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Blood Shot

Blood Shot

Titel: Blood Shot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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O'Gara und verklickerte ihm, daß wir unser Material rechtzeitig eingereicht und heute morgen mit der Sekretärin gesprochen hatten, um sicherzustellen, daß wir auch drankommen. O'Gara zieht eine Riesenshow ab ä la Was-zum-Teufel-ist-hier-los und ruft den Sitzungssekretär an und verschwindet. Dann kommt er zurück und sagt, daß es mit unserer Vorlage 'ne Menge juristischer Probleme gibt und daß sie deswegen beschlossen haben, sie heute abend nicht zu behandeln.«
    »Wir wollen hier eine Lösungsmittel-Recyclinganlage bauen«, erklärte Caroline zu mir gewandt. »Wir haben Geldgeber, das geeignete Gelände, unsere technischen Vorschriften halten allen nur erdenklichen Umweltprüfungen stand, und wir haben sogar schon Kunden - Xerxes und Glow-Rite. Wir könnten hier gut hundert Arbeitsplätze schaffen und verhindern, daß die Scheiße weiter in den Boden sickert.« Sie drehte sich wieder zu Nancy um. »Was sind die Probleme? Was hat Ron gesagt?«
    »Ich hab' mich so wahnsinnig geärgert, daß ich kein Wort rausbrachte. Und er war so wütend, daß ich schon Angst hatte, er würde O'Gara den Hals umdrehen - falls er ihn unter den Speckschwarten gefunden hätte. Ron hat Dan Zimring angerufen, den Anwalt von der Umweltbehörde. Dan sagte, wir sollen bei ihm vorbeikommen. Das haben wir dann auch getan, und er hat unsere Vorlage genau durchgesehen und gesagt, daran wär' überhaupt nichts auszusetzen.« Nancy fuhr sich durch das Kraushaar, so daß es nach allen Seiten abstand. Geistesabwesend griff sie nach einem Stück Huhn.
    »Ich sag' dir, was das Problem ist«, zischte Caroline mit roten Bak-ken. »Wahrscheinlich haben sie die Vorlage Art Jurshak gezeigt - du weißt schon, weil sie ihm immer alles zeigen oder aus irgendeinem anderen beschissenen Grund. Und der blockiert.«
    »Art Jurshak«, entfuhr es mir. »Ist der noch immer Stadtrat? Der muß doch inzwischen hundertfünfzig sein.«
    »Nein, nein«, sagte Caroline ungeduldig. »Er ist erst Anfang Sechzig. Was meinst du, Nancy?«
    »Ich glaub', er ist zweiundsechzig«, antwortete sie mit dem Mund voller Brathuhn.
    »Ich habe nicht sein Alter gemeint«, fuhr Caroline noch immer ungeduldig fort. »Sondern daß Jurshak versucht, die Anlage zu verhindern.« Nancy leckte an ihren Fingern. Sie sah sich nach einem Platz für den Knochen um und legte ihn schließlich auf den Teller zu den restlichen Hühnerteilen. »Wie kommst du darauf, Caroline? Eine Menge Leute könnte Interesse daran haben, hier eine Recyclinganlage zu verhindern.«
    Caroline musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. »Was hat O'Gara gesagt? Er muß doch irgendeinen Grund angeführt haben, warum sie uns nicht anhören wollten.«
    Nancy runzelte die Stirn. »Er sagte, wir sollten nicht versuchen, solche Vorschläge einzubringen ohne Rückendeckung der Gemeinde. Ich erklärte ihm, daß die Gemeinde hundertprozentig hinter uns steht, und wollte ihm Kopien von Eingaben und so Zeug zeigen, als er fröhlich loslachte und sagte, nicht hundertprozentig. Er hätte von Leuten gehört, die strikt dagegen sind.«
    »Aber warum Jurshak?« fragte ich, plötzlich entgegen meinem Vorsatz interessiert. »Warum nicht Xerxes oder die Mafia oder irgendein Konkurrent im Lösungsmittel-Recyclinggeschäft?«
    »Wegen der politischen Verflechtungen«, erwiderte Caroline. »O'Gara ist der Vorsitzende der für diesen Stadtbezirk zuständigen Baukommission, weil er ein guter Freund der ganzen alten, abgewrackten Demokraten hier ist.«
    »Aber, Caroline, Art hat keinen Grund, gegen uns zu sein. Auf unserem letzten Treffen machte er sogar den Eindruck, als wollte er uns unterstützen.«
    »Er hat es aber nie ausdrücklich gesagt«, entgegnete Caroline erbittert. »Und alles, was nötig ist, damit er seine Meinung ändert, ist, daß jemand mit einer entsprechend hohen Wahlkampfspende vor seiner Nase rumwedelt.«
    »Vermutlich«, stimmte Nancy widerwillig zu. »Aber daran will ich gar nicht denken.«
    »Warum bist du auf einmal so für Jurshak eingenommen?« wollte Caroline wissen.
    Jetzt wurde Nancy rot. »Bin ich nicht. Aber wenn er wirklich gegen uns ist, dann wird es so gut wie unmöglich sein, O'Gara dazu zu bringen, einer Anhörung zuzustimmen. Außer, wir legen eine Bestechungssumme auf Jurshaks Tisch, die groß genug ist, daß er sich auf unsere Seite schlägt. Wie finde ich heraus, wer gegen die Anlage ist, Vic? Arbeitest du nicht als Detektiv oder so was?«
    Ich runzelte die Stirn und sagte schnell: »Oder so was. Das

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