Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
Vom Netzwerk:
waren, wie sie behaupteten.

    Im Laufe der Zeit wurden die Einträge immer lückenhafter. Die Schrift war mit Flecken übersät und hier und da fehlten sogar Seiten. Einige waren herausgerissen, auf anderen war der Text so heftig durchgestrichen, dass wir kein Wort mehr entziffern konnten.
    Dann kam sie zu diesem Auferstehungspulver, diesem Carmot. Es wurde aus den Knochen der Toten gemahlen. Dadurch konnten sie so lange leben.
    Als Nick mit diesem besonderen Eintrag fertig war, schwieg er und starrte auf die Seite.
    »Du denkst darüber nach, oder?«, fragte ich still.
    »Wie sollte ich nicht?«
    Ich nahm seine Hand und verschränkte unsere Finger. »Leben bis in alle Ewigkeit.«
    »Man könnte so viele Dinge tun. Man könnte sich alles ansehen, reisen, lernen, einfach alles.«
    »Zwanzig verschiedene Berufe ausüben.«
    »Einen Roman schreiben. Oder zehn.«
    »Rockstar werden.«
    »Oder Präsident.« Nick lachte. »Allerdings könnten wir Probleme bekommen, wenn man unsere Lebensläufe überprüft.«
    Zu schade, dass es das nicht umsonst gab. Ich seufzte und verdrängte die Verlockung. Das konnten wir uns später immer noch überlegen. »Was mich wundert, ist, dass mein Vater gar nicht vorkommt. Ich meine, er muss ihr doch irgendwas getan haben, wenn sie ihn so sehr hasst.«
    Nick beugte sich vor und küsste mich. »Das finden wir schon raus.«
    Wir machten eine Pause mit Tiefkühlpizzen und lasen weiter.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Josephine immer labiler, während sie allein durch Amerika reiste, hin und wieder
den Diakon traf und später wieder mit Philip zusammen war. Sie verlor eindeutig immer mehr die Kontrolle. Nachdem Nick den Eintrag gelesen hatte, in dem sie zugab, Philip das Auferstehungspulver ins Essen gemischt zu haben, blätterte er um und ließ beinahe das Buch fallen. »Oh Gott.«
    »Was?« Ich nahm ihm das Tagebuch aus den schlaffen Händen.
    Auf der nächsten Seite fand ich die Handschrift meines Vaters.

    Mir blieb die Luft wie ein riesiger, stacheliger Ball in der Kehle stecken. Ich wollte nicht weiterlesen, aber es musste sein. »Oh, Gott, mein Vater war Philip. Er … oh, oh, nein!«
    Nick würgte an den Worten. »Meine Mutter hat es gemerkt. Sie wusste, dass er es nicht war. Sie wusste, was … Philip getan hatte.«
    Alles, was wir aus Josephines Tagebuch erfahren hatten, drehte sich plötzlich wie beim Roulette, und als die Drehscheibe stehen blieb, wurden die Farben und Zahlen klarer. Mein Dad … Philip. Der experimentierende Arzt, der Lehrer, derjenige, der uns für Hexen und Teufel hielt und dennoch versuchte, Leben zu retten. Er hatte sich so viel Mühe gegeben und fest daran geglaubt, dass die Magie gut sein konnte.
    Doch er hatte Josephine geschaffen. Hatte er sie vielleicht sogar geliebt?
    Eine leichte, tanzende Übelkeit drehte sich in meinem
Magen. Nick blätterte wie wild in dem Tagebuch und fuhr mit dem Finger über die Zeilen. Er hielt inne, als ihm von Neuem der Name seiner Mutter entgegensprang.
    Nick ließ den Kopf hängen. Ich nahm ihm das Buch ab und las. Im Grunde genommen war es ein einziger Brief an Reese und mich. Und mein Vater hatte ihn in seinen letzten Stunden geschrieben. In diesem Brief erklärte er uns, was er zuvor nicht hatte verraten können. Als mir die Tränen kamen, wischte ich sie wütend weg.
    Immerhin beantwortete das meine Fragen. Ich legte Nick die Hand auf den Arm. »Lies mit. Es … geht auch dich an.«

    Nick legte die Hand auf die Wörter und drückte das Tagebuch in den Teppichboden. »Ich wurde wach und hatte Fieber, und ich hörte, wie Großvater Mom anschrie, sie wäre böse. Und dass sie etwas Schreckliches getan hätte. Jetzt weiß ich, was es war.«
    Wir rückten näher zusammen und ich lehnte den Kopf an seine Schulter. »Wir werden besser sein als sie.«
    »Oh ja.« Nick sah mich entschlossen an. »Wir müssen weiterlesen und herausfinden, was hier passiert ist. Die Geschichte mit meiner Mutter ist schon lange her.«
    Wir beugten die Köpfe wieder über das Tagebuch.

    Das war alles. Ich bekam kaum noch Luft und las den letzten Eintrag gleich noch mal. »Oh Gott, Nick«, flüsterte ich. »Oh Gott, das war das Letzte, was er getan hat.« Ich holte tief Luft und atmete in abgerissenen Zügen wieder aus.
    »Es ist ein bisschen viel auf einmal.« Er nahm meine Hände in seine und rieb sie. Von der Reibung wurde mir sofort warm.
    »Ich brauche … Ich muss an die Luft.«
    Wir klammerten uns aneinander, mit verschlungenen Fingern, als wir

Weitere Kostenlose Bücher