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Blood in mind (German Edition)

Blood in mind (German Edition)

Titel: Blood in mind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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Blumen auf dem Tisch waren echt und kein Plastik. Sie standen in schlichten, stilvollen Vasen. In der Mitte des Restaurants befand sich ein großes Becken mit einem kleinen Springbrunnen, in dem bunte Korallen wuchsen und exotische Fische herumschwammen. Die restliche Einrichtung war in klaren Linien und sehr modern gehalten. Leise japanische Musik entspannte die Gäste, die in natürlich gestalteten Nischen saßen.
    Während sich Far interessiert umschaute, hatte Songlian nur Augen für seinen Partner. Er sah Far erst zum zweiten Mal in einem Anzug. Der leicht schimmernde, anthrazitfarbene Stoff harmonierte herrlich mit Fars grauen Augen. Im Gegensatz zu Songlian hatte er verächtlich auf eine Krawatte verzichtet und sein weißes Hemd war eindeutig einen Knopf zu weit geöffnet, was aber Fars verflixt gutes Aussehen nur noch verstärkte. Frisch rasiert und mit zusammengebundenem Schopf saß er in der ihm eigenen lässigen Art da und brachte Songlians Herz allein durch seinen eleganten Anblick zum Klopfen. Es dauerte nicht lange, bis eine Schar Kellner ihnen das Essen brachte. Tanaka-san wünschte ihnen persönlich noch ein „Itadakimasu!“
    Die Suppe war sehr scharf, und Songlian lachte amüsiert, als Far die Tränen in die Augen stiegen. Tapfer hielt sein Freund jedoch durch und schwelgte dann in dem zarten Fleisch des Schwarmfischs.
    „Wollen wir wirklich noch in die Oper?“, fragte Far plötzlich zwischen zwei Bissen.
    „Wir haben einen Deal.“
    Far seufzte und legte sich von dem Fisch nach.
    „Was wird denn gespielt?“, fragte er.
    „Mozarts Zauberflöte. Es wird dir bestimmt gefallen. Allen gefällt Mozart“, behauptete Songlian.
    „Zauberflöte? Klingt unanständig.“
    Beinahe hätte Songlian gelacht. „Ist es aber nicht.“
    Far zeigte mit der Gabel auf ihn. Im Gegensatz zu Songlian, der das Essen mit Stäbchen ausgezeichnet beherrschte, hatte sich Far Besteck reichen lassen. Und während die Gabel den Vampir nun anvisierte, sagte Far:
    „Mach dich über meine Unwissenheit nur lustig, Song. Opern werden in einer Straßengang nicht gespielt. Klär mich auf, damit ich nachher bei dem Gejaule wenigstens weiß, worum es geht.“
    „Nun, der Prinz Tamino wird von der Königin der Nacht ausgesandt, um ihre Tochter Pamina mithilfe einer Zauberflöte und einem magischen Glockenspiel aus den Händen Sarastros zu befreien. Der Vogelfänger Papageno begleitet den Prinzen und er findet diese Pamina auch, während Tamino gefangen genommen wird. Da Sarastro Tamino zu einem Priester machen will, muss dieser erst einige Prüfungen bestehen. Dabei erfährt er, dass Sarastro Pamina nur entführt hat, um sie vor der Königin der Nacht zu beschützen, die den Tempel des Sarastro am Ende angreift und vernichtet wird. Und, Happy End, Tamino bekommt Pamina und der gute Papageno bekommt eine Papagena. Es ist eigentlich eine ziemlich spannende Geschichte.“ Songlian schenkte Wein nach.
    „Das klingt ähnlich wie unser Katz- und Mausspiel mit deiner Sippe“, meinte Far.
    Überrascht sah ihn der Vampir an. „Du hast recht. So habe ich es noch gar nicht betrachtet. Nur, dass ich es nicht gerade auf eine Papagena abgesehen habe …“
    Fars Wangen färbten sich dunkler. Er legte die Gabel auf dem Teller ab.
    „Songlian, ich mag dich wirklich. Aber schlage dir den Gedanken aus dem Kopf, dass ich dich jemals lieben werde.“
    Das saß bestimmt, allerdings ließ sich Songlian nicht anmerken, dass er sich verletzt fühlte. Seine Stäbchen fischten eine Portion Gemüse vom Teller.
    „Song, hast du mich verstanden?“, fragte Far nach.
    „Wenn ich bedenke, dass du mich am Anfang nicht ausstehen konntest und mich nun immerhin magst, ist mir das schon recht“, sagte Songlian, der den Worten seines Freundes, ihn nie lieben zu können, einfach keinen Glauben schenkte.
    „Wenn du jemanden, den du lediglich magst, allerdings so küsst, wie gestern in der Tiefgarage, würde es mich doch ein wenig interessieren, was passiert, wenn du verliebt bist.“
    Far spießte ein Stück Fisch brutaler auf, als es nötig gewesen wäre.
    „Und für ein kleines mögen bist du ganz schön abgegangen, als ich dich befriedigt habe.“
    Far verschluckte sich und musste husten. Über den Rand seiner Serviette hinweg funkelte er den unverschämt grinsenden Vampir ärgerlich an.
    „Das war rein körperlich“, zischte er über den Tisch hinweg.
    „Natürlich“, murmelte Songlian bemüht ernst und sah angestrengt in sein Weinglas.
    „Wenn es

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