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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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genüsslich ausschmückte.
    Francesca hielt bei jeder Gelegenheit den Atem an, und als Leeson fertig war, sagte sie: »Ich habe wirklich nicht gewusst, dass das in dir steckt, Robert.« In ihren weit aufgerissenen Augen lag die reinste Verzückung, und sie klatschte leise und aufgeregt in die Hände. Leeson war ein guter Erzähler, und Francesca ein dankbares Publikum.
    Jaeger nickte mit hochgezogenen Augenbrauen, reserviert, aber beeindruckt.
    Im Gegensatz zu Dietrich und Coughlin.
    »Aha, Seine Majestät hat also fünf von diesen Typen da plattgemacht, richtig?« Die Zweifel waren Dietrich auf die Stirn geschrieben.
    Leeson nickte. »Das ist korrekt. Mr. Kooi war wirklich und wahrhaftig meisterlich.«
    »Er legt einen Haufen Amateure um, und ich soll vor Ehrfurcht erstarren? Wohl kaum.«
    »Ihre Einschätzung hinsichtlich der Qualität der Gegner ist in diesem Fall unerheblich. Ohne Mr. Kooi wäre ich jetzt eine Leiche und Sie, Mr. Dietrich, wären ohne Arbeitgeber.«
    Dietrich verzog das Gesicht. »Das hätte ich doch alles ganz genauso hingekriegt. Und zwar viel einfacher. Ich hätte mir nicht von einem Zivilisten helfen lassen müssen, bloß um mit so ein paar Amateuren fertigzuwerden.«
    Victor versuchte vergeblich, ein Lachen zu unterdrücken.
    »Und, hast du was zu sagen, Euer Majestät?«
    Victor blieb stumm. Er lächelte Dietrich an. Nur ein kleines, höhnisches Grinsen, aber es reichte aus, um sein Gegenüber noch mehr gegen sich aufzubringen. Dietrich hatte ihn auf dem Kieker, und es gab nichts, was Victor dagegen tun konnte. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass sie sich früher oder später als Feinde gegenüberstehen würden. Victor hatte nichts dagegen, wenn Dietrich dann mit einer gehörigen Portion Abneigung und Wut in die zu erwartende Auseinandersetzung ging. Das würde ihm einen Vorteil verschaffen.
    Dietrich starrte ihn an. »Hast du Angst, was zu sagen?«
    »Ich habe Angst, dass ich vielleicht Worte benutze, die du nicht verstehst.«
    Dietrich trat einen Schritt vor. »Deine Großkotzigkeit wird dir schon noch vergehen. Warte bloß, bis ich dich aufgeschlitzt habe und unten im Keller den Ratten zum Fraß vorwerfe.«
    »Viel Glück dabei.«
    Francesca lachte. »Was für ein jämmerliches Schauspiel. Testosteron und grenzenlose Überheblichkeit. Auf wen wollt ihr damit eigentlich Eindruck machen, abgesehen von euch selbst? Und nur falls ihr es noch nicht bemerkt habt: Es funktioniert nicht.«
    »Bild dir ja nichts ein«, blaffte Dietrich.
    Sie lachte noch einmal. »Glaubst du wirklich, dass es irgendjemanden hier interessiert, ob du noch mehr Leute hättest umbringen können oder ob du das vielleicht noch einfacher hinbekommen hättest? Etwas anderes fällt dir nicht ein, um dich mit ihm zu messen?«
    »Halt einfach deine verfluchte Fresse.«
    Sie starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Red nicht so mit ihr«, sagte Victor.
    »Ich rede genau so mit ihr, wie ich will.«
    »Dann probier’s doch noch mal.«
    Dietrich starrte ihn an. »Kümmer dich um deinen eigenen Kram, sonst kümmere ich mich demnächst mal um dich.«
    Victor starrte zurück. »Das klingt ja fast wie eine Drohung.«
    »Könnte schon sein. Also pass bloß auf, nicht dass sie eines Tages wahr wird.«
    »Ich kann’s kaum erwarten.«
    Dietrich lächelte und löste sich von der Arbeitsplatte. Zwei Meter lagen zwischen ihnen. Er drückte den Rücken durch und krümmte die Finger. Er war stark. Er war gefährlich. Aber er konnte nicht einmal ansatzweise verbergen, was er vorhatte, selbst wenn sein Leben auf dem Spiel gestanden hätte.
    Was tatsächlich der Fall war.
    Allerdings merkte Leeson, was gleich passieren würde, und streckte die Hand aus. »Beenden wir das Theater an dieser Stelle, einverstanden? Sie beide sind für mich wertvoll, und zwar in unterschiedlichen Bereichen. Aber wer einem anderen aus dem Team Schaden zufügt, der hat seinen Wert mit sofortiger Wirkung verloren. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Dietrich und Victor starrten einander an. Keiner gab eine Antwort.
    »Nun?«, fuhr Leeson fort. »Muss ich anfangen, mich nach Mitarbeitern umzusehen, die meine Anweisungen auch befolgen, oder nicht?«
    »Nein«, sagte Victor. Er wusste, dass Dietrich lieber auf der Stelle einen Kampf auf Leben und Tod ausgetragen hätte, als als Erster zu antworten.
    Dietrich schenkte ihm ein höhnisches Grinsen – höchst zufrieden mit seinem mutmaßlichen Sieg – und schüttelte den Kopf.
    »Sehr gut«, sagte Leeson.

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