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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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würden in der Mitte auftauchen und durch grellrote Leuchtpunkte und brennende Kerzen schreiten, bis die ganze Bühne in Flammen stünde.
    Reese kam auf die Veranda, als Nick und ich aus dem Cabrio stiegen. Er trug eine Jeans und ein schlichtes schwarzes T-Shirt. Sehr feierlich. »Hey«, sagte er. »Ich hoffe, dein Nachmittag war besser als dein Mittag.«
    »Sie war zu nichts zu gebrauchen«, klagte Nick, »nach dem, was gestern passiert ist.«
    Ich hätte ihn beinahe gehauen.
    »Fühlst du dich dem wirklich gewachsen, Sil?« Reese kam die Verandatreppe runter.
    »Ich habe doch sowieso keine andere Wahl, oder?«
    Nick und Reese sahen mich nur an. »Oh du liebe Güte!« Ich warf die Hände in die Luft. »Ich habe das Gefühl, zu ersticken. Ja. Ja! Mir geht’s bestens. Wie wär’s, wenn ihr zwei Cowboys hier draußen bleibt und euch vorbetet, wie sehr ihr euch um
eure kleinen Frauen und was sonst nicht alles kümmern müsst. Ich ziehe mir in der Zwischenzeit etwas …« Ich stockte und musterte meinen gelben Pullover. »Etwas …, äh …«
    »Blutigeres an?«, schlug Nick vor.
    »Genau.« Ich drehte mich um und beherrschte mich so weit, dass ich nicht lärmend ins Haus stapfte.
    Nachdem ich den Rucksack neben mein Bett geworfen hatte, tauschte ich den Pullover gegen ein dunkelrotes durchgeknöpftes T-Shirt. Darauf würden Blutflecken nicht so auffallen und ich fand es sowieso nicht so toll. Im Spiegel sah mein Gesicht wirklich schrecklich aus: weiß, mager und zart mit großen lilagrauen Augenhöhlen. Ich brauchte eine Totenmaske wie König Tutanchamun, golden und vor Leben sprühend, um den Leichnam dahinter zu verbergen.
    Als ich mir mit den Fingern durch die Haare gefahren war, standen sie zu Berge wie bei einer Irren. Ich musste zum Friseur. Seit ich mir im Juli die Haare abgeschnitten hatte, hatte ich sie nicht mehr angerührt. Die alten Strähnen waren zentimeterweit herausgewachsen und toll sah das jedenfalls nicht aus. Ich griff mir ein Tuch und band es mir wie Aschenputtel um den Kopf. Das war allerdings auch nicht viel besser.
    »Silla?«
    Grandma Judy stand an der Tür. Sie trug ihre Haare lang in zwei geflochtenen Zöpfen. Das verschmierte Blut auf ihrer Stirn sah gleichzeitig albern und irgendwie natürlich aus. Zwischen ihren Augen war es in den Falten eingetrocknet.
    »Hallo, Gram.«
    »Judy«, sagte sie und strahlte mich an.
    Ich ging zu ihr, schlang ihr die Arme um die Taille und lehnte mein Gesicht an ihre Wange. Sie legte die Arme um meine Schultern. »Oh, Silla.«
    »Das war ein harter Tag.«

    Sie massierte mir den Rücken. »Ach, mein Kleines. Wir bauen diesen Schutzwall auf, finden raus, in wen Josephine gefahren ist und exorzieren sie für alle Ewigkeit. Dann kannst du dich endlich entspannen und mit deinem netten Jungen vergnügen.«
    »Was eigentlich schon immer dein Plan war.« Mir wurde wärmer bei dem Gedanken, dass Gram mich von Anfang an verkuppeln wollte. Das hatte sich zumindest nicht geändert. Gram war genau wie vorher, selbst wenn ich sie erst seit ein paar Monaten kannte.
    »Wo du recht hast, hast du recht.« Sie drückte meine Schultern und löste sich, um mir in die Augen zu sehen. »Du weißt, was das alles zu bedeuten hat? Das Blut und so?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Es heißt, dass du stark bist. Die Kraft liegt dir im Blut.«
    »Na, hoffentlich.«
    Sie grinste. »Ich weiß es. Dein Vater war stark und dein Großvater auch. Habe ich dir schon mal erzählt, wie wir uns kennengelernt haben?«
    »Nein.«
    »Das war 1978. Er war zu einer Besprechung in Washington und ich demonstrierte für die Gleichberechtigung. Ich setzte mich einen Augenblick auf den Bürgersteig, weil ich einen Stein im Schuh hatte. Ich trug den Schuh eines großen Mannes, weil es doch um die Gleichberechtigung der Geschlechter ging, und auf einmal fiel ein langer Schatten auf mich und jemand sagte: ›Das ist mal Ironie.‹ Ich schaute hoch und musste meine Augen gegen die Sonne abschirmen. Dein Großvater dachte, ich würde ihn bitten, mich hochzuziehen. Er nahm meine Hand und zog mich locker hoch.« Judys Gesicht zerschmolz zu einem weichen, mädchenhaften Lächeln. »Er sah so gut aus, Silla. Aber ich beschimpfte ihn sofort, wie er es wagen könnte,
zu glauben, ich bräuchte Hilfe, um aufstehen zu können, blabla, und weißt du was? Er hat sich entschuldigt. Dann hat er mich zum Kaffee eingeladen. Ich hätte nicht mitgehen sollen. Das war das Ende der Demo.« Sie gluckste.
    »Das ist aber nicht die

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