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Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Titel: Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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unfähig, sich zu bewegen.
    Der Graf näherte sich ihm.
    Sein Gesicht war zur Maske geworden.
    Scheiße, jetzt geht's mir an den Kragen!, ging es Chase durch den Kopf.
    Seine Hand vollführte eine unsichere, zuckende Bewegung in Richtung des Futterals, in dem sein Hiebmesser steckte. Aber die Bewegung brach abrupt ab.
    "Deine Willenskraft ist bewunderungswürdig, aber leider nicht stark genug", murmelte Leroque. Er lächelte breit und kalt. Seine langen Eckzähne kamen zum Vorschein. "Was auch immer du gesehen haben magst, mon ami, es war zweifellos mehr, als du wissen durftest..." Die eiskalten Augen des Grafen musterten Chase. Sein Blick bohrte sich in Chases Augen. "Hat der Fürst dich geschickt? Sag die Wahrheit!!"
    Ein erbärmliches Gestammel sprudelte jetzt über Chases Lippen.
    Chase konnte nichts dagegen tun.
    Es geschah einfach.
    Als Leroque die Hand hob verstummte der Wortschwall.
    "Gut, ich weiß jetzt genug, du Narr! Du verstehst sicher, dass ich dich nicht am leben lassen kann! Geh!! Tu genau, was ich sage!!"
    "Ja."
    "Wie bist du hier her gekommen? Antworte!!"
    "Mit meiner Harley."
    "Geh zu deiner Maschine, setz dich drauf, öffne den Tank!!
    Hast du ein Feuerzeug?"
    "Ja."
    "Entzünde die Flamme und halte sie in den Tank. Geh jetzt!!"
    Chase drehte sich herum, trat ins Freie auf den Platz vor der Kirche.
    Leroque folgte ihm.
    Eine Harley wurde angelassen.
    Big Terry hatte sich auf seine Maschine gesetzt.
    Du verdammter Dummkopf!, ging es Chase durch den Kopf.
    Warum bist du nicht längst davongebraust?
    "Ah, du warst nicht allein, mon petit! Hätte ich mir ja denken können!", murmelte Leroque.
    Chase ging wie automatisch auf seine Harley zu.
    Seine Hand griff in die Jackentasche, holte ein Feuerzeug hervor.
    Die Flamme schoss empor.
    Sie sengte seinen Fingernagel an.
    Chase spürte den Schmerz. Aber er hatte keine Möglichkeit, sich aus dem hypnotischen Bann des Grafen zu befreien.
    Big Terry vollführte eine schnelle Bewegung. In seinen Händen blitzte etwas Metallisches auf. Leroque erkannte zu spät, was es war. Eine Schleuder! Eine Stahlkugel zischte durch die Luft, erwischte Leroque im linken Auge. Leroque schrie auf, taumelte zurück.
    "Fahr los!!", schrie der Graf.
    Big Terry ließ seine Maschine nach vorne schnellen, fuhr mit ihr durch ein Blumenbeet hindurch, direkt auf die Kirchenmauer zu.
    Chase hatte inzwischen seine eigene Harley erreicht, sich auf den Sattel geschwungen, das brennende Feuerzeug in der linken, die rechte schon am Tankdeckel.
    Was um ihn herum geschah, nahm er nur wie durch einen Nebel hindurch wahr.
    Wie automatisch führte er eine Bewegung nach der anderen aus.
    Big Terry jagte mit seiner Harley frontal gegen die Kirchenwand. Die Maschine explodierte. Flammen schlugen empor. Big Terry wurde zu einer untoten Fackel, schrie laut auf. Aber es gab keine Rettung für ihn. Feuer war eines der wenigen Dinge, die einem Vampir wirklich gefährlich werden konnten.
    Leroque sank inzwischen auf die Knie, hielt sich die Hand auf das zerstörte Auge. Die murmelgroße Stahlkugel war ihm bis ins Gehirn hinein gedrungen. Leroque schwankte. Blut rann ihm über das Gesicht, tropfte zu Boden.
    Chase spürte, wie der hypnotische Zwang, unter dem er stand, sich spürbar lockerte.
    Offenbar brauchte Leroque seine enorme mentale Kraft im Augenblick für sich selbst.
    Chase schleuderte das Feuerzeug von sich, startete die Harley.
    Jetzt oder nie!, durchzuckte es ihn.
    Er brauste los. Die Reifen quietschten.
    Mit geradezu mörderischer Geschwindigkeit jagte die Harley die schmale Straße entlang. Chase drehte das Gas voll auf.
    Auch als er sich bereits sicher war, dass ihn der mentale Einfluss des Grafen nicht mehr zu erreichen vermochte, jagte er mit unverminderter Geschwindigkeit die Uferstraße am Long Island Sound entlang. In der Ferne schimmerten die Lichter des Big Apple.
    Wenn Leroque einen Funken Verstand besitzt, dann lässt er sich in New York nie wieder blicken!, ging es Chase durch den Kopf.
    *
    Gegenwart...
    "Hey Mann, bist du am pennen oder was ist los, Chase?", rissen die durchdringenden Worte des Helikopter-Piloten Chase aus seinen Gedanken.
    Der Heli schwebte durch die Nacht und folgte dabei dem Lauf des Hudson Rivers. Takoma House lag in einer Flussbiegung auf einem weiträumig abgezäunten Gelände. Ein Herrensitz, wie man ihn eigentlich eher in Louisana oder Akansas vermutete.
    Insbesondere nach Ende des Bürgerkrieges hatten hier Industrielle des Nordens versucht, vor den Toren

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