Blood in mind (German Edition)
Kugelschreiber gegen die Tischkante und erklärte endlich:
„Okay, er kann erst einmal zur Probe bleiben. Ich muss eine mögliche Aufnahme in die SEED ohnehin erst mit dem Polizeichef diskutieren. Informieren Sie alle Mitarbeiter entsprechend, Morlay, damit ihm niemand auf dem Flur eine Kugel verpasst. Goodman, Sie stellen ihm einen vorläufigen Ausweis aus. Falls er Waffen benötigt, soll er damit ausgestattet werden.“
Jonathan nickte beflissen.
„Baxter, Sie bilden ein Team mit ihm.“
Far stöhnte und wollte schon Protest erheben, doch Wilcox warf ihm einen strengen Blick zu.
„Sie sind der Einzige in dieser Einheit ohne Partner und das hat mir von Anfang an nicht gepasst. Wo wären Sie heute, wenn Walker nicht bei Ihnen gewesen wäre?“ Sie deutete auf den Monitor, wo eben gerade die Aufzeichnung gelaufen war. Far klappte den Mund wieder zu und resignierte. Seine mangelnde Begeisterung übersehend, fuhr der Boss fort:
„Die Frage ist nur, wo bringen wir den Vampir unter? Ich möchte ihn schon ein wenig unter Beobachtung haben. Und das Wohnheim der Einheit halte ich für gar keine gute Idee. Unsere Leute müssen sich erst einmal daran gewöhnen, dass ein Vampir in ihre Reihen eingegliedert wird. Hat jemand eine Idee?“ Wilcox sah die Männer der Reihe nach an.
„Verdammt“, fluchte Far und warf hilflos die Hände in die Höhe. „Aye, er kann mein Gästezimmer beziehen.“
„Fluchen Sie nicht in meiner Gegenwart, Baxter. Aber Ihr freundliches Angebot wird mit Dank angenommen. Geben Sie Walker eine Chance, meine Herren. Aber bleiben Sie trotzdem wachsam. Das war alles.“ Ohne ein weiteres Wort wandte sich Wilcox ihrem Computer zu. Das Team durfte gehen.
„Herzlichen Glückwunsch“, sagte Joey und grinste, als sie wieder auf dem Flur standen.
„Jetzt hast du endlich einen Partner. Und was für einen.“
„Du kannst mich mal, Joey. Du und deine dämlichen Vorschläge“, brummte Far unhöflich und fasste sich an den schmerzenden Kopf.
„Hey, alles okay?“, fragte Cooper sogleich und legte ihm eine Hand auf den Arm. Auch Jonathan runzelte besorgt die Stirn. Sein Blick wanderte zu dem Pflaster auf Fars Stirn.
„Nur Kopfweh“, antwortete Far ehrlich.
„Nehmen Sie die Tabletten des Doc ein, Baxter, und dann fahren Sie nach Hause. Kümmern Sie sich um Walker“, befahl Morlay, gab ihm einen aufmunternden Klaps auf die Schulter und entließ seine Truppe.
Während sich Far in der Kantine einen scheußlich schmeckenden Kaffee zog, versorgte Jonathan den Vampir mit den benötigten Ausweisen und Informationen. Songlian ließ sich eine DV8 aushändigen, erklärte aber, keine weiteren Waffen zu benötigen, da er seine eigenen bevorzugte. Wenig später wurde er von Far abgeholt.
„Du bist ziemlich blass. Hast du schon die Tabletten eingenommen?“, erkundigte sich Songlian im mütterlichen Tonfall.
„Aye“, knurrte Far bloß kurz angebunden. Dass die fürchterlichen Kopfschmerzen nicht nachließen, brauchte er Songlian ja nicht auf die Nase binden. Sie gingen gemeinsam zum Parkplatz und stiegen in Fars Wagen.
„Jonathan sagte, ich würde nun bei dir wohnen“, sagte Songlian leise ohne Far anzusehen, der den Wagen aus der Parkbox steuerte.
„Aye.“
„Warum, wenn du mich doch nicht leiden kannst?“
„Ich habe nie gesagt, dass ich dich nicht leiden kann“, murmelte Far abwesend.
Songlian wurde ärgerlich. „Doch, hast du. Ich hab’s gehört.“
Überrascht schaute Far den Vampir an.
„Du hast das gehört? Durch die Tür hindurch?“ Er hielt den Dodge wieder an und drehte sich zu seinem neuen Partner um.
„Vampire haben ein besseres Gehör als Menschen“, erklärte Songlian. „Schon vergessen, Baxter?“
Das hatte er für den Moment wirklich. Ob das an seinem schmerzenden Schädel lag?
„Sollte ich noch etwas über dich wissen, außer dass du Gespräche mithörst, die du nicht hören sollst?“, erkundigte sich Far schnippisch, biss mit seiner groben Art bei dem Vampir jedoch auf Granit.
„Ich mag die alten Edgar-Wallace-Filme und esse gerne Süßes“, sagte Songlian im Plauderton.
Doch Far hörte seine spöttische Antwort gar nicht richtig, da ihm gerade ein anderer Gedanke kam. Einer, der ihm überhaupt nicht gefiel.
„Was ist eigentlich mit deinen PSI-Kräften?“, wollte er mit einem finsteren Blick wissen.
„Die habe ich natürlich wie jeder Vampir. Meine Brüder beherrschen sie zwar besser, aber sie sind ja auch älter.“ Songlian sah ihn
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