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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Nachfahren einer großen Zivilisation, deren Könige und Kriege im British Museum namentlich verzeichnet waren. Endlich hatte er in diesem Regenwald einen Menschen gefunden, der ihm etwas über seine Mutter sagen konnte. Vielleicht wussten ja auch die anderen in dieser Siedlung etwas über seine Mum und standen ihr weniger feindlich gegenüber als Flint.
    Max sah den Frauen bei der Arbeit zu. Eine stampfte geröstete Kakaobohnen, Chili und Mais. Dann gab sie Vanilleschoten, Erdnüsse und Honig dazu. Diese Mischung goss sie mit kochendem Wasser auf. Die alten Maya tranken ihre Schokolade heiß und schaumi g – und die Menschen hier taten es anscheinend genauso.
    Die Frau schüttete die dunkle Flüssigkeit immer wieder von einem Behälter in den anderen, wodurch die Mischung aufgeschäumt wurde. Der durchdringende Geruch heißer Schokolade war sehr verlockend.
    Flint gab der Frau einen Wink. Sie füllte sogleich etwas Flüssigkeit in eine Schale und brachte sie Max.
    »Das ist Nahrung und Arznei zugleich. Das gibt dir Kraft«, sagte Flint.
    Max ließ sich die Schokolade in den Mund rinnen. Sie schmeckte großartig und wärmte ihn von innen. Gierig trank er den Becher aus.
    Flint nickte zufrieden. »Komm hier rüber.« Er setzte sich auf einen Hocker neben einer kleinen Feuerstelle. Auf den Kohlen stand ein rußgeschwärzter Topf.
    Max ging zu Flint. Die Sonne brannte ihm auf die Haut, obwohl es, wie er an ihrem Stand am Himmel erkennen konnte, noch früh am Tag war. Ein Blick auf die Uhr seines Vaters, die er immer noch am Handgelenk trug, bestätigte dies.
    Flint tippte mit der langen Messerklinge auf den Boden neben sich und Max setzte sich gehorsam hin.
    Die Frau zerkleinerte Blätter, entfernte die Stiele und Adern und krümelte das, was von ihnen übrig blieb, in den Topf.
    Flint zog Max behutsam das T-Shirt von der Schulter und schob das Messer unter den Verband, um ihn von der Haut zu lösen. Max gab keinen Mucks von sich, obwohl die Wunde noch sehr empfindlich war.
    »Wieso bist du hierhergekommen? Weil du dich für einen starken Burschen hältst?«, fragte Flint.
    »Nein. Ich will herausfinden, was mit meiner Mum passiert ist.«
    »Aha.« Flint nickte der Frau zu, die den Topf schüttelte, damit die Samenkörner und Blattstücke gleichmäßig geröstet wurden. »Kennst du dich im Dschungel aus? Warst du schon mal allein im Regenwald?«
    »Nein, nur in der Wüste.«
    »Die Wüste ist längst nicht so gefährlich wie diese Gegend. Hier gibt es nicht nur wilde Tiere, die dich töten können, Schlangen, Spinnen oder Krokodile, hier wachsen auch Pflanzen, die in deinen Blutkreislauf eindringen und dich lähmen können. Dann liegst du gekrümmt auf der Dschungelerde, bis du erstickst. Und während du da liegst, fällt so ziemlich alles, was kriecht oder schleicht, über dich her. Es dauert bloß zwei Tage, dann ist nichts mehr von dir übrig. Ihr Kinder habt keinen Verstand. Ihr klettert einfach in die Höhle des Löwen und glaubt nicht, dass er euch schnappen wird.«
    »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, warum ich hier bin. So hatte ich das natürlich auch nicht geplant«, erwiderte Max.
    Er wollte unbedingt erfahren, was Flint über seine Mutter wusste, sah aber ein, dass er bei diesem seltsamen Menschen Geduld haben musste.
    »Dein Freund hat gesagt, du hättest seine Wunde versorgt. Kennst du dich aus mit traditioneller Heilkunst?«
    Max überlegte, wo sie Xavier wohl festhielten. Wahrscheinlich hatten sie ihn in eine der Hütten gesperrt.
    »Nein, eigentlich nicht«, antwortete er. »Ich hab bloß einige Sachen von meinem Dad gelernt. Er war Wissenschaftler und Forsche r – genau wie meine Mum.«
    »Aha.«
    »Bitte erzählen Sie mir von ihr! Warum waren Sie Feinde? Haben Sie ihr etwas getan?«
    »Nein, ich nicht. Wir können uns vielleicht später darüber unterhalten. Jetzt ist erst mal wichtig, dass du gesund wirst.«
    Max platzte fast vor Neugier, aber er musste das Spiel des Mannes mitspiele n – egal wie lange es dauerte.
    Flint zeigte auf den Topf. »Das ist für deine Wunde. Basilikum, Klee, Ringelblumen- und Amarantblätter. Das reicht für ein paar Tage.«
    »Man kocht die Heilpflanzen?«, sagte Max erstaunt.
    »Man gibt sie zerkleinert in einen heißen Topf und muss dann rühren, bis sie sich dunkel verfärbt haben und fast brennen«, erklärte Flint. »Durch das Erhitzen werden die Mineralien herausgelöst. Man setzt die heilenden Bestandteile in der Blattasche frei.«
    Die Frau nahm den Topf vom

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