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Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung

Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung

Titel: Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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die Zeit für fromme Wünsche war vorüber. Ab jetzt zählten nur noch Taten.
    »Keine Bange!« Ich streckte Rose die Hand hin. »Ich bin nicht allein.«

17
    Wusch!
    Der Dämon erwischte mich voll am Kinn. Wütend schlug ich zurück und holte schon zum Todesstoß aus. Aber Rose war schneller. Sie rammte ihm ihr Messer tief in die Brust. Er brach zusammen und schmolz zu einer Lache Schleim zusammen. Triumphierend schaute sie mich an, obwohl wir noch lange nicht fertig waren. Wir hatten ja kaum richtig begonnen.
    »Danke«, sagte ich bloß, denn jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, den Verlust meiner kleinen Schwester zu bedauern, wie ich sie in Erinnerung hatte, oder sie zur Vorsicht zu ermahnen. Wir befanden uns mitten im Getümmel, und da gab es nur eins: kämpfen.
    Und das taten wir auch. Und wie!
    Die Kirche hatten wir in Rekordzeit erreicht, und zwar auf meiner Tiger. Auf der war ich zum Pub gefahren, nachdem wir Alice’ Wohnung gefilzt hatten. Ich hatte eigentlich befürchtet, wir müssten uns mit den üblichen Tricks durch die Polizeiabsperrungen mogeln, aber das hatte sich erübrigt. Vor allem deshalb, weil alle Bullen tot waren, und ich machte mich, was den Monsignore betraf, ebenfalls auf das Schlimmste gefasst.
    Diese schreckliche Aussicht spornte mich an. Wir warfen uns ins Getümmel und streckten Dämon auf Dämon nieder, bis sie sich schließlich weit in die Kirche zurückzogen, um sich neu zu sammeln.
    Als wir hier eingetroffen waren, hatte ich Morwain gerufen. Erst hatte er mit seinen Waffen - den Fingern mit den rasiermesserscharfen Klauen - an unserer Seite gekämpft. Aber jetzt sah ich zu meinem Entsetzen, dass er sich über die Leiche eines Jugendlichen beugte, ihm einen Streifen Fleisch herausschnitt und diesen verspeiste.
    Mir wurde schlecht, ich musste wegsehen. Mein Verstand hatte Probleme mit dem Naturell dieser Kreatur, die mir so bereitwillig zu Diensten war.
    »Herrin.« Mit blutverschmiertem Mund machte er einen tiefen Bückling.
    »Die Dämonen.« Ich zwang mich, möglichst ruhig zu sprechen, und schaute in die Richtung, in die sich der Pulk verzogen hatte. »Schlag sie kurz und klein, durchbohr sie oder tu sonst was, aber hör nicht auf, ehe du den Monsignore findest.« Ich warf einen Blick auf die Leiche am Boden. »Egal, aus welchem Grund.«
    »Ja, Herrin.« Dann verschwand er in der Dunkelheit. Ich sah ihm nach und stellte mir vor, wie er im Bauch einer riesigen Bestie landete. Und wir mit ihm. Etwas wacklig auf den Beinen holte ich tief Luft und legte Rose eine Hand auf die Schulter. Meine Entscheidung, sie hierher mitzunehmen, durfte ich jetzt nicht in Frage stellen, aber ich tat es trotzdem. Es war ein Fehler gewesen, das war mir klar. Ich hoffte nur, mein Fehler würde meine Schwester nicht das Leben kosten.
    »Glaubst du, dass er ...« Rose deutete die Frage nur an.
    »Ich weiß es nicht«, gab ich zu. »Ich hoffe nicht, aber wir sind nicht nur seinetwegen hier.«
    »Der Rufer.«
    »Komm mit!«, sagte ich zu Rose, dann folgte ich Morwains Spuren durch die Trümmer. »Und sei vorsichtig!«
    »Klar doch.« In Roses Stimme lag keine Spur von Sarkasmus, kein verbales Augenrollen. Sie ging die Sache richtig an, und ein kleineres Gewicht fiel von mir ab. Vielleicht würde sie dies ja doch unbeschadet überstehen.
    Vielleicht würden wir beide es schaffen.
    Morwain fanden wir in dem kleinen Garten wieder, in dem ich mich mit dem Monsignore unterhalten hatte. Genauer gesagt fanden wir ihn auf dem Kiesweg und im Blumenbeet und in den Bäumen.
    »Großer Gott.« Rose presste die Hand auf den Bauch und machte einen großen Bogen um die blutigen Überreste des Dämons, der mir treue Dienste gelobt hatte.
    »Den kleinen Drecksack konnte ich noch nie leiden«, sagte ein muskelbepackter Dämon, der aus einem Pulk finsterer, stinkender Artgenossen vortrat. Der Haufen setzte sich gleichermaßen aus menschlichen wie monströsen Gestalten zusammen. Der Wortführer trug eine Hose, die aussah, als hätte man sie so voll dunkler Kraft gepumpt, bis sämtliche Nähte geplatzt waren. Seine Brust war nackt und mit alten Symbolen übersät. Sein Gesicht war stark gerötet und nässte, als hätte man ihm ein glühendes Bügeleisen gegen den Schädel gedrückt. Ein fetter Eiterbatzen tropfte von seiner Wange, den er mit seiner Echsenzunge wegschnippte. »Er war wohl ein bisschen konfus, wem seine Loyalität gelten sollte.«
    »Er war nicht konfus. Seine Loyalität galt dem hier.« Forsch trat ich vor

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