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Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Titel: Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
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...«
    Dustin hatte in dieser Nacht kaum geschlafen und war früh auf gestanden, um einen ausgiebigen Streifzug mit Fido zu unternehmen. Während sie durch die Weinberge und Pinienwälder liefen, dachte er über Emilia und seine Gefühle für sie nach. Er war bisher nie von einer Frau abgewiesen oder enttäuscht worden, da er sich auch nie ernsthaft auf jemanden eingelassen hatte. Er wusste noch nicht einmal, ob er überhaupt schon jemals richtig verliebt gewesen war. Aber was Emilia betraf, so stand eines fest: Er war vom ersten Tag ihres Kennenlernens an wie besessen von ihr, und wenn sie ging, würde sie ihm vieles nehmen - seine neu gewonnene Unbeschwertheit und die Fähigkeit, alles Vergängliche und den Tod zu verdrängen. Emilia war wie eine Ablenkung von allem Endlichen, und wenn sie ihn verließ, würde die große Angst wiederkehren, dessen war sich Dustin gewiss. Emilia hatte, vermutlich ohne es zu ahnen, eine unbeschreibliche Macht über ihn gewonnen und nun war er von ihr abhängig - genau wie er einst als kleiner Junge abhängig von seinem Großvater gewesen war - bis zu dessen Tod. War es nicht vernünftiger, sich so schnell wie möglich wieder von Emilia zu befreien und sich vor einer weiteren Enttäuschung, möglicherweise einer noch viel heftigeren, zu schützen?
    »Dustin, ich hab dich schon gesucht. Wo warst du?« Emilia kam Dustin und Fido entgegengerannt. Ihr Haar wehte wie eine rote Fahne hinter ihr her.
    »Nur etwas spazieren«, erwiderte Dustin knapp.
    Emilia lächelte, zupfte am Ärmel seiner Weste und legte ihre Hand auf seine Schulter.
    »Emilia, nicht!« Dustin schob das Mädchen von sich weg.
    »Was ist, was hast du denn?«, fragte Emilia und ihre grünen Augen blitzten auf.
    »Ich weiß einfach nicht, was du von mir willst.« Dustins Stimme bebte. »Du kannst mich nicht ständig so nah an dich heranlassen und mich dann wieder von dir stoßen. Das ist brutal und lässt mich aussehen wie ein Idiot.«
    Dustin hatte selbst nicht mit diesem Gefühlsausbruch gerechnet und war ein wenig erschrocken über seine eigenen Worte.
    Emilia starrte ihn einen Moment lang an und schüttelte dann verständnislos den Kopf. »Ich ... ich wusste nicht, dass ich dich mit meiner Art verärgere. Ich dachte, es sei genau umgekehrt und du spielst mit mir«, stammelte sie. Erst wollte ich mich nicht darauf einlassen, aber du hattest mit so vielem recht, was du mir an den Kopf geworfen hast. Dass ich verlernt habe zu leben, dass ich mich nicht vor allem verschließen soll ... Ich habe gemerkt, dass du mir guttust, und habe mich schließlich entschieden, mitzuspielen und mir ganz einfach zu verbieten, mich ernsthaft in dich ... zu verlieben. Denn das war meine einzige Chance, mit dir zusammen sein zu können, ohne dabei verletzt zu werden. Eine Art Schutzmechanismus, verstehst du?« Sie senkte verlegen den Blick.
    Dustin starrte Emilia mit offenem Mund an. Auf diese Antwort war er nicht gefasst gewesen. Er war zu überrascht, um etwas darauf zu erwidern, zu verwirrt von Emilias unerwartetem Geständnis. Wenn es denn überhaupt ein Geständnis gewesen war ... Hatte sie ihm wirklich mitteilen wollen, dass sie sich in ihn -
    »Kinder, wo seid ihr? Kommt her«, schallte die Stimme von Alfredo di Ganzoli in diesem Moment zu ihnen herüber, »Signorina Emilia wird erwartet.«
    Emilia warf Dustin einen letzten flüchtigen Blick zu, dann lief sie hinüber zum Gutshaus. Auf der Steintreppe zur Eingangspforte standen zwei Personen mit Reisegepäck. Erwartungsvoll blickten sie ihnen entgegen.
    »Rose ...« Emilia lief auf die kleine füllige Frau mit dem runzligen Gesicht zu und umarmte sie stürmisch.
    »Hallo, Henry.«
    »Hallo, Emilia.« Der junge Mann mit den halblangen braunen Haaren reichte ihr die Hand. Sein Ausdruck war ernst und trotz seiner jungen Jahre wirkte er dadurch auf gewisse Weise alt.
    »Ach, Emilia, mein Engel ...« Die Frau strahlte so sehr, dass ihre unzähligen Fältchen ihre Augen beinahe verschwinden ließen. »Lass dich ansehen ...« Sie nahm das Mädchen bei den Händen und hielt es eine Armlänge von sich, um es zu betrachten. Dann runzelte sie verwundert die Stirn, als missfiele ihr, was sie sah. Sie ließ ihren Blick kritisch von einem der Umherstehenden zum anderen wandern, bis er schließlich Dustin traf und an ihm hängen blieb. Ihr Lächeln verschwand jäh aus ihrem Gesicht. Auch Henry fixierte Dustin - aus düsteren grauen Augen und mit eisigem Blick.
    Dustin und Emilia sahen sich kaum mehr

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