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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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ihre Namen unlesbar. Ich drückte mir die Fäuste in den Bauch. Die Erde auf den Gräbern war zu einem Muster aufgewühlt. Mein Atem flatterte ein und aus, als hielte ich einen Vogel auf der Zunge, der mit den Flügeln an meine Zähne schlug. Langsam ging ich in die Hocke und legte die Hände auf den Boden. Sie kribbelten, vor allem die linke, als wollte das Blut unter meiner Haut hervorsprudeln.
    Ich spürte dem Muster nach, so gut ich konnte. Winkel und Linien, scharf gezogen. Eindeutig mit Absicht. Ein Symbol, doch keins, das ich aus Dads Buch kannte. Das bedeutete, dass Reese es nicht getan haben konnte, auch wenn mir ohnehin kein einziger Grund dafür einfiel, warum er auf eine solche Idee hätte kommen sollen.
    Da war noch jemand, der sich mit Magie auskannte. Und er oder sie war hier. In der Nähe.
    Jemand, der die Magie gegen Dad eingesetzt haben könnte, um ihn und Mom zu töten.
    Ich taumelte rückwärts und stieß mit der Schulter an einen Grabstein. Als ich aufstand, schaute ich mich um, konnte aber nirgends etwas Außergewöhnliches entdecken. Nichts rührte sich im silbernen Mondlicht. Kein Lüftchen. In der Stille bedrängten mich die Toten, die mir eben noch zugejubelt hatten. Ihre Blicke strichen über meinen Nacken und ich erschauerte bis in die Fingerspitzen.
    Doch ich war allein.
    Ich lief davon.

15
    Silla
    Das Handy meines Bruders klingelte und klingelte.
    Ich drückte den Rücken an die Tür meines Zimmers und zog die Knie an die Brust. »Geh ran!«, fauchte ich mein Telefon an.
    Aber es klingelte weiter, bis sich endlich seine Mailbox einschaltete. »Hier ist Reese.« Piep.
    »Reese, du musst nach Hause kommen. Ich bin hier, und ich war auf dem Friedhof, und da ist jemand, der auch von der Magie weiß. Ich habe es dir gesagt, ich hab dir ja gesagt , dass das sicher mit dem zusammenhängt, was mit Mom und Dad passiert ist, und ich hatte recht. Irgendjemand weiß Bescheid. Bitte, komm nach Hause. Pass auf dich auf.« Die letzten Worte flüsterte ich nur, dann klappte ich mein Handy zu und umklammerte es.
    Was sollte ich bloß machen?
    Ich drückte das Handy an meine Stirn und schloss die Augen. Im Erdgeschoss saß Grandma Judy in ihrem Zimmer vor dem Fernseher, und neben dem Wind, der draußen in den Bäumen heulte, hörte man im Haus nur Gelächter aus den Lautsprechern.
    Ich kam auf die Knie und rutschte über den Teppichboden zu meinem Bett. Unter der Matratze holte ich das Zauberbuch hervor. Ich blätterte hektisch auf der Suche nach etwas, das dem Symbol auf den Gräbern meiner Eltern ähnelte. Ängstlich
überflog ich die schwarzen Zeichnungen, die sich scharf von dem alten Papier abhoben.
    Ich rief nochmals Reese an. Wieder nichts.
    Vielleicht amüsierte er sich nur prächtig in einer Bar und hörte es nicht. Das musste gar nichts heißen, sicher war alles in Ordnung. Wahrscheinlich hatte er meine SMS gelesen, glaubte mich in Sicherheit und machte sich keine Sorgen mehr um mich. Und ich konnte mich auch zurücklehnen, es sei denn, er käme nach Mitternacht immer noch nicht heim. Doch bis dahin war es noch eine gute halbe Stunde.
    Bis er hier war, konnte ich nichts unternehmen. Allerdings hatte ich auch keine Ahnung, was wir tun sollten, wenn er denn da war.
    Ich legte mich aufs Bett und starrte an die Decke. Das Bett schien sanft unter mir zu schaukeln wie eine Hängematte im Wind. Wenn ich die Augen schloss, hörte das Gefühl auf, weil ich dann nur noch diesen Blutspritzer auf dem Grabstein vor mir sah, gleichzeitig mit der breiten Blutpfütze, die in den Teppichboden sickerte.
    Da starrte ich doch lieber an die Decke, ein wenig benommen von der Bewegung unter mir.
    Die Magie hatte mich erschöpft, obwohl ich kaum Blut verloren hatte, als ich das Blumenmeer erschuf. Meine Kraft hatte mich verlassen und jetzt fühlte ich mich schwach. Außerdem hatten die Knutscherei mit Nick und der plötzliche Schreck mit dem dazugehörigen Adrenalinschub wahrscheinlich noch dazu beigetragen.
    Es musste eine Methode geben, die Auswirkungen der Magie zu steuern. Vielleicht reichte es, zu üben. So wie beim Muskelaufbau. Vielleicht war das nur ein weiterer Muskel, der schmerzte, wenn man auf einmal anfing, ihn zu bewegen. Aber vielleicht … musste es gar nicht unbedingt mein Blut
sein. Möglicherweise konnte ich mir die Kraft auch anderswo herholen. Zum Beispiel von einem Tier. In Hexengeschichten kamen doch immer wieder Tieropfer und seelenverwandte Tiere vor, nicht wahr?
    Ich sprang aus dem Bett. Gute

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