Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood in mind (German Edition)

Blood in mind (German Edition)

Titel: Blood in mind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
Vom Netzwerk:
fragte er Songlian, als sie endlich wieder allein waren.
    „Ich will nur schnell das Geschirr zusammenräumen“, sagte Songlian, der die ordentliche Hausfrau mimte, um sich einen Moment lang sammeln zu können. Er hatte Fars Auseinandersetzung mit Cooper mitbekommen. Dass Far ihn so offen ablehnte, schmerzte ihn. Dabei hatte er sich alle Mühe gegeben, um ihm näher zu kommen, ohne sich bei seinem Partner anzubiedern. Natürlich konnte er nicht erwarten, dass Far seine wachsende Zuneigung zu ihm erwiderte. Wenn er sich nur etwas weniger verkrampft verhalten würde. Far wirkte nachdenklich, als er sich den Rest des aufgebrühten Tees einschenkte, während Songlian das Geschirr forträumte. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass Far den Kühlschrank öffnete und ein wenig zögernd zu einem der Beutel mit dem synthetischen Blut griff, die getrennt von den Lebensmitteln in einem der Schubladenfächer für Obst und Gemüse lag. Was wollte sein launischer Partner denn damit? Ehe Far die Blutkonserve herausholen konnte, legten sich schlanke Finger um sein Handgelenk.
    „Ein besonderer Anlass?“, erkundigte sich Songlian, der ein spöttisches Zucken um die Mundwinkel nicht ganz verbergen konnte.
    „Gib mir lieber einen Schluck Rotwein.“ Er ließ Far wieder los, dem die Erleichterung ins Gesicht geschrieben stand. Die Vorstellung, seinem Mitbewohner beim Bluttrinken zusehen zu müssen, behagte ihm sicherlich überhaupt nicht. Selbst wenn das Blut künstlich war. Far füllte rasch ein Glas mit Wein und trug es mit seinem Tee in das Wohnzimmer hinüber. Songlian lehnte sich einen Augenblick lang gegen die Küchenzeile. Was wollte Far ihm jetzt bloß eröffnen? Der Vampir seufzte. Er hatte seinen Partner bei seiner Arbeit beobachtet und sich dabei in ihn verliebt. Aber wie sollte er das diesem unwilligen Dickkopf beibringen?
    „Blutsauger?“ Far schien ungeduldig zu werden.
    Songlian verzog das Gesicht.
    „Bin schon unterwegs.“
     
     
    Fürchtete sich der Blutsauger vor einem Gespräch, oder warum kam er so seltsam angeschlichen? Songlian nahm ihm gegenüber in einem Sessel Platz. Schweigend sahen sie sich an.
    „Danke“, sagte Far endlich verlegen.
    Songlian legte den Kopf leicht schief. Der Ausdruck seiner bernsteingelben Augen war wieder nicht lesbar.
    „Für deinen Einsatz und deine Sorge um mich“, fügte Far daher erklärend hinzu.
    „Gern geschehen.“
    „Ich habe nachgedacht und möchte dir daher etwas versprechen. Ich will darüber hinwegsehen, dass du ein Vampir bist. Ich will versuchen, dich wie einen ganz normalen Partner zu behandeln.“ Far kam sich ziemlich großzügig vor.
    Songlian schwieg und je länger er den Mund hielt, desto unsicherer wurde Far. Wieso reagierte der Vampir nicht? Far begann sich unbehaglich zu fühlen.
    „Habe ich etwas Falsches gesagt?“
    Songlian beugte sich leicht vor und sagte ihm direkt ins Gesicht. „Dieses Versprechen will ich nicht.“
    Far starrte ihn an. Bevor er jedoch etwas entgegnen konnte, sprach Songlian weiter: „Falls ich dich um etwas bitten dürfte, Far, dann, dass du lediglich den Versuch unternimmst, mich so zu akzeptieren, wie ich bin. Als Vampir mit allem, was dazugehört. Nur den Versuch, Far. Nicht mehr. Wenn du über einen Teil meiner Persönlichkeit hinwegsiehst, holt sie dich eines Tages mit Sicherheit ein und das könnte vielleicht sehr unangenehm werden.“
    Far senkte den Blick auf seinen Becher, den er in der Hand hielt.
    „Bitte, Far, nur den Versuch!“ Das klang jetzt ziemlich nach Betteln.
    Far dachte an seine ermordeten Eltern. Er dachte an Emma. Er dachte an das viele Blut. Aber dieser Vampir wollte nur einen Versuch und den war er ihm ja wohl wenigstens schuldig. Also gab er sich einen Ruck und hob seine Teetasse an, als wollte er mit Songlian anstoßen.
    „Ich denke, das kriege ich hin.“
    Songlian atmete erleichtert auf und erwiderte die Geste mit seinem Wein.
    „Auf gute Zusammenarbeit, Songlian“, seufzte Far und trank einen großen Schluck. Prompt verbrannte er sich den Mund.
    Der Vampir lachte jetzt und Far schaute ihn fragend an. Was war denn nun so lustig?
    „Du hast mich zum ersten Mal bei meinem Vornamen genannt.“ Songlian grinste. „Und ich dachte schon, du könntest ihn nicht aussprechen.“
    „Ich bin ja nicht doof.“ Far warf mit einem Sofakissen nach dem Vampir. Schließlich grinste auch er. Songlians leises, warmes Lachen verursachte ihm ein angenehmes Kribbeln in der Magengegend. Und er ertappte sich

Weitere Kostenlose Bücher