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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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nach unten gingen. Mir taten die Knochen weh. Es fiel mir sehr schwer, über das nachzudenken, was wir gerade gelesen hatten. Wie sollte ich mir auch vorstellen, dass mein Dad nicht mein Vater war? Oder dass Donna in Nick gefahren war, in ihren eigenen Sohn? Oder dass Josephine in der Schule erschienen war? Vielleicht war es an demselben Tag gewesen, an dem sie sich für die Stelle der Vertrauenslehrerin beworben hatte. So hatte sie sich in unser Leben geschlichen. Doch nachdem ich ihr Tagebuch gelesen hatte, wusste ich jetzt, wie hinterhältig sie war, wie selbstbewusst und egoistisch.
    Nick führte mich durch die Küche und das nüchterne Wohnzimmer und noch eine Flügeltür aus Glas in einen Patio. Wir verharrten, Hand in Hand. Die Sonne stand leider hinter dem Haus und enthielt uns ihre Wärme vor. Stattdessen
entdeckte ich in der Brise, die durch die kurz geschnittenen Grashalme auf dem hinteren Rasen wehte, seltsame schwarze Brocken am Waldrand. »Nick.« Ich ließ seine Hand los.
    »Ja?«
    »Siehst du das da?«
    »Was?«
    Die Brocken sahen aus wie alte schwarze Müllbeutel, die irgendwer rausgestellt hatte. »Am Wald.« Ich ging auf den Rasen.
    »Hey.« Nick nahm meinen Arm. »Vorsicht!«
    »Das sind Tiere«, flüsterte ich. »Vögel und Eichhörnchen und …« Ich schüttelte ihn ab und ging immer schneller, bis ich praktisch zu den Bäumen rannte.
    »Silla!« Er folgte mir mit leisen Schritten. »Pass auf, die können gefährlich sein, krank oder schlimmer.«
    Doch ich konnte den Blick nicht von den Tieren wenden. Sie waren tot.
    Hinter uns rief eine Krähe. Ein Schwarm hob vom Dach ab. Einige Vögel landeten im Patio und hüpften auf uns zu. Als wollten sie uns in den Wald jagen.
    Ich ging neben einem Kadaver in die Hocke. »Er ist tot, ein Fuchs.« Ich schüttelte den Kopf und schaute hoch in die Bäume. Der Wind rauschte in den rot gefärbten Blättern. Dahinter lag der Himmel in stumpfem Grau.
    »Das habe ich ganz vergessen«, sagte Nick. »Gestern Nacht bin ich über einen toten Waschbär gestolpert, in dem kein Tropfen Blut mehr war.« Misstrauisch behielt er die Krähen hinter uns im Auge. Sie kamen näher. Ihre schwarzen Knopfaugen sahen böse und feindselig aus. »Die Brille.«
    Wir liefen in die Mansarde zurück, wo ich die Brille aus dem Rucksack holte und aufsetzte.
    Auf der Stelle sah ich nur noch Rot. Ich taumelte rückwärts.
»Was? Was?« Nick fing mich auf und verdrehte den Hals, um zu sehen, was ich sah.
    »Alles ist rot, Nick, einfach alles.« Meine Stimme bebte, sie klang ganz schrill.
    »Was meinst du?« »Es sieht so aus, als würde der Wald die Magie aus dem Boden saugen und sie in sich fließen lassen. Als würden die Bäume vom Blut leben anstelle von Wasser und Sonne.«
    »Und … Und die Tiere?«
    »Rot gefleckt.«
    »Und diese Krähen?«
    Langsam drehte ich mich um. Mir war übel. Ich schaute in den Himmel. Dünne dunkelrote Fäden verbanden die Krähen miteinander wie ein blutiges Spinnennetz. »Sie sind alle miteinander verbunden – der ganze Schwarm. In Rot. Wie die Bäume. Der ganze Wald ist besessen.«

58
    Nicholas
    Es klingelte. Silla, die am Fenster stand, zuckte zusammen.
    »Ich wimmel den ab«, sagte ich und strich ihr über den Rücken. Ich verfluchte die Tatsache, dass all unsere Fenster nach hinten rausgingen, sodass ich nicht sehen konnte, wer vorgefahren war.
    Silla nickte. »Ich sehe mir Dads Mappe mal an«, sagte sie.
    Nach einem Kuss auf ihren Nacken lief ich die Treppe runter.
    Auf der Art-Déco-Uhr am Treppenabsatz im zweiten Stock sah ich, dass es vier Uhr war. Viel zu früh für Dad und Lilith. Ich wollte schon so tun, als wäre niemand zu Hause, aber mein Cabrio parkte vorm Eingang.
    Als es wieder klingelte, wurden meine Kopfschmerzen durch die liebliche Melodie von »Frère Jacques« noch verschärft.
    Als ich schwungvoll die Tür öffnete, schnitt ich eine Grimasse. »Was willst du denn hier?«
    Eric stand in seinem Lieblings-Proben-Outfit aus Jogginghose und einem langärmeligen Hemd vor der Tür. Seine Haare standen in sämtliche Richtungen ab und er ließ die Hand mit der Zigarette sinken, um böse den Mund zu verziehen. »Echt nett, Nick. Ich bin hier, um rauszufinden, ob du morgen zur Schule kommst. Zur Probe, genau genommen. Ich dachte, du würdest ein klasse Double für die Kampf-Choreo abgeben. Patrick ist total mies, wenn es darum geht, was einzustecken.«

    »Ich denke schon, dass ich morgen komme«, antwortete ich langsam. Eric bot mir einen

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