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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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sagte er etwas zu Flint.
    »Er will wissen, ob du wirklich deine Mutter suchst«, sagte Flint.
    Max unternahm nicht den Versuch, seine Waffen aufzuheben. Er sah den Jungen an und nickte. In ihm wuchs die Hoffnung, dass diese Kinder etwas über seine Mutter wussten.
    Der Junge musterte Max von oben bis unten. Sie waren etwa gleich alt und gleich groß. Max fragte sich, ob der Junge in ihm vielleicht eine Gefahr sah. Anscheinend war er der Sprecher der Gruppe. Nun wandte er sich an das Mädchen neben sich und sprach mit ihm.
    »Wenn Weiße hierherkommen, bringen sie nichts als Unheil«, sagte Flint leise. »Sie haben einen Schlangenkrieger gesehen, der von der Höhle weggerannt ist, weil er vor irgendwas Angst gehabt hat. Sie vermuten, dass du ihn in Panik versetzt hast.«
    Max hielt dem Jungen die Hand hin, weil er davon ausging, dass es eine Hierarchie in der Gruppe gab und er als Erster begrüßt werden musste.
    »Mein Name ist Max Gordon. Ja, ich möchte herausfinden, was mit meiner Mutter passiert ist.«
    Der Junge ignorierte Max’ ausgestreckte Hand und sprach weiter mit dem Mädchen. Es lächelte sanft und Max fiel auf, wie hübsch es war.
    »Die beiden heißen Sturmfalke und Untergehender Stern, sie sind Geschwister«, sagte Flint. »Jetzt verlieb dich mal nicht gleich, Max. Sie sieht toll aus, aber unsere Probleme hier sind noch lange nicht ausgestanden.«
    Max wurde rot und ärgerte sich, dass sein Interesse an dem Mädchen so offensichtlich war. Der Maya-Junge zeigte zur Mitte der Siedlung, wo auf großen Blättern eine Menge Früchte ausgebreitet waren. Flint hatte bereits in eine hineingebissen. Gelber Saft tropfte von seinem Bart.
    »Was ist mit Ihren Tischmanieren?«, fragte Max scherzhaft.
    »Esst so viel und so schnell ihr könnt. Ich hab das Gefühl, dass wir schon bald wieder wegmüssen. Die Kinder haben Angst. Sie glauben, dass die Schlangenkrieger nach dir suchen.« Flint grub die Zähne in eine Mango und saugte heftig daran.
    Wenn er mal nicht kaute, übersetzte er, was die Geschwister ihm erzählten.
    »Diese Kinder sind schon seit Jahren von ihren Eltern getrennt. Früher haben sie ein einfaches Leben geführt, hauptsächlich Landwirtschaft und Fischfang betrieben. Der Vulkan macht ihnen große Sorgen. Sie rechnen damit, dass er bald ausbrechen wird. Und jetzt bist auch noch du aufgetaucht.« Flint hielt kurz inne, um noch ein Stück Mango abzubeißen. »Sie denken, dass wir ihnen nur Probleme bringen. Wir sollten besser schnell von hier verschwinden.«
    Max wollte sich von Flint nicht unter Druck setzen lassen. Er blickte zu den einfachen Hütten. Diese Kinder waren jahrelang ohne ihre Eltern klargekommen. Wenn sie das schafften, gelang es ihm auch. Er wollte bei ihnen bleiben, bis er herausgefunden hatte, wie seine Mutter tatsächlich ums Leben gekommen war.
    »Flint, Sie können machen, was Sie wollen. Aber ich will nicht weggehen, solange ich nicht weiß, was mit meiner Mutter und den Eltern dieser Kinder passiert ist.«
    »Junge, du hast keinen Einfluss auf diese Menschen. Du bedeutest ihnen nichts. Sie wollen uns loswerden. Wir sollten zusehen, dass wir heil von hier wegkommen.«
    Wie konnte Max Sturmfalke und Untergehender Stern dazu bringen, ihn in ihre Gruppe aufzunehmen? Es gab nur eine Möglichkeit: Er musste ihnen erzählen, was er in Afrika erlebt hatte. Musste ihnen anvertrauen, dass er seine Gestalt verändern konnte. Oder würde er ihnen damit nur Angst einjagen und sie gegen sich aufbringen?
    »Ich muss ihr Vertrauen gewinnen, Flint. Sagen Sie ihnen, dass mein Wayob gut und stark ist.«
    Flint leckte sich nervös über die Lippen. »Wenn du über die Geisterwelt und übernatürliche Dinge sprechen willst, kannst du auch gleich mit einem Stock in einem Hornissennest herumstochern. Die Kinder und ich nehmen solche Geschichten ernst. Also zieh unseren Glauben ja nicht ins Lächerliche.«
    Ein verlegenes Schweigen trat ein. Die Maya-Kinder sahen erst zu Flint und dann zu Max. Sie spürten die Spannung zwischen den beiden. Xavier hatte Angst, dass Max gerade dabei war, einen großen Fehler zu begehen, und ergriff zum ersten Mal Flints Partei.
    »Max«, sagte er leise und bestimmt. »Hör auf Flint, er hat Recht. Lass uns von hier verschwinden.«
    Max ließ sich nicht beirren. »Sagen Sie ihnen, dass ich durch den Tunnel des Todes gegangen bin. Ich bin auf der anderen Seite gewesen und wieder zurückgekommen. Ich bin als Adler durch die Lüfte geflogen, wie ein Schakal gerannt und in

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