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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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wie dieser hier nicht genug.«
    »Ich habe noch eine andere Waffe im Repertoire.« Sie warf ihm einen neckischen Blick zu. »Das hast du bestimmt schon gemerkt.«
    »Wenn du ernsthaft glaubst, dass gutes Aussehen reicht, dann nehme ich das, was ich eben gesagt habe, sofort zurück.«
    Sie lachte. »Was haben sie bloß mit dir gemacht, dass du die ganze Zeit so ernst bist?«
    »Hör gut zu, Francesca. Du musst endlich begreifen, wie gefährlich diese Situation ist. Du musst …«
    Sie legte ihm eine Hand auf die Brust. »Wenn Intelligenz und Schönheit nicht ausreichen, um mich zu beschützen, dann gehe ich fest davon aus, dass du diese Aufgabe übernimmst. Oder?«
    Und bevor er antworten konnte, drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange und ging zum Minivan. Er sah ihr nach, wollte, dass sie sich umdrehte. Sie tat es nicht. Sie wickelte ihn genauso um den Finger, wie sie es mit Leeson machte, der sich eine Minute später sehen ließ.
    »Schlafen Sie gut, Mr. Kooi«, rief er Victor zu. »Morgen ist ein großer Tag.«

Kapitel 42
    Er schlief nicht. Er saß am Fußende des Betts, das man ihm zugewiesen hatte. Die Matratze war weich und klumpig. Die Sprungfedern hatten im Lauf der Jahre viel einstecken müssen. In der Mitte quietschten sie daher laut und vernehmlich. Am Fußende, wo Victor saß, nicht. Dort hatten immer nur die Füße der bisherigen Benutzer gelegen.
    Victors Armbanduhr war zusammen mit seinen anderen Besitztümern in der Leinentasche gelandet, und im Zimmer befand sich keine Uhr, aber Victors Kopf zählte unermüdlich die Minuten. Leeson und Francesca waren vor viereinhalb Stunden weggefahren. Kurz darauf hatten sich Dietrich und Coughlin zurückgezogen, und wenig später auch Jaeger. Victor hatte sich in der Mitte seines Zimmers auf den Fußboden gelegt, um durch den Türspalt hindurch den Lichtstreifen unter Dietrichs gegenüberliegender Tür zu beobachten. Er war so lange liegen geblieben, bis das Licht erloschen war. Anschließend hatte er dem Knacken und Knarren der jahrhundertealten Dielenbretter gelauscht und gewartet, bis seine innere Uhr auf vier Uhr morgens stand.
    Er saß gegenüber der Zimmertür, und zwar so, dass er im Augenwinkel noch das kleine Fenster erkennen konnte. Das waren die beiden einzigen Ein- und Ausgänge. Beide waren geschlossen. Die Tür besaß zwar ein Schloss, aber Victor hatte keinen Schlüssel. Nicht, dass das Schloss einem kräftigen Tritt von Coughlin, einem weniger kräftigen von Dietrich oder einem sanften Schubs von Jaeger widerstanden hätte. Die Tür diente dem Schutz der Privatsphäre und nicht der Sicherheit. Das Fenster war schon besser. Der Riegel hätte zwar keinem der Bewohner des Bauernhauses standgehalten, aber die Höhe sowie die verputzte Hauswand, die nur von einem sehr geschickten Kletterer hätte überwunden werden können, boten einen durchaus nennenswerten Schutz.
    Falls ein Angreifer zu einer der beiden Öffnungen eindrang, dann nur, weil Leeson herausgefunden hatte, dass Victor nicht Kooi war. Dann stand es drei gegen eins, oder vier, falls Leeson sich ebenfalls an der Attacke beteiligte. Abgesehen von Leesons SIG hatte Victor keine Schusswaffen zu Gesicht bekommen, aber er wusste, dass es noch mehr davon geben musste, und zwar in Leesons und Francescas Quartier. Leeson wollte seinen Angestellten keine Waffen anvertrauen, mit denen sie sich gegenseitig oder womöglich sogar ihn selbst bedrohen konnten. Aber wenn er wüsste, dass er einen Hochstapler in sein Team geholt hatte, würde er diese Waffen zweifellos zum Einsatz bringen.
    Doch so weit würde es nicht kommen. Zumindest noch nicht. Weil Victor hellwach in einem stillen Bauernhaus saß und Leeson die anderen nicht mit Waffen versorgen konnte, ohne dass Victor es mitbekam. Und falls Leeson lediglich mit Jaeger, Coughlin und Dietrich Kontakt aufnahm und ihnen den Befehl gab, Victor anzugreifen, dann würden sie das ohne Schusswaffen tun. Drei gegen einen – ihnen würde das wahrscheinlich unproblematisch vorkommen, besonders angesichts von Jaegers Größe und dem Cocktail aus Arroganz, Psychose und Hass, der durch Dietrichs Adern tobte. Das, was Leeson von der Begegnung mit den Georgiern erzählt hatte, brachte einen besonnenen Menschen wie Coughlin vielleicht zum Nachdenken, aber da hatte Victor auch eine Pistole gehabt. Ohne Schusswaffe kam er ihnen vermutlich weniger bedrohlich vor. Sie hatten ja keine Vorstellung, wozu er fähig war.
    Sie würden einfach Victors Tür aufmachen und

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