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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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Blätter heraus. »Zaubersprüche. «
    Der erste, den ich in die Finger bekam, zeigte die Zeichnung eines Dreiecks in einem Kreis. Daneben stand ein Haufen Geschreibsel mit Pfeilen und ausradierten Worten. Ganz oben stand: »Erst das Dreieck, dann den Kreis, sonst lässt sich die Energie nicht binden.«
    »Das ist die Schrift meines Vaters«, flüsterte Silla. Sie überflog die Zaubersprüche. »Einiges ist auf Latein. Wie ein Code. Das wird eine Weile dauern, bis ich das übersetzt habe. Aber es sieht so aus, als würde das alles zu einem einzigen umfassenden, komplizierten Zauber gehören. Noch mehr von dem, was wir im Zauberbuch gefunden haben, aber nicht so ausgereift. « Silla warf einen Blick auf das schmale Notizbuch. Vorsichtig legte sie die Zaubersprüche beiseite und strich zärtlich über den Einband. Er war in schlichtem Schwarz gehalten, aber unten lugte ein dünnes rotes Bändchen hervor wie eine Zunge. Silla seufzte wieder schwer und schlug das Notizbuch auf. » Neunzehnhundertvier «, las sie laut vor. » Ich heiße Josephine Darly, und ich habe vor, ewig zu leben. « Silla ließ das Notizbuch fallen wie eine heiße Kartoffel.
    Ich hob es auf. »Komm, wir nehmen das alles mit zu mir. Dad und Lilith sind den ganzen Tag weg. Das heißt, wir sind für uns und können uns richtig ausbreiten.«
    »Gute Idee.« Silla nickte.

57
    Silla
    Ich hinterließ eine Nachricht für Grandma Judy und stopfte die Sachen aus Dads Versteck und mein altes Lateinwörterbuch in den Rucksack. Nick nahm noch Salz aus der Vorratskammer mit, und als wir zu seinem Wagen gingen, füllten wir einen Sack mit Kieselsteinen, mit denen wir die Krähen bewerfen wollten.
    Unterwegs flogen sie still über uns hinweg. Sie verfolgten uns. Am liebsten hätte ich Josephine zugeschrien, dass wir ihr Tagebuch hatten – und dass wir ihre Schwächen ausfindig machen und gegen sie verwenden würden, um sie endgültig zu vernichten.
    Dennoch gelangten wir ins Haus, ohne dass uns ein Haar gekrümmt worden wäre. Die Krähen flogen gar nicht so nah an uns heran und krächzten auch nicht. Als wir durch die Garage ins Haus rannten, landeten sie nur sanft auf dem Rasen.
    Unglaublich, dass ich noch Energie dafür übrig hatte, über Nicks Zimmer zu staunen. So viele Poster und Flyer! Es sah aus, als hätte er sämtliche Farben und Gefühle aus dem nüchternen Haus aufgesogen und an seine Wände gehängt.
    Wir machten uns auf dem Boden breit, der mit scheußlichen Teppichen ausgelegt war. Orientalische Läufer, moderne Geometrie und sogar ein Flauschteppich. Das Chaos passte zu ihm.
    Nick stützte sich auf die Ellbogen, streckte die Beine bis zur
Musikanlage aus und fing an, das Tagebuch laut vorzulesen. Dazu trommelte er den langsamen Beat einer sehr seltsamen Musik, die er als Swedish Electronica bezeichnete.
    Er hatte Mund und Augen zu einem Ausdruck milden Staunens entspannt. Ich starrte ihn an und lauschte seiner Stimme. Dabei stellte ich mir vor, wie ich mit meinen Lippen über seine Wimpern strich und weiter runter über seine breiten Wangenknochen. Heute Morgen hatte er sich anscheinend nicht die Mühe gemacht, seine Haare nach hinten zu gelen, denn sie fielen über seine Ohren und seinen Nacken. Sie sahen ganz weich aus.
    Ich schloss die Augen, legte mich neben ihn und hörte zu, was er über Josephine vorlas, darüber, wie sie die Magie von einem geheimnisvollen Arzt namens Philip erlernt hatte, über ihre Lektionen und Theorien und die Jahrzehnte, die sie zusammen verbracht hatten. Josephine war wahnsinnig, das war völlig klar, aber ich glaube, wenn ich nicht schon gewusst hätte, dass sie am Ende Menschen töten würde, wäre es nicht schwer gewesen, sich ihr verbunden zu fühlen. Sie war so aufgeregt wegen der Magie und so entschlossen, dadurch ein herrliches Leben zu führen. Und sie war verliebt. Ich konnte gut verstehen, warum sie so gern in andere Menschen fuhr, und die Tatsache, dass es Philip schwerfiel, machte es mir leichter, mein klägliches Scheitern in diesem Bereich der Magie zu ertragen.
    Sie schrieb sogar etwas über die Bedeutung des Opfers. Philip hatte ihr beigebracht, dass die Magie ein Gegengewicht brauchte, dass unser Blut stark ist, andererseits jedoch im Guten wie im Bösen benutzt werden kann. Wie wundervoll musste es gewesen sein, einen richtigen Lehrer zu haben! Josephine erwähnte auch den Diakon, der offenbar ein uralter Zauberer ist. Allerdings konnte ich kaum glauben, dass sie wirklich so lange auf der Welt

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