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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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geübt, wenn seine Mum sich und ihn mal wieder mit einem Ich-bin-eine-alleinerziehende-Mutter-Gespräch quälte. In solchen Momenten hatte es keinen Zweck, irgendetwas zu sagen. Sobald sie ihren Kummer losgeworden war, ließ er sich von ihr in die Arme nehmen. Das beruhigte sie und gab ihr ein Gefühl von Sicherheit. Glaubte M r Jackson allen Ernstes, dass er ihm sagen würde, wohin Max wollte, um etwas über seine Mutter zu erfahren?
    Sayid schüttelte verwundert den Kopf. »Aber wer könnte ihm denn sonst etwas über Quipus sagen?«, fragte er.
    M r Jackson wusste nicht, ob das echt oder gespielt war. Max hatte seinen Safe geknackt, die Schlüssel zu seinem Tresorfach gestohlen und seinen Pass mitgenommen. Doch inwieweit war Sayid daran beteiligt?
    »Der Professor in Oxford hat Mr s Morgan erzählt, dass einer der Kuratoren am British Museum ein Experte für Quipus sei. Sie hat die Polizei alarmiert und ist auch selbst schon auf dem Weg dorthin.«
    »Dann wird ja vielleicht bald alles gut.«
    »Wahrscheinlich sollte ich dir das nicht sagen, aber man hat auch alle Flughäfen alarmiert. Aus dem, was auf seinem Laptop gespeichert war, ist nämlich zu schließen, dass er nach Südamerika fliegen will. Hast du das gewusst? Bitte, Sayid! Wir brauchen dafür eine Bestätigung.«
    Sayid zögerte die Antwort so lange wie möglich hinaus. Er rutschte auf dem Stuhl hin und her, hielt sich den Becher vors Gesicht und schluckte heftig. Dann sah er M r Jackson ein wenig schuldbewusst an. Der Rektor beobachtete ihn gespannt und ließ sich keine seiner Reaktionen entgehen.
    »Peru«, log Sayid und machte ein betretenes Gesicht.
    »Also will er allen Ernstes dorthin? Nach Lima? Wir haben einen gefälschten Brief gefunden.«
    »Tatsächlich, Sir? Oh. Na ja. Max war fest entschlossen. Ich hätte vielleicht nichts sagen sollen, aber ich habe echt Angst um ihn.«
    »Schon gut, Sayid. Jetzt haben wir wenigstens die Chance, ihn zu finden und von lebensgefährlichen Alleingängen abzuhalten. Ich danke dir. Damit hast du bewiesen, dass du ihm ein guter Freund bist.«
    Sayid lächelte verzagt, als sei er sich da nicht so sicher. Im Stillen hoffte er, dass er Max mit dieser Lügennummer hinreichend Zeit für seine Flucht verschafft hatte.
    Riga schritt seelenruhig durch den Seiteneingang des Museums. Die Alarmanlage war ausgeschaltet, ebenso jeder Nachtwächter. Sie waren nicht ernstlich verletzt worden, nur einer, der rasch überwältigt werden musste. Er war nach dem Schlag an den Hals zusammengebrochen, würde sich aber wieder davon erholen. Am Morgen würden die Männer von der Tagschicht nicht nur ihre Kollegen gefesselt in einem der Personalräume finden, sondern auch lauter kleine Aufkleber an den Türen und Vitrinen entdecken:
    AGK war hier.
Aktion gegen Kulturdiebstahl
    Man würde den Überfall erst mal aufs Konto einer neuen Gruppe bis dahin unbekannter Aktivisten schreiben, die etwas dagegen hatten, dass im British Museum so viele Kunstgegenstände aus aller Welt ausgestellt waren. Dadurch gewannen Riga und seine Leute sicher einen enormen Vorsprung. Hoffentlich hatten sie dann auch nie mehr etwas mit Max Gordon zu tun.
    Rigas Auftraggeber bezahlten ihn sehr gut für die Erledigung dieses Jobs, aber langsam wurde ihm die Sache lästig. Er fand es unter seiner Würde, einen jungen Menschen suchen zu müssen. Danny Maguire war leicht aufzuspüren gewesen und jetzt tot, doch dieser Max Gordon war ein richtig zäher Hund. Oder hatte er einen Schutzengel? Heute Nacht würde ihm keiner helfen können. Riga traute sich zu, Schutzengel reihenweise vom Himmel zu schießen.
    »Max! Max! Mein Junge!« Ein hektisches Flüstern. Jemand tätschelte seine Wangen.
    Max kam zu sich und schlug die Augen auf. Er saß an eine Wand gelehnt, neben ihm stand Professor Miller. Der Jadeschädel in der Vitrine grinste. Vor ihnen lag der Angreifer mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Der Professor hielt noch immer die schwere Eisenkette mit dem Vorhängeschloss in der Hand.
    »Mein Junge, wir müssen hier raus!«
    Max rappelte sich auf, sah zuerst den überwältigten Mann und dann den Professor an.
    »Auch wenn ich allmählich alt werde, habe ich keine Angst, mich solchen Verbrechern in den Weg zu stellen. Ich hoffe nur, ich habe nicht zu hart zugeschlagen.«
    Max stieß den maskierten Mann mit der Fußspitze an. Sie hörten ihn stöhnen. »Der wird schon wieder. Wohin gehen wir?«
    Der Forscher humpelte. Offensichtlich hatte er bei der Rangelei etwas

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