Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
Vom Netzwerk:
ist. Ich habe Ihnen schon in Budapest gesagt, dass ich mich auf keinen Fall in eine Situation begebe, ohne sämtliche Fakten zu kennen und ausreichend Zeit zur Planung und Vorbereitung zu haben. Die Tatsache, dass ich hier Ihr Gefangener bin, ändert daran nicht das Geringste.«
    »Wenn es so weit ist und Sie mit der Faktenlage oder dem Zeitrahmen oder irgendeinem anderen Aspekt Ihres Auftrags unzufrieden sind, dann können Sie ohne Weiteres von Ihrem Engagement zurücktreten und abreisen. Ohne dass ich es Ihnen übel nehme.«
    »Einfach so?«
    »Einfach so«, wiederholte Leeson.
    »Sie trauen mir nicht, nicht wahr? Nicht einmal jetzt, nachdem ich Ihnen das Leben gerettet habe.«
    »Beantworten Sie mir folgende Frage, Mr. Kooi: Wenn die Situation umgekehrt wäre, würden Sie mir trauen?« Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern ging wieder zurück ins Haus.
    Victor blieb im Freien, um nachzudenken. Die Nachtluft strich kühl über sein Gesicht. Das Mondlicht spiegelte sich in dem Vorhängeschloss am Scheunentor. Hinter diesem Tor befanden sich der Rolls-Royce und darüber hinaus all die Dinge, mit denen Jaeger beschäftigt war. Das Vorhängeschloss konnte Victor in weniger als einer Minute überlisten, aber bis auf die Kerzen, die er in einer der Küchenschubladen entdeckt hatte, besaß er keine Lichtquelle, um das Innere der Scheune zu erkunden. Und da Coughlin, Jaeger und Dietrich allesamt nicht mehr als zehn Meter von der Scheune entfernt wohnten, wäre ein Einbruch viel zu riskant gewesen. Selbst wenn er sie nicht durch ein Geräusch aufschreckte, konnte er unmöglich wissen, ob alle drei tatsächlich schliefen und womöglich doch darauf lauerten, dass er sich verriet.
    Die Scheune konnte zunächst noch warten, aber er musste unbedingt Muir benachrichtigen. Was auch eine ganze Menge Probleme aufwarf.
    Francesca kam aus dem Haus. Er ließ sie in dem Glauben, dass er sie nicht bemerkt hatte, bis sie etwas näher gekommen war.
    »Eine wundervolle Nacht«, sagte sie und blickte nach oben.
    Victor nickte.
    »Robert hat recht. Ich bin ein Stadtmensch durch und durch, aber es gibt etwas, was man nur auf dem Land bekommt und nicht in der Stadt, und das sind die Sterne. Man vergisst schnell, wie atemberaubend so ein Sternenhimmel sein kann. Ich wüsste zu gerne, wie die Sternbilder alle heißen. Den Gürtel des Orion, den kenne ich, doch mehr auch nicht. Aber jetzt sehe ich ihn gar nicht. Weißt du vielleicht, wo er sich versteckt?«
    »Um diese Jahreszeit steht der Orion tagsüber am Himmel, darum ist er jetzt nicht zu sehen. Der Gürtel ist auch gar kein eigenes Sternbild. Er besteht zwar aus den drei Sternen Alnitak, Alnilam und Mintaka, gehört aber zum Sternbild Orion.«
    Francesca lachte.
    Er sah sie an: »Du musst weg von hier.«
    Sie lächelte immer noch. Dann deutete sie auf den Toyota-Minivan. »Genau das habe ich auch vor, du Dummerchen.«
    »Das meine ich nicht.«
    Sie hob die Augenbrauen. »Ich weiß ganz genau, was du meinst, aber ich höre nicht auf dich.«
    »Ich weiß nicht, was bei dieser Geschichte hier für dich herausspringt, aber eines kannst du mir glauben: Es ist nicht genug.«
    »Du hast wirklich einen Narren an mir gefressen, stimmt’s? Ich fühle mich geschmeichelt, aber ich glaube, du hast das Ganze nicht zu Ende gedacht. Sogar dir müsste doch klar sein, dass es nicht gerade der verheißungsvollste Anfang für eine Beziehung ist, wenn der eine die andere beinahe erwürgt hätte. Was sollen wir unseren Freunden erzählen, wenn sie uns fragen, wie wir uns kennengelernt haben? ›Aber nein, Liebling, erzähl du es. Wie du die Erstickungslaute nachmachst, also ich könnte jedes Mal sterben.‹ Hättest du ja auch beinahe geschafft.«
    Sie lachte, aber er beachtete sie nicht.
    »Leeson mag zwar den Gentleman spielen, aber er ist absolut skrupellos. Er ist nicht der Erste von dieser Sorte, mit dem ich zu tun habe. Ganz egal, was du gegen ihn in der Hand zu haben glaubst, es schützt dich nur so lange, wie er es zulässt.«
    »Am besten beschränkst du dich darauf, um dich zu ballern. So etwas übersteigt deinen primitiven männlichen Horizont.«
    »Ich habe doch schon in Budapest versucht, dir klarzumachen, dass das hier ein paar Nummern zu groß für dich ist. Ich kann nur hoffen, dass es nicht zu spät ist, wenn du es endlich kapierst.«
    »Ich bin längst nicht so doof, wie du denkst.«
    »Oh, nein, ich weiß, dass du alles andere als doof bist. Aber Intelligenz allein ist in einer Situation

Weitere Kostenlose Bücher