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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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einem schweren Seufzer wieder auf dem Boden nieder und fuhr mit der Hand über das Sammelsurium vor ihr: eine alte Brille, ein Briefbeschwerer aus Glas und ein paar Federkiele mit zerrupftem Gefieder.
    Ich ging neben ihr in die Hocke und zeigte auf die Federkiele. »Hat dein Vater die benutzt?«
    »Er hatte Tintenfässer und alles, was dazu gehört. In der obersten Schublade.« Sie warf einen flüchtigen Blick auf den Schreibtisch und griff dann nach der Brille. »Keine Ahnung, wofür er die brauchte. Siehst du? Die Gläser sind rosa.«
    »Eine rosarote Brille? Kann ich gebrauchen.« Die Fassung war silbern und in eine sonderbare S-Kurve gebogen. Die Bügel sahen aus wie Zuckerstangen. »Oh, ich erinnere mich daran, dass er sie getragen hat.«
    »Du … erinnerst dich daran?«
    Robert Kennicot sieht böse auf mich hinunter, durch diese seltsame
Brille. »Damit wäre Robbie nicht einverstanden gewesen, Donna Harleigh. Du bist zu weit gegangen.« Ich schloss die Augen und legte die Finger darauf.
    »Nick?«
    »Mom hat deinen Vater häufig mithilfe eines Spiegels gesucht, über den Fernsichtzauber. Und … Ich glaube, ich erinnere mich daran, wie er mich durch diese Brille angesehen hat. Aber dabei hat er zu mir gesprochen, als wäre ich Mom … Und, Sil …« Ich begegnete ihrem besorgten Blick. »Er sagte ›Robbie wäre‹, als wäre er nicht selbst Robbie gewesen. Aber es war eindeutig dein Vater.«
    »Glaubst du etwa, der Körper meines Vaters war besessen?«, flüsterte sie.
    »Irgend so was … Kann sein.« Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher.« Ich griff wieder nach der Brille. »Darf ich?«
    »Bitte schön. Erzähl mir, was du siehst.«
    Ich setzte die sonderbare Brille auf und schob die Bügel hinter meine Ohren. Dann sah ich Silla an.
    Und fiel rückwärts auf den Hintern. »Scheiße!«
    Ihre Hand leuchtete, als wäre sie von einer durchdringenden roten Aura umgeben. Eine Aura, die aus ihr herausströmte und in Ranken um sich griff. Die Lichtranken kamen auf mich zu.
    »Nick?« Als sie auf die Knie kam, waberte das Rot um ihren Körper, nicht so sehr wie etwas Flüssiges, sondern eher wie eine Fata Morgana. Ich sah durch die Brille auf mich selbst. Die Ranken griffen nach mir und wanden sich um meine Hand.
    »Äh, Silla.« Meine Augen waren bestimmt riesengroß. Ich konnte den Blick nicht abwenden. »Die Brille ist magisch.«
    Sie runzelte die Stirn. »Wieso?«
    Mit einem gewissen Bedauern setzte ich sie ab. Es dauerte ein wenig, bis ich wieder richtig sehen konnte. Dann gab ich sie Silla.

    Sie verzog skeptisch das Gesicht und setzte die Brille auf. »Alles ist ein bisschen rosa.«
    »Sieh dich selbst an.«
    Als sie die Hand hob, staunte sie mit offenem Mund. »Oh Himmel.« Sie kam auf die Beine und sah an sich hinunter. »Ist ja irre. Sehr seltsam.«
    Ich musste lächeln, so komisch sah sie mit den zarten, runden Brillengläsern auf der Nase aus.
    »Wir sind miteinander verbunden, Nicholas.« Sie folgte den langen Ranken mit dem Blick. »Wahrscheinlich wegen dem, was du gestern Abend gemacht hast.«
    »Vielleicht auch nur, weil ich dich so gern habe.«
    Sie erstarrte. »Oh, Nick.«
    Ich sah sie nur an und dachte an das Gedicht, das ich am Montag für sie geschrieben hatte. Bevor alles schiefging.
    Sie schluckte und lenkte sich ab, indem sie sich langsam im Kreis drehte und den Blick schweifen ließ. »Meinst du, wir könnten damit was Blutmagisches sehen?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Oh!« Sie erstarrte beim Anblick eines Bücherregals.
    »Sil?«
    Sie ging mit ausgestreckten Armen zu dem Regal, nahm einen Stapel gebundener Bücher heraus und ließ ihn fallen. Das war ganz schön laut. »Das glüht hier – irgendwie rot und golden, schon anders als das, was uns verbindet.« Sie erschauerte und legte eine Hand an die Rückwand des Regals. »Ich glaube, die Wand ist falsch.« Sie klopfte dagegen und untersuchte die Stelle näher. Es klang hohl.
    Ich ging zu ihr. »Vielleicht gibt es einen Mechanismus, der das Brett öffnet oder so.«
    Silla biss sich auf die Lippe und ließ die Hände über die Kanten gleiten. »Hier!« Sie drückte auf die unterste Ecke. Als
das Brett heraus fiel, reichte sie es mir und griff in den Hohlraum.
    Sie holte eine Mappe heraus, die mit einem Lederband zugebunden war, und ein kleines moleskinartiges Notizbuch. Silla legte beides auf den Schreibtisch, auf einen Haufen von Klebenotizen und alten Rechnungen. Sie löste rasch das Lederband und holte dicht beschriebene

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