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Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Titel: Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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wir das Ding gerade so weit bewegen, dass ich meinen Fuß drunter wegziehen konnte. »Kannst du gehen?«
    »Ich hoffe es«, antwortete ich. »Wo ist das Portal? Wo ist das Scheißportal?«
    »Keine Ahnung!« Kiera schlang mir einen Arm um die Taille. »Clarence!«, rief sie nutzloserweise. »Wo ist unser verfluchtes Portal?«
    »Ich glaube, so wird das nichts.« Das Laufen fiel mir schwer. Verletzungen heilten zwar schneller als früher, aber es ging nicht von jetzt auf gleich. Und ich war mir ziemlich sicher, dass der eine oder andere Knochen übel zersplittert war.
    »Scheiße!« Kiera drehte sich um und schaute nach hinten. »Er ist gleich durch.«
    Und tatsächlich: Durch ein kleines Loch in dem Wall blitzte ein heller Lichtstrahl. Dann tauchten in dem Loch Finger auf, und schon drückte er die Gesteinsbrocken zur Seite. Das Loch wurde größer und größer und ...
    »Da!«, rief Kiera. Ich fuhr herum. Im Boden vor uns öffnete sich das Portal.
    Sie raste los. Ich war langsamer als sie, und so konnte ich die Entfernung zum Portal zwar verringern, aber nicht schnell genug. Gabriel saß mir im Nacken. Ich spürte schon den Sog seiner magischen Energie im Rücken. »Kiera!«, schrie ich. »Deine Hand!«
    Sie wurde langsamer und streckte mir ihre Hand entgegen. Ich griff danach. »Spring!«, rief ich, und sie sprang. Einen Moment lang verharrten wir im freien Raum, hingen fest zwischen dem Portal, das uns ansog wie ein Strudel, und der magnetischen Anziehungskraft von Gabriels Fingern. Dann hörte ich ein Schlürf, und wir befanden uns im Portal. Das Zerren des Engels war verschwunden, und wir glitten abwärts, immer weiter, direkt in den willkommenen Abgrund.
    Noch nie hatte ich das Nichts so sehr genossen wie jetzt, und als wir auf Zanes Trainingsmatte plumpsten, blieb ich einfach liegen und freute mich, dass wir entkommen waren.
    »Qu’est-ce que c’est?« Zane eilte zu uns. »Was gibt’s, mes fleurs?«
    »Einen Dämon«, antwortete Kiera, sah dabei allerdings mich an, und zwar mit einem recht merkwürdigen Blick. »Mit ganz besonderen Kräften.«
    »Habt ihr das Relikt?«, fragte Clarence.
    Ich nickte. »Haben wir. Und es geht uns gut, danke der Nachfrage. Kiera hat uns gerettet.«
    »Sie ist gestorben«, fügte Kiera hinzu. »Ein ganz normaler Arbeitstag also.«
    »Zeigt mir das Relikt.« Für Scherze hatte Clarence nichts übrig.
    »Dafür ist sie gestorben«, erklärte Kiera. »Es war so etwas wie ein Test. Ich glaube, er hat nicht damit gerechnet, dass sie ihn besteht.«
    »Es ist bloß ein Edelstein.« Ich zog ihn unter dem T-Shirt hervor und hielt ihn ihm hin. »Kaum zu fassen, dass er über solche Macht verfügen soll.«
    »Und der dritte Teil?«, wollte Clarence wissen. »Hat dein Arm ihn schon angezeigt?«
    Ich schüttelte den Kopf und schob den Ärmel nach hinten. »Nichts.«
    Er packte meinen Arm und suchte ihn sorgfältig ab. Anschließend murmelte er wieder seine Beschwörungsformel.
    »Großer Gott, Clarence, krieg dich wieder ein! Er taucht schon auf, wenn es an der Zeit ist.« Ehrlich gesagt war ich begeistert, dass sich noch kein Symbol zeigte. Ich musste Clarence allein erwischen. Die Mission würde bald zu Ende gehen, da durfte ich keine Zeit mehr vergeuden. So sehr mich die Aussicht auch ängstigte, ich musste ihn töten und seine Essenz in mich aufnehmen, damit ich das Gefäß des Hüters finden konnte. Und das musste ich hinter mich bringen, bevor sich mein Arm wieder meldete.
    Mit dem dritten Teil gab es natürlich noch ein weiteres Problem. Ein Problem, das mit Deacon zu tun hatte. Deacon, dem ich nicht traute. Vielmehr fürchtete ich, er könnte beide Seiten gegeneinander ausspielen und dann als lachender Dritter ebenfalls das Relikt suchen, um den Oris Clef für seine Ziele einzusetzen.
    Nervös verlagerte ich mein Gewicht. »Dann behalte ich die Halskette, oder? Dass das Symbol nicht auftaucht, wenn ich die Teile nicht trage, wissen wir ja.«
    »Behalte sie«, sagte er widerstrebend. »Aber nimm sie ja nicht ab.« Dann deutete er abwechselnd auf Kiera und mich. »Morgen wird trainiert. Die Zeit läuft uns davon.«
    »Klar. Kein Problem.«
    Als Clarence hinauslatschte, schaute ich auf meine Füße, um mein Siegerlächeln zu verbergen, und wackelte mit den Zehen. Gleichzeitig freute ich mich natürlich, dass sie alle wieder funktionierten. Diese Schnellheilungsgeschichte war echt cool.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Zane.
    Ich nickte, dann drückte ich Kieras Hand. »Diesmal hat es

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