwieg, als Leroque die Hand hob und kaum merklich mit dem Kopf schüttelte. "Er ist die Mühe nicht wert, mon amour. Aber ich dachte mir, dass er vielleicht ein passables Spielzeug abgibt. Das Leben eines Unsterblichen braucht von Zeit zu Zeit so etwas wie eine besondere Sensation... einen Kick, wie man das in diesem Land so prosaisch auszudrücken pflegt."
"Dachte ich es mir doch: Ich hatte immer schon das Gefühl, dass hinter deiner lackierten Fassade eigentlich ein Perverser steckt, der gerne Wehrlose zerschnetzelt!", rief Chase.
Leroque kicherte affektiert.
Petra erhob sich nun ebenfalls.
Sie legte einen Arm auf seine Schulter. Er nahm ihre Hand.
"Ich weiß, was du sagen willst, chèrie! Aber sei unbesorgt.
Ich gehe keinerlei Risiko ein. Schließlich könnte ich jederzeit seinen Gehorsam erzwingen. Weder meiner Stimme noch meinem Blick könnte dieser dahergelaufene Emporkömmling widerstehen."
"Und? Was wirst du jetzt tun?", fragte Chase. "Mich zum Selbstmord zwingen, wie damals meinen Kumpel Big Terry?"
"Oh, lalà! Nachtragend ist er unser Freund Chase!" Leroque lachte auf. "Ein Laster, dem man als Unsterblicher besser entsagen sollte, Chase! Man ist sonst schon nach wenigen Generationen nur noch von Feinden umgeben!"
"Du sprichst wohl aus eigener Erfahrung!"
"Tja, und du wirst kaum Gelegenheit dazu bekommen, deinen Fehler noch zu korrigieren." Er wandte sich an die umstehenden Vampirkrieger. "Zwei von euch bleiben hier! Die Anderen gehen hinaus. Ihr könnt diese Renegaten aus New York rösten, wenn ihr wollt. Sowas macht euch doch immer großen Spaß, nest-ce pas?"
Zustimmendes Gemurmel antwortete ihm.
Die Meute zog ab.
Nur zwei Wächter blieben zurück.
Chase erhob sich vom Boden.
Leroque umrundete den Tisch, trat auf ihn zu.
"Na los, fang schon an mit deiner Schlächterei!", forderte er.
Ein kaltes Lächeln spielte um Leroques dünnlippigen Mund.
"Nur keine Eile, mon ami! La vengeance est une plâte, qui se mange froid !", murmelte er. "Für dich ungebildeten Barbaren, der wahrscheinlich nur bis zur dritten Klasse in der Grundschule gekommen ist, hier die Übersetzung dieses französischen Sprichwortes: Die Rache ist ein Gericht, das man kalt isst!"
"Klingt geil. Muss ich mir merken!"
"Um den Kitzel etwas zu erhöhen, werde ich ein regelrechtes Duell mit dir durchführen, Chase." Er wandte sich an seine beiden verbliebenen Diener. "Les armes, s'il vous plait!
Vite! Vite!"
Die beiden verneigten sich, verschwanden durch die Tür zum Nachbarraum und kehrten jeweils mit einem Säbel zurück.
"Ich dachte mir, das elegante Florett ist nicht die richtige Waffe für jemanden wie dich, der mit einem Hackmesser durch die Straßen New Yorks läuft, um für den Fürst missliebige Kreaturen aus dem Weg zu räumen. Und selbst ein Degen würde dich in deiner Schwerfälligkeit dermaßen benachteiligen, dass ich an diesem Spiel keinerlei Freude mehr finden würde. Das verstehst du doch, Chase..."
"Du kannst mich mal!"
"Ich hingegen wollte nicht mit einem Metzgerwerkzeug auf dich losgehen. Das widerspräche meinem Stil. Ein bisschen Kultur muss man in jeder Situation wahren, wie ich finde. Da dachte ich, dass ein Säbel genau der richtige Kompromiss ist!"
Leroque nahm seine Waffe an sich, fuhr mit dem Finger über die rasiermesserscharf geschliffene Klinge. Der Finger blutete sofort. Leroque steckte ihn in den Mund, um den Saft des Lebens abzulecken.
"En garde, Chase! Sei bereit!"
Chase nahm die Waffe an sich, die der Fledermaus-Vampir ihm reichte.
Er vollführte sogleich eine schnelle Bewegung damit.
Die Klinge säbelte durch die Luft. Der Fledermaus-Vampir hatte nicht einmal mehr Zeit für einen Schrei, so schnell war sein Schädel vom Rumpf getrennt. Wirbel knackten. Der Fledermaus-Vampir zerfiel recht schnell zu Staub. Offenbar handelte es sich um ein älteres Mitglied dieser Kampftruppe, die so etwas wie die Leibgarde Graf Leroques darstellte.
"Uups! Das haut ja richtig rein!", meinte Chase.
"Quel salaud!", schrie Leroque wütend. "Gutes Personal ist schwer zu finden!"
"Aber wer sich so leicht köpfen lässt, gehört sowieso
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