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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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als Filmstar.
    Eric kam mit Nicholas Pardee und streckte mir den Mittelfinger entgegen. Ich runzelte die Stirn, aber Wendy kicherte. »Wahrscheinlich hat er meine Flyer gefunden«, sagte sie.
    Melissa musste auch lachen. »Hab ich gesehen.«
    Ich zog die Füße hoch zum Schneidersitz und beobachtete Nicholas. Als Nicholas hatte ich ihn nämlich im Gedächtnis behalten, genauso wie er sich auf dem Friedhof vorgestellt hatte: als jemand, der hierher gehörte, mit dem passenden langen Vornamen. Doch jetzt in der wirklichen Welt nannten ihn alle nur Nick. Und weit weg von Tod, Blut und Magie fiel es auch mir schwer, etwas in ihn hineinzugeheimnissen. Es passte zu ihm, wie er durch die Sitzreihen ging und sich direkt neben Mr Stokes, den Lehrer setzte, während Eric die Treppe raufstapfte und uns drei wütend ansah.
    »Niedlich, diese Flyer.«

    »Wie dein Hintern, Süßer.« Wendy blies einen Kuss in seine Richtung.
    Eric zeigte ihr noch mal den Stinkefinger und ging zu Trent. Auf der Bühne schleuderten sie die Schuhe von sich und wärmten sich mit Dehnübungen auf.
    »Ich brauche meine Hexen vorne und in der Mitte!«, rief Mr Stokes, ehe er sich Nick vornahm, der immer noch neben ihm stand.
    Als ich wie im Blindflug mit Wendy und Melissa zu der Stelle marschierte, wo wir auf unser Stichwort warten sollten, ließ ich Nick immer noch nicht aus den Augen. Er war richtig groß, selbst wenn er sich auf einem schmalen Theatersitz zusammenquetschen musste, nachdem er sich kurz mit Stokes unterhalten hatte. Er trug sein Haar eher lang und nach hinten gegelt; das machte hier in der Gegend kein Junge. Dadurch konnte man mehr von seinem Gesicht sehen, von dem ich Samstagabend nicht so viel mitbekommen hatte.
    »Mensch, Silla, mach den Mund zu«, sagte Melissa.
    Ich senkte den Blick auf die verkratzte Bühne und zog einen Schmollmund.
    Wendy stupste Melissa an. »Lass sie in Ruhe. Hauptsache, sie interessiert sich überhaupt mal wieder für irgendwas.«
    Nett! Ich funkelte sie beide an.
    »Er ist süß«, gab Melissa zu.
    »Er wohnt in dem alten Farmhaus weiter oben an unserer
    Straße«, erklärte ich. »Ist gerade erst eingezogen.«
    Die beiden sahen mich an, als wäre mir plötzlich ein siamesischer Zwilling an die Wange gewachsen. Wendy zuckte zusammen, als Melissa lachte. »Ach nee, Sil, als ob wir das nicht längst wüssten. Er ist das Thema, schon den ganzen Tag. Jerry hat gesagt, er ist Mr Harleighs Enkel.«
    »Oh.« Er hatte keine Ähnlichkeit mit Mr Harleigh, der so
gebückt gegangen war, als hielte er ständig ein Geheimnis an seinen Bauch gedrückt.
    » Und seine Stiefmutter ist eine superberühmte Schriftstellerin. Aber wahrscheinlich benutzt sie ein Pseudonym. Hast du beim Mittagessen nicht mitgekriegt, wie Eric und Doug eine Wette aufgemacht haben, was sie so schreibt?«
    Als Mr Stokes mit seinen moppeligen Händen wedelte, gingen wir zu dritt an die Stelle, wo er uns haben wollte.
    »Warum sollte eine berühmte Autorin ausgerechnet hierherziehen? «, fragte ich, aber die Antwort entging mir, weil Nick genau in diesem Augenblick den Blick hob und mich ansah.
    Er lächelte schief. Seine Knie und Ellbogen waren spitz, so dünn war er – wie eine riesige Vogelscheuche, die sich in einen Stuhl gequetscht hatte. Als er mich anlächelte, sah ich weg.
    »Wir beginnen mit dem Anfang vom 4. Akt!«, rief Stokes.
    Nicholas
    Ich konnte mich noch nie fürs Theater begeistern, aber sogar ich bekam es mit, als Silla in ihre Rolle schlüpfte.
    Es war wie – keine Ahnung. Silla war da, aber sie war nicht mehr nur sie selbst. Auf der Bühne stand eine Hexe und redete über Molchaugen und Eidechsenteile, und obwohl ich sie auf dem Friedhof gesehen hatte, war es ganz anders. Aber es war genauso echt.
    Schauspielerei eben. Anscheinend war die doch mehr als bloß eine Freizeitbeschäftigung für Kinder.
    Mr Stokes unterbrach die Szene und Silla schlüpfte aus ihrer Rolle. Als hätte sie einen Schalter umgelegt. Sie sah flüchtig
vom Regisseur zu mir. Ich lächelte ein wenig. Sie schaute wieder weg.
    Ich sah sie weiter an, auch wenn Mr Stokes eine Szene probte, in der sie gar nicht vorkam. Sie stand am Bühnenrand und lehnte sich gegen einen Torbogen. An jedem Finger steckte ein Ring. Als sie mit ihren Händen herumzappelte, funkelten die Ringe im bunten Licht der Scheinwerfer und sandten wie verrückt Farbtupfer über den schwarzen Bühnenboden.

7
    Silla
    Nach der Probe wartete Nick auf dem Parkplatz. Er lehnte mit dem Hintern an der

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