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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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e – die Natur rettete Max das Leben.
    Die meisten Krieger und Kinder warfen sich zu Boden. Wer stehen geblieben war, wurde von der Erderschütterung ebenfalls umgeworfen. Nur Max nicht. Beim Snowboarden hatte er gelernt, auch dann das Gleichgewicht zu halten, wenn das Gelände uneben war.
    Die Krieger blickten hoch und sahen Max wie eine göttliche Erscheinung über sich aufragen. Dieser Wayob besaß eindeutig sehr viel Macht. Er hatte sie ausgelacht und dann mithilfe des Bebens dazu gezwungen, sich ihm wie Diener vor die Füße zu werfen.
    Als die Erschütterungen nachließen, rappelten sich die Krieger auf. Aus respektvollem Abstand bedeuteten sie Max mit ihren Waffen, dass er vor ihnen hergehen sollte.
    Er tat, was sie von ihm verlangten, und folgte den gefangen genommenen Kindern in den Wald.

24
    R idgeway forderte Gefallen ein, die ihm Behördenangestellte und Minister schuldeten, und diskutierte mit hochrangigen Offizieren der Armee im Ruhestand über seine Befürchtungen. Jemand hatte diese privat geführte Leichenhalle so gründlich gesäubert, dass er sein Team anweisen musste, es nicht bei den üblichen Routinechecks zu belassen. Ridgeway wollte wissen, was mit seinem Mitarbeiter Keegan geschehen war. Und je mehr Nachforschungen er anstellte, desto stärker wurde der Druck vom MI6. Ob die Wahrheit ermittelt oder begraben werden sollte, wurde zu einem Kräftemessen der beiden Sicherheitsdienste. In einem Punkt war sich Ridgeway absolut sicher: Seine Regierung oder vielmehr ein paar Leute, die in staatlichen Schlüsselpositionen saßen, wollten etwas vertuschen.
    Ridgeway saß in Tom Gordons Zimmer. Marty Kiernan hielt sich im Hintergrund, während der Mann vom MI5 eine große Landkarte von Mittelamerika auf dem Tisch ausbreitete. Ridgeway war sich darüber im Klaren, dass er mit seinem Besuch Tom Gordons Gesundheit und seelische Stabilität gefährdete, aber er musste versuchen, das Gebiet genau einzugrenzen, in dem sich der Wissenschaftler mit seiner Frau aufgehalten hatte, bevor sie starb. Die Stille im Zimmer war nahezu greifbar und Marty registrierte besorgt die Schweißperlen auf der Stirn des Patienten, der sich über die Karte beugte.
    »Ich habe eine Agentin in den Dschungel geschickt«, erklärte Ridgeway. »Sie hat mir vor wenigen Stunden mitgeteilt, dass sie sich in der Nähe eines gefährlichen Gebietes befindet, das von bewaffneten Patrouillen bewacht wird. Sie hat herausgefunden, dass sich Ihre Frau vor einigen Jahren in dieser Gefahrenzone aufgehalten hat. Dank Sayid Khalif, dem Freund Ihres Sohnes, haben wir Beweise dafür, dass wir es hier mit einer illegalen Operation zu tun haben. Meine Agentin hat sich bereit erklärt, die Sache aufzuklären. Sie möchte in das Gebiet hineingehen. Unsere Regierung ist dagegen, dass wir in diesem Fall ermitteln, also können wir ihr keine Helfer schicken.«
    Als Tom Gordon nichts erwiderte, fuhr Ridgeway fort: »In den Bergen von Belize befindet sich ein Trainingslager der britischen Armee. Unsere Soldaten werden dort im Dschungelkampf ausgebildet. Derzeit ist eine Kompanie Gurkha vor Ort. Wenn es sein muss, riskiere ich meinen Job und bringe diese Männer dazu, meine Agentin zu unterstützen. Aber vorher muss ich die Gewissheit haben, dass es wirklich das richtige Gebiet ist.«
    Max’ Vater betrachtete die geschwungenen Linien auf der Karte, jede Krümmung stand für beschwerliche Aufstiege und raues Terrain. Immer wieder blitzten einzelne Bilder der Berge und des Tals vor seinem geistigen Auge auf.
    Ridgeway sagte leise: »Inzwischen wissen wir, dass der junge Mann, der in der Londoner U-Bahn umgekommen ist, ebenfalls in dieser Gegend war. Er muss Max vor seinem Tod irgendwelche Informationen zugespielt haben. Unseren Ermittlungen zufolge will Ihr Sohn herausfinden, was in diesem Regenwald mit seiner Mutter passiert ist. Falls er noch leben sollte, hält er sich höchstwahrscheinlich in dem bewachten Gebiet auf. Bitte sagen Sie uns doch, was Sie wissen, damit wir Max und unserer Agentin helfen können.«
    Von Tom Gordon kam überhaupt keine Reaktion. Er sah unverwandt auf die Landkarte und versank in den Erinnerungsbruchstücken, die sein Gedächtnis freigab.
    »Ist das die Region, in der sich Ihre Frau aufgehalten hat? Falls Max dort ist, bleibt ihm vielleicht nicht mehr viel Zeit.«
    Tom Gordon verfolgte mit dem Zeigefinger einen Weg auf der Karte. »Ein Läufer hat mich gefunde n … er kam aus den Bergen, durch die Höhle, hatte große Angs t …

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