Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)
entlassen!", erwiderte Chase.
Von draußen waren grauenhafte Schreie zu hören.
Chase blickte zur Fensterfront. Für einen kurzen Moment sah er eine Art lebender Fackel in der Nähe des Helikopterlandeplatzes durch die Nacht tanzen, begleitet vom Gejohle der Fledermaus-Vampire.
"Ah, wie ich höre, hat da draußen das Vergnügen begonnen.
So lass uns auch hier endlich anfangen..."
Leroque ging in Fechtstellung, begann mit einer Attacke.
Chase versuchte die Hiebe seines Gegners abzuwehren so gut es ging. Aber Leroque war ihm an technischem Vermögen und Schnelligkeit derart überlegen, dass er kaum eine Chance hatte. Hin und wieder klirrten die schweren Klingen gegeneinander. Aber ansonsten spielte Leroque mit seinem Gegner. Er ritzte ihm die Lederjacke, bis sie Chase in Fetzen vom Oberkörper hing.
Wie einen Anfänger trieb er Chase vor sich her, der immer weiter zurückweichen musste.
Mit einer Finte überlistete er Chase, fügte ihm einen schmerzhaften Hieb an der Schulter zu.
Er will nur mit mir spielen, dachte Chase.
Den tödlichen Schlag hob sich der Graf noch auf.
"Deine Neugier hat mich damals aus New York vertrieben!", rief Leroque. "Wärst du nicht gewesen, wäre ich heute vielleicht an der Stelle des Fürsten und würde mit Magnus von Björndal um die Vorherrschaft kämpfen."
"Dein Boss wäre sicher zu Tränen gerührt, wenn er diese Worte hören könnte!", erwiderte Chase zynisch. "So viel Loyalität ist ja heut zu Tage selten..."
Ein kräftiger Säbelhieb folgte. Hart genug geschlagen, um Chase die Waffe förmlich aus der Hand zu reißen.
Der Säbel flog durch die Luft, zertrümmerte einen Kronleuchter und knallte schließlich gegen die Wand, bevor er zu Boden fiel. Die Spitze ritzte dabei eine Linie in das große Ölgemälde hinein, das dort hing.
"Ich habe fast den Eindruck, dass du mich wütend machen willst! Wehr dich endlich, Chase! Oder solltest du tatsächlich derart ungeschickt sein?"
Petra beobachtete kühl die Szenerie. Ihren regungslosen Zügen war nicht anzusehen, was sie empfand. In derartigen Situationen pflegte sie einfach abzuwarten, was geschah. Der beste Platz war immer auf der Seite des Siegers. Und er konnte im Moment nur Leroque heißen, was ihren Sympathien sehr entgegen kam.
Leroque machte eine Handbewegung.
Der Säbel erhob sich vom Boden, flog zu Chase zurück.
"Fang!!"
Wie automatisch hob Chase die Hand, der Säbelgriff schien sich regelrecht an seinen Handballen zu schmiegen.
Chase ließ den Säbel sinken.
Scheiße, der ist verdammt stark, dachte er.
Leroque lachte auf.
"Ich glaube, ich muss dir etwas mehr wehtun, damit du richtig kämpfst!", meinte er.
Er startete einen erneuten Angriff.
Leroque traf Chase dabei an der Seite. Eine Welle des Schmerzes durchflutete Chase. Er schrie auf...
...und tat etwas völlig Unerwartetes. Etwas, woran er eine Sekunde zuvor noch nicht gedacht hatte, denn eventuell hätte Leroque seine Handlungsweise dann auf Grund seiner telepathischen Fähigkeiten vorausahnen können.
Chase führte seinen Angriff mit urplötzlicher Wucht aus.
Leroque war ihm ziemlich nahe gekommen.
Chases scheinbare Wehrlosigkeit hatte den Grafen leichtsinnig gemacht. Die Jagd nach dem ultimativen Kick sollte sich nun rächen.
Chases Säbelspitze durchschnitt ihm den Hals.
Ein röchelnder Laut kam über Leroques Lippen. Der Ausdruck blanken Entsetzens stand jetzt in seinem Gesicht. Blut spritzte hervor und färbte Leroques Kleider rot.
Chase wollte einen weiteren Hieb hinterherschicken, aber Leroque wehrte ab. Er taumelte zurück, hielt sich den Hals.
"Auf die Macht deiner Stimme wirst du jetzt erst mal verzichten müssen!", kommentierte Chase die neue Lage. Er versuchte dabei, dem Blick Leroques auszuweichen. Denn wenn er dem Grafen einmal in die Augen schaute, dann war es um ihn geschehen.
Der noch anwesende Fledermaus-Vampir stürzte sich auf Chase. Sein Pflockgeschoss sirrte durch die Luft. Chase ließ den Säbel herumwirbeln, trennte ihm die Hand ab. Er versuchte noch, mit der anderen Hand nach der Axt in seinem Rückenfutteral zu greifen, aber vorher machte Chase ein schnelles Ende mit ihm. Bevor er zu Boden gefallen war, bestand sein Körper nur noch aus grauem Staub.
Leroque stand inzwischen schwankend da.
Er krächzte irgendetwas Unverständliches. Ein erbärmlich klingender Laut, mehr nicht. Chases Hieb hatte im offenbar den Kehlkopf dermaßen zerstört, dass er ihn auch unter Aufbietung all seiner Willenskraft nicht sofort
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