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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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dass sie mich anschaut. Nach Erklärungen sucht. Aber das hat sie nicht gemacht. Es war ihr egal, woher ich das weiß. Ihr war wichtig, was Leeson darüber dachte. Weil ich es eigentlich nicht wissen sollte. Weil sie weiß, warum es dieses Team gibt. Weil sie es schon gewusst hat, bevor es das Team überhaupt gab.«
    »Und das wollen Sie alles aus einem einzigen Blick erraten?«
    »Das ist nicht geraten. Das sind Tatsachen. Sie hat es mir erzählt, wenn auch ohne Worte. Die Menschen sagen ohne Worte mehr als mit.«
    Muir schnaufte.
    »Sehr richtig«, sagte Victor.
    »Wie schätzen Sie Coughlin, Dietrich und Jaeger ein? Was sind das für Leute?«
    »Wie gut sie im Einsatz sind, kann ich noch nicht beurteilen. Aber Leeson hätte sie bestimmt nicht engagiert, wenn sie nicht gut wären. Dietrich ist ziemlich jähzornig und kann mich nicht ausstehen.«
    »Trotz Ihres charmanten Wesens?«
    Er ging nicht darauf ein. »Coughlin ist ruhiger, aber er traut mir die Aufgabe, für die ich vorgesehen bin, nicht zu.«
    »Und Jaeger?«
    »Über ihn kann ich eigentlich nichts sagen. Wir hatten bis jetzt kaum Kontakt. Aber wenn es so weit ist, wird mir ein bisschen klarer sein, weshalb die anderen beiden mir nicht trauen. Oder zumindest, warum sie Kooi nicht trauen.«
    »Aber damit musste man rechnen, oder nicht? Sie sind ja der Neue, gerade erst zum Team gestoßen. Also ist es normal, dass es eine Weile dauert, bis sie Ihnen vertrauen. Vor allem, wenn sie einander schon länger kennen. Sie sind der Außenseiter. Der Frischling.«
    »Es steckt aber noch mehr dahinter als nur das.«
    »Dann also der Unterste in der Hackordnung.«
    »Auch nicht. Natürlich gibt es eine Hierarchie. Leeson steht ganz oben, klar. Danach kommt Francesca, aber irgendwie steht sie auch ein bisschen außerhalb. Sie gibt keine Anweisungen, hat aber eine engere Beziehung zu Leeson als die anderen.«
    »Sehr eng?«
    »Ich weiß nicht. Manchmal könnte man es meinen, dann wieder nicht. Ich krebse am unteren Ende herum, zusammen mit den anderen. Die scheinen auch nicht mehr zu wissen als ich.«
    »Vielleicht sind sie auch nur verschwiegen, behalten das, was sie machen, für sich.«
    »Davon können wir ausgehen. Nur vom Rumsitzen und Warten auf meine Ankunft sind sie jedenfalls nicht so braun geworden. Jaeger ist immerzu in der Scheune, und während ich mit Leeson in Rom war, hatten Dietrich und Coughlin auch etwas in der Stadt zu tun. Ich weiß nicht, was es war, aber es hing irgendwie mit dem Auftrag zusammen.«
    »Versuchen Sie doch mal, einen von denen zum Reden zu kriegen, aber möglichst unauffällig«, sagte Muir, dann hielt sie kurz inne. »Ich habe eine Idee. Wenn wir Jaeger mal für einen Moment außer Acht lassen, dann wissen wir, dass die anderen Team-Mitglieder Sie nicht als einen der ihren akzeptieren. Und das, obwohl Sie Leeson den Arsch gerettet haben. Darf ich das sagen, Arsch?«
    Er gab keine Antwort.
    »Vielleicht lässt sich das alles ja einfach mit dem männlichen Stolz erklären, Testosteron und dieser ganze Quatsch. Die mögen Sie nicht, weil sie sich von Ihnen bedroht fühlen, weil sie Angst vor Ihnen haben. Aber ich weiß, dass Sie alles Menschenmögliche getan haben, um nicht bedrohlich zu wirken. Und, wie Sie gesagt haben, keiner weiß, worum es eigentlich geht. Trotzdem trauen sie Ihnen nicht über den Weg.«
    »Genau das habe ich doch gesagt.«
    »Ich glaube, Sie liegen falsch. Ich glaube, es hat nichts mit Vertrauen zu tun, sonst hätten Sie die gleiche Ablehnung auch bei Jaeger gespürt, egal, wie viel Sie schon mit ihm zu tun gehabt haben.«
    »Aber was ist es dann?«
    »Zurückhaltung. Sie halten sich zurück. Sie wollen sich noch kein Urteil bilden.«
    Er schwieg für einen Moment und überlegte. »Aber wenn das so ist, worauf warten sie dann?«
    »Jedenfalls nicht darauf, dass Sie ihnen zeigen, wozu Sie fähig sind. Das haben Sie ja erst vor wenigen Stunden in Rom eindrücklich demonstriert. Und auch nicht darauf, dass Sie etwas Bestimmtes im Zusammenhang mit dem Auftrag erledigen. Schließlich wissen sie ja gar nicht, was es damit überhaupt auf sich hat. Also warten sie noch auf irgendeine Art der Anerkennung.«
    »Das könnte tatsächlich sein. Aber Leesons Anerkennung habe ich ja sogar schon zweimal bekommen: Einmal, indem er mich ins Team geholt hat, und das zweite Mal, indem ich ihm das Leben gerettet habe.«
    »Und Francesca gibt keine Anweisungen. Dann muss es also noch jemanden geben.«
    »Es gibt tatsächlich noch

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