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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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plötzlich. Andererseits war er schon groß und auf dem Sprung aufs College in St. Louis.« Judy zog an einer Strähne, die sich aus dem Zopf gelöst hatte. Im Schein der Badezimmerlampen wirkte ihre französische Maniküre stumpf.
    »Und was ist dann passiert, Judy?« Ich faltete meine verletzten Hände und legte sie sanft auf meinen grollenden Bauch.

    »Eines Nachts wurde ich wach. Ich hatte schon den ganzen Tag Kopfschmerzen gehabt und ging runter, um mir ein Glas Milch zu holen. Von draußen hörte ich Stimmen, dabei war es richtig spät, zwei Uhr nachts oder so. Als ich aus dem Fenster guckte, entdeckte ich Donna vor der Veranda. Sie machte sich am Boden vor der Treppe zu schaffen. Da öffnete ich die Haustür, um sie hereinzubitten. Ich dachte, sie könnte vielleicht auch nicht schlafen und wäre hergekommen, um … ach, keine Ahnung warum. Um bei Robbie zu sein oder so. Die Trennung war erst eine Woche her, und ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie es mit der ersten Liebe war.« Judy lächelte und löste zuckend ihre Finger von ihrem Zopf. »Wie auch immer, ich lief hinaus und sie rannte weg. Als ich mir ansah, was sie gemacht hatte, fand ich etwas halb Vergrabenes. Es war ein Ledersäckchen, wie sie die indianischen Medizinmänner früher benutzten.« Judy zeigte mit den Fingern die Größe an. »Auf einmal kam auch noch Robbie. ›Was ist los, Judy?‹, fragte er und ich berichtete von der Begegnung mit Donna und zeigte ihm das Täschchen. Ich weiß noch, dass er die Stirn runzelte und Donna nachdenklich nachsah. ›Ich regele das‹, sagte er und ich gab ihm den Lederbeutel. Ich sagte noch, dass alles gut werden und sie ihm verzeihen würde. Aber das schien er mir nicht zu glauben. Am nächsten Tag fragte ich ihn, worum es eigentlich ging, und er behauptete, in dem Beutel wäre ein volkskundliches Amulett gewesen und ich solle mir keine Sorgen machen.«
    Aus den Augenwinkeln nahm ich eine unauffällige Bewegung an der Badezimmertür wahr und entdeckte Nick, der die Klinke so fest hielt, als könnte er sich sonst nicht aufrecht halten.
    »Nick«, flüsterte ich und zog mich an der Toilette hoch. Ich ging zu ihm und legte eine Hand auf seine Brust.
    »Ich, äh, wollte sehen, wie es dir geht.« Doch er sah mich gar
nicht an, sondern hatte seine volle Aufmerksamkeit auf Judy gerichtet.
    Sie stand auch auf und zu dritt wurde es langsam eng in unserem Badezimmer. »Komm, ich verarzte deine Hände auch, Nick«, sagte Judy und warf einen Haufen Verbandsmaterial ins Waschbecken.
    Ich machte den Weg frei, aber Nick blieb einfach stehen und beobachtete Judy. Seine Schultern sahen völlig verspannt aus, und ich hätte mich am liebsten dagegengelehnt und seinen Nacken geküsst und seine armen Muskeln massiert, damit er ein wenig runterkam.
    In lockerem Tonfall kam Judy zum Schluss: »Donna verschwand noch vor der Abschlussprüfung, das weiß ich wie heute. Mr und Mrs Harleigh sagten, sie würde von nun an im Norden bei einer Tante wohnen.«
    Nick hob schlagartig den Kopf und ihre Blicke trafen sich im Spiegel. »Sie war in einer Klinik. Rein, raus, das ging mein ganzes Leben so. Sie war verrückt, komplett daneben.«
    Judy nickte mitfühlend und tätschelte ihm die Hand.
    Ich ging zu ihm und legte ihm die Hände an die Taille, aber da Judy dabei war, ließ ich gehörig Abstand. »Hast du wirklich geglaubt, dass sie etwas Magisches getan hat?«, fragte ich Judy.
    »Ach, was weiß ich?« Sie schob Nick aus dem Badezimmer und räumte die Pflaster und die anderen Verbandsmaterialien wieder weg. Nick nahm meine Hand und wir standen nebeneinander, während wir ihr weiter zuhörten. Ich wünschte, ich könnte in sein Gesicht sehen, ohne dass er es merkte.
    Judy drückte die Spiegelschranktür zu. »Sie glaubte das, da bin ich mir ziemlich sicher. Damals konnte ich nicht viel damit anfangen, aber nach der Scheidung von Doug war ich eine Zeitlang in Ungarn und da habe ich so einiges über den Volksglauben erfahren. Ich habe mal bei zwei Damen gewohnt, die
nie das Haus verließen, ohne Geld in ihren linken Schuh zu stecken, aus Angst, verflucht zu werden. Und ich schwöre, dass ich mit eigenen Augen gesehen habe, wie die eine ein krankes Baby vom Fieber geheilt hat, indem sie es in Milch gebadet und ihm etwas vorgesungen hat.« Sie lächelte. »Ich bevorzuge Paracetamol, aber ich will diese Dinge nicht verurteilen. Und die Macht des Gebets ist auch nicht zu unterschätzen.«
    »Wir glauben, dass jemand mit Magie gegen uns

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