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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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– an eine gepolsterte Sitzbank.
    Plötzlich stiegen Blasen neben ihm an die Oberfläche. Max erstarrte. Das Krokodil! Doch dann ploppte die Wasserflasche mit einem übel riechenden Rülpser aus der Brühe. Max lachte laut auf und seine Anspannung löste sich.
    Xavier kam Max entgegen und nahm ihm die sperrige Sitzbank ab. »Ich hab versucht, dich zu warnen.«
    Max schraubte die Wasserflasche auf und trank gieri g – der Sieger durfte sich zuerst bedienen. Xavier sah verzweifelt zu, wie das Wasser über Max’ Kinn lief, aber als Max ihm die Flasche reichte, war sie noch mehr als halb voll.
    Max ließ sich auf den Rücken fallen. Der feuchte Sand roch nach Salz, der Seewind machte die sengende Sonne erträglich. Er kicherte erschöpft. »Ich hab gedacht, du tanzt«, sagte er.
    Xavier trank mit großen Schlucken, atmete tief durch und rülpste befriedigt. »Ach ja? Wenn ich tanze, sieht das aber anders aus.«
    Plötzlich bewegte er sich wie eine elektrisierte Schlange. Er klatschte in die Hände, tappte mit den Füßen hin und her und sang dazu mit lauter Stimme einen Salsa-Song. Max lachte, hob den Oberkörper und sah dem verrückten Gehopse zu.
    »Du lebst, Mann! Du lebst!«, schrie Xavier.
    Er nahm Max bei den Händen und half ihm auf die Beine. Dann tanzte er mit ihm herum, bis auch Max mitsan g – das war zwar vollkommen blödsinnig, aber ungemein befreiend. Irgendwann warfen sie sich lachend in den Sand.
    »Du bist ein komischer Kerl«, sagte Xavier. »So viele Schutzengel wie du hat keiner. Ich ergebe mich. Sag mir, was ich tun soll.«
    Max nickte. Er hielt ihm die Hand hin. »Abgemacht.«
    Xavier spuckte in seine eigene Hand und schlug grinsend ein. »Abgemacht, Gringo!«
    Max wusste, dass man in solchen Situationen nur das Positive sehen darf. Er hatte es geschafft, den Fluss zu durchqueren, und war unversehrt wieder zurückgekommen. Er war einem grässlichen Tod entronnen und hatte ein paar Gegenstände eingesammelt, die ihnen helfen würden, diesen Ort zu verlassen. Bis jetzt war der Tag doch ganz gut verlaufen. Max war entschlossen, die Hoffnung nie aufzugeben.
    Riga strahlte eine Energie aus, die anderen Leuten unheimlich war. Er stellte seine Kraft und Ausdauer niemals zur Schau, um irgendwen zu beeindrucken, vielmehr zog er es in allen Lebenslagen vor, allein zu sein.
    Er war sehr stolz auf sein Können. Einen anderen Job konnte er sich gar nicht vorstelle n – er fühlte sich berufen zum Töten, so wie manch ein Arzt sich berufen fühlt, Menschen zu helfen. Riga hatte kein Mitleid mit seinen Opfern und galt schon mit vierzehn als Soziopath.
    Danny Maguire zur Strecke zu bringen, war Teil einer größeren Aktion, deshalb hatte es Rigas Ruf nicht geschadet, dass sein letztes Opfer noch so jung gewesen war. Cazamind und die Leute, für die er tätig war, befassten sich nur mit international wichtigen Angelegenheiten. Als Maguire in den Tunnel lief und auf die Hochspannungsleitung am Gleis stürzte, war ein Teil von Rigas Auftrag erledigt gewesen. Max Gordon war als Nächster dran, und sobald der Junge tot war, würde die Sache für Riga abgeschlossen sein. Er sollte herausfinden, ob Gordon irgendetwas von Maguire bekommen hatte. Riga war sich anfangs ziemlich sicher gewesen, dass das nicht der Fall war.
    Ende der Geschichte.
    Nein, nicht ganz.
    Cazamind hatte sich besorgt angehör t – fast schon panisch. Für Cazaminds Leute stand viel auf dem Spiel. Und das nur, weil ein fünfzehnjähriger Junge sie ausgetrickst hatte. Offenbar hatte Gordon wirklich etwas erfahren, was mit aller Macht vertuscht werden sollte.
    Einem Mann war die Verantwortung übertragen worden, dieses Problem möglichst unauffällig und rasch aus dem Weg zu räumen: Riga. Der Lohn dafür lag schon auf seinem Schweizer Bankkonto. Die Bezahlung war mehr als großzügig und man hatte ihm alles zugesagt, was er brauchte: Waffen, Transportmittel und Informationen. In diesem Fall war äußerste Vorsicht geboten, da die Behörden bereits auf Max aufmerksam geworden waren.
    In einem privaten Learjet flog man komfortabler über den Atlantik als mit der überfüllten Linienmaschine, mit der Charlie Morgan angereist war. Jetzt war er bereits in Mittelamerika, an einem Ort, den Cazamind bestimmt hatte und der tief in den vom Regenwald bedeckten Bergen lag. Von hier aus konnte Riga schnell zuschlagen, falls Max jemals bis in dieses unwirtliche Gebiet vordringen sollte.
    Ein Luxusleben führte Riga in seinem Wartezustand allerdings nicht. Das

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