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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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einige erstaunlich hellbraune Strähnen in seinem Haar. Wusste er überhaupt, dass er die hatte? Ich wünschte, ich könnte Josephine und meine Eltern vergessen, die Magie, die Besessenheit, das Blut und alles andere gleich mit. Dann könnte ich Nick einfach wieder herlocken und ihm durch die Haare fahren und noch mehr Farben finden.
    Stattdessen rief ich Wendy an. Sofort ging die Mailbox an. »Hiya, du hast Wendy knapp verpasst – hinterlass eine Nachricht! «, erklärte ihre helle Stimme voller Schwung.
    »Hallo, ich bin’s, Silla. Ich wollte nur hören, ob es dir gut geht. Ich hab gekniffen, ich weiß. Es war nur …« Ich leckte mir über die Lippen und log. »Äh, also das Blut. Ich habe es nicht
mehr ausgehalten, wegen des Bluts.« Meine Stimme wurde immer leiser. »Egal. Ich denke, es geht dir gut, aber ich habe mein Handy nicht dabei. Du kannst auf dem Festnetz anrufen oder so. Oder das Handy hier, es gehört Nick. Es tut mir leid.«
    Bevor ich noch zwanzig Minuten weiter Quatsch redete, klappte ich rasch das Handy zu. Wendy würde mir glauben. Ich war in letzter Zeit so empfindlich gewesen, in Bezug auf Blut und alles Mögliche, dass es nicht zu weit hergeholt war.
    Ich stand mühsam auf. Der Schmerz pochte sanft, aber regelmäßig im Takt meines Herzens durch meinen Schädel. Verdammt, ich konnte es nicht ausstehen, so zu flennen. Und dann auch noch vor Nick – wenn es wenigstens meine Mutter gewesen wäre … Wobei es der nie wieder etwas ausmachen würde, ob ich heulte oder nicht. Ich zog einen Schlussstrich unter diese Gedanken, schloss die Augen und holte tief Luft. Ich musste zur Ruhe kommen. So viel war in der letzten Stunde passiert. In weniger als einer Stunde. Ich konnte mich sammeln, ich konnte klarkommen.
    Die stille meergrüne Maske glitt an ihren Platz. Als Nick ausstieg, zum Kofferraum ging und ihn aufschloss, dachte ich darüber nach, was er gesagt hatte. Dass ich mich hinter Masken versteckte. Vielleicht hatte er recht, was die silberweiße Maske anging. Doch diese oder die Himmel-und-Sonne-Maske für Freude gehörten wie viele andere eben zu meiner Persönlichkeit.
    Noch ein ruhiger Atemzug, dann ging ich zum Auto. Nick holte eine Kiste aus dem Kofferraum. Dann klemmte er sie sich unter den Arm, warf den Kofferraum wieder zu und stellte sie darauf ab.
    »Was ist das?« Ich lehnte mich mit der Hüfte an den Scheinwerfer und legte einen Finger auf die hübsch lackierte Schachtel.

    »Die Magiekiste meiner Mutter«, antwortete er. Er schob das kaputte Schloss beiseite und hob den Deckel ab.
    Unwillkürlich schnappte ich bei dem Anblick nach Luft. So viele kleine Glasgefäße mit bunten Pülverchen, getrockneten Pflanzenstückchen, Samen und Metallteilen! Dazu noch ein Federkiel, Papierfetzen, Bänder und Wachs. »Nick«, hauchte ich.
    Er holte einen Glastiegel heraus. Das Glas war dünn und milchig und mit einem Korken verschlossen. Auf dem Etikett stand Benediktenkraut. In der Handschrift meines Vaters.
    »Nick!« Ich nahm ihm das Gefäß aus der Hand und streichelte das vergilbte Papier, das daran klebte. »Das hat mein Dad geschrieben.«
    Er nestelte an seiner Tasche, die ich immer noch über dem Arm trug, und suchte das Zauberbuch. Dann schlug er es auf, hielt die Seite neben den Tiegel und verglich die Schriften. Es war eindeutig Dads Handschrift. »Anscheinend haben sie sich die Kiste geteilt«, sagte Nick und sah zu mir hoch.
    »Grandma Judy hat mir erzählt, dass sie kurz zusammen waren, als sie noch auf die Highschool gingen.«
    Nick legte das Buch aufs Auto und rieb sich das Gesicht. »Mann, ist das kompliziert!«
    Ich schmiegte mich an ihn und legte meine Wange an seine. »Jep«, flüsterte ich. »Komm, wir fahren nach Hause.«

27
    September 1937
     
    Der Diakon! Was für ein Mann – was für ein Geschöpf!
    Er ist schlicht und jung und schön wie ein Engel. Wie ein Dämon. Wenn er behauptet, unsere Macht rühre vom Blut des Teufels her, muss man ihm einfach glauben. Der Diakon könnte mit seinem Charme erreichen, was immer er wollte. Doch er will nichts – und das macht ihn mir fremd. Fremd ist er und wunderbar. Er nutzt seine bezaubernde Art nicht, um andere zu belügen oder zu betrügen. Er … ist einfach da. So wie ein Sturm Wut und Verzweiflung zu sein scheint und doch nur Wind und Regen ist, die es nicht kümmert, wie man auf sie reagiert. Der Diakon ist ein lebendiger Teil der Natur.
    Philip ist völlig in das neue Experimentierfeld versunken, das sie beide beackern.

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